Sonntag, 7. August 2022

Painted Birds


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Vaclav Marhoul

Angemalte Vögel...

Der tschechische Film "Painted Birds" (Originaltitel: Nabarvene ptace) basiert auf dem gleichnamigen Roman des polnisch-jüdischen Schriftstellers Jerzy Kosinski aus dem Jahr 1965. Ins Deutsche wurde der Roman unter dem Titel "Der bemahlte Vogel" von Herbert Roch übersetzt. Durch Vaclav Marhoul wurde der Stoff 2020 verfilmt. Er führte dabei nicht nur Regie, sondern verfasste auch das Drehbuch. Als besonderer Glücksgriff erweist sich die Entscheidung des Machers den Film in schwarz-weiß zu drehen, dies verleiht ihm aufgrund der überragenden Bildgestaltung durch Kameramann Vladimir Smutny bereits einen Filmklassiker Touch. Im eigenen Land sehr gut aufgenommen wurde er als tschechischer Beitrag für die 92ste Oscar Verleihung ausgewählt, wo er in die Shortlist der besten 9 Filme kam. Leider fiel er am Ende knapp bei der Wahl der fünf besten Auslandsfilme heraus und erhielt keine Nominierung. Verdient hätte es dieser tragische Film aber auf jeden Fall, auch wenn die Geschichte sehr brutal ist. Tiere, genau wie der kleine jüdische Junge, sind den Aggressionen der Menschen ausgesetzt. In einigen Szenen wird das Leid der Tiere gezeigt, was schließlich immer auch Rückschlüsse auf das Leid des kleinen Protagonisten zulässt. "Painted Birds" wird in 9 verschiedene Episoden eingeteilt. Jede dieser Epsioden steht für einen Teil der Odyssee, die der Junge (Petr Kotlar) in den Zeiten des Krieges durchlaufen muss. Wir befinden uns in einem unbekannten Gebiet im kriegszerrütteteten Osteuropa. Dort lebt dieser Junge bei seiner Tante Marta (Nina Schunewytsch). Als die betagte Frau plötzlich stirbt, setzt er das Bauernhaus versehentlich in Brand und muss auf Wanderschaft gehen. Die weiteren Abenteuer, die er erlebt, sind eine Reihe schrecklicher Begegnung mit Ignoranz, Ausbeutung und Verderbtheit. Die Wahrsagerin Olga (Alla Sokolowa) nimmt den Jungen bei sich auf, weil sie eine kostenlose Arbeitskraft braucht und weil die anderen Dorfbewohner in dem kleinen Kind das Unheil, den Teufel und einen Vampir sehen. Die nächste Station führt ihn zu einem Müller (Udo Kier), der irgendwann seinen Gehilfen die Augen ausmeißelt, weil der mit der wesentlich jüngeren Ehefrau des Müllers flirtet. Der Junge rennt davon und kommt zu dem Vogelzüchter Lekh (Stellan Skarsgaard), der ihn gut behandelt, doch auch diese Zeit bei ihm wird nur kurz sein. Er findet ein lahmes Pferd, versucht dem Tier zu helfen, indem er es in das nächste Dorf bringt. Dort wird das Tier aber erschossen und er selbst wird als Jude den Deutschen übergeben. Der Junge soll erschossen werden, doch der Soldat Hans (Stellan Skarsgaard), der ihn töten soll, lässt ihn laufen. Ein Pfarrer (Harvey keitel) meint es gut mit ihm und bringt ihn bei seinem Gemeindemitglied Garbo (Julian Sands) unter. Doch der missbraucht das Kind. Wieder kommt es zur Flucht, aber auch sein Aufenthalt mit der jungen Labina (Julia Valentova Vidrnakova) endet tragisch, danach kümmert sich der Rotarmist Mitka (Barry Pepper) um ihn. Am Ende trifft der Junge, der Joska heißt, seinen Vater Nikodem (Petr Vanek) wieder...








Eine drastische Beschreibung eines Kinderschicksals aus dem zweiten Weltkrieg. Einige Kritiker haben den Film mit dem großen 80er Jahre Meisterwerk "Geh und sie" von Elem Klimov verglichen, wobei dieser noch intensiver ist. Aber ein guter Film ist "The Painted Bird" auf jeden Fall. Mich hat er auch an Rick Ostermanns "Wolfskinder" erinnert.








Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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