Dienstag, 12. November 2019

Der General

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Buster Keaton
 
Eine turbulente Zugfahrt...
 
1926 entstand Buster Keatons bekanntester Film "Der General" und damit meint der Mann, der niemals lachte seine geliebte Lokomotive "The General". Genauso wie sein Lok liebt er aber auch seine zukünftige Braut Annabella Lee (Marion Mack). Doch im Laufe der Handlung muss er wohl oder übel beide für sich zurückerobern.
Etwa ein Fünftel des fertigen Stummfilms wurde mit fahrenden Kameras gedreht. Zur damaligen Zeit total innovativ: Entweder war die Kamera auf der gefilmten Lokomotive befestigt oder aber sie wurde auf Schienen parallel zur fahrenden Lok entlangbewegt. Die Chefkameramänner waren Bert Haines und J. Devereux Jennings.
Die Geschichte spielt zur Zeit des amerikanischen Sezessionskriegs und bezieht sich dabe auf den tatsächlich stattgefunden Andrews Überfall im Jahr 1862 - Spione aus den Nordstaaten versuchten eine Lokomotive der Südstaaten zu stehlen. Noch heute gehört "Der General" zu den ganz großen Werken der Stummfilmära. Leider war der Film an der Kasse eher ein Mißerfolg, was dazu führte, dass Keaton seine künstlerische Unabhängigkeit verlor.
Noch ist der Krieg für Lokomotivführer Johnny Gray (Buster Keaton) nicht präsent. Er besucht seine Braut Annabella Lee. Deren Vater (Charles Henry Smith) und auch der Bruder (Frank Barnes) kommen nach Hause und verkünden die frohe Botschaft, dass der Süden Soldaten braucht. Natürlich schreiben sich die beiden sofort ein und sind sich sicher, dass Johnny ihnen ins Rekrutierungsbüro folgt. Tut er auch, doch er wird nicht angenommen. Dem Militär ist Johnnys Metier des Lokführers so wichtig, dass sie ihn lieber dort sehen wollen als im Feld der Ehre. Natürlich kränkt dies die Braut - sie liebt nun mal Männer in Uniform und sieht in ihrem Johnny pötzlich einen Feigling. Die Rehablilitaton lässt natürlich nicht ganz so lange auf sich warten. Ein paar Monate später entführt ein gegnerischer Kommandotrupp den Zug und zu allem Unglück wird Annabelle Lee noch als Geisel gefangen genommen. Einsam und ohne zu zögern nimmt Johnny natürlich die Verfolgung auf. Zuerst zu Fuß, dann mit einer anderen Lokomotive. Er vereitelt auch den Plan der Nordstaaten, die das Kommunikations- und Bahnsystem der Konföderierten lahmlegen wollen. Es gelingt ihm natürlich Annabelle zu befreien -und mit dem geliebten "General" treten beide die Flucht in die Heimat an. Verfolgt von den Feinden. Am Ende steht eine Beförderung zum Leutnant. Damit bekommt die Braut den Mann mit Uniform und der Mann hat die Braut erfolgreich zurückerobert...



Mit einer hervorragenden Dramaturgie und einem irren Tempo hat Keaton seinen Film in Szene gesetzt. Die ca. 78 Minuten Laufzeit vergehen wie im Flug und mit ruhiger Würde agiert der Hauptdarsteller und Filmemacher als kleiner Mann, der nichts erschüttern kann und der mit perfektem Timing sein Ziel verfolgt. Eine lange Zugfahrt, die zugepflastert ist mit einer reichen Ansammlung an Gags, die einfach aus der Situation heraus geschehen.




Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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