Sonntag, 4. April 2021

Tigerland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joel Schumacher

Das Übungscamp...

Der US-Regisseur Joel Schumacher verstarb am 22. Juni 2020 im Alter von 80 Jahren an einer Krebserkrankung. In seiner Filmographie tauchen Nieten wie "Batman Forever" und "Batman und Robin" auf, aber auch gut gemachte Kommerzfilme wie  "St. Elmos Fire", "Flatliners", "Lost Boys", "Falling Down", "Der Klient", "Die Jury" oder"8 MM". Der im Jahr 2000 entstandene Kriegsfilm "Tigerland" fällt dabei deutlich aus dem Rahmen und obwohl der Film keinen Erfolg an der Kinokasse erzielen konnte, muss er zu den besten Arbeiten von Schulmacher gezählt werden.
Der Film sieht ein bisschen aus wie eine Dokumentation. Dies verstärkt die beklemmende Atmosphäre deutlich, die in einem Trainingslager der US-Armee im Jahr 1971 herrscht. In diesem Trainingslager, das "Tigerland" genannt wird, sollen die Soldaten Bedingungen vorfinden, wie sie in Vietnam sind. Der Weg der Soldaten ist damit vorgezeichnet: Zuerst Grundausbildung, dann Tigerland und dann ab nach Vietnam. "Tigerland" ist nicht fiktiv, es gab tatsächlich dieses harte Ausbildungscamp in Fort Polk, Louisiana. Dies war kein Zufall, denn die Gegend rund um das Fort war feucht und schwül und hatte damit Umweltbedingungen, die mit Südvietnam, dem späteren Einsatzgebiet, vergleichbar war.
Einer der Wehrpflichtigen ist der rebellische Roland Bozz (Colin Farrell), der gegen den Krieg ist und wenig Respekt vor Vorgesetzten und Autorität besitzt. Mit seinem Kameraden Jim Paxton (Matthew Davis) freundet er sich ein bisschen an. Jim hat sich freiwillig gemeldet und will seine Kriegserlebnisse in einem Roman verabeiten. Gemeinsam lernen die beiden Soldaten während des Ausgangs zwei Mädels kennen, mit denen sie sich später in ein Hotelzimmer verziehen. Bald macht sich Bozz einen Namen, weil er für schwächere Kameraden Schlupflöcher im Gesetz herausfindet, um aus der ungeliebten Armee austreten zu können. Dies macht ihn bei vielen Kameraden beliebt, auch wenn sie sich manchmal gegen den Ungehorsam und die Unverschämtheiten von Roland Bozz ärgern. Schließlich gibt auch manchmal Strafen für die ganze Einheit, wenn ein Einzelner aufmuckt. Mit dem rassistischen Fanatiker Wilson (Shea Whigham) schafft er sich aber bald einen Feind auf Leben und Tod. Und tatsächlich eskaliert die Situation in "Tigerland" - als der vietnamerfahrene Staff Sergeant Cota (Cole Hauser) die Männer in zwei Gruppen aufteilt. Eine Gruppe sind amerikanische Soldaten, die andere Gruppe müssen Dorfbewohner in Vietnam spielen, bei denen einer ein Spion des Vietkong sein muss...





Als Private Miter ist Clifton Collins jr. zu sehen, Michael Shannon spielt Sergeant Filmore. Für die Bilder war der Kameramann Matthew Libatique verantwortlich, der sehr oft mit Darren Aronofsky zusammenarbeitet und bisher zwei Oscarnominierungen für "Black Swan" und "A star is born" erhielt. Zweifelsohne hat "Tigerland" ein bisschen Ähnlichkeit mit dem ersten Teil von Stanley Kubricks "Full Metal Jacket", der ebenfalls die Ausbildung der Soldaten zum Thema hat. Colin Farrell ist in einer seiner besten Rollen zu sehen - auch Newcomer Matthew Davis überzeugt als dessen bester Kamerad.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

 

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