Donnerstag, 28. Juli 2022

Aparajito - Der Unbesiegbare


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Satyajit Ray

Abschied von der Kindheit...

"Aparajito" heißt übersetzt "Der Unbesiegbare" und so lautet auch der 2. Teil aus Satyyajit Rays großartigr Apu-Trilogie. Der erste Teil "Pather Panchali" ebnete dem indischen Filmemacher den Weg internationaler Beachtung. Ein Film, der voller Stimmungen ist, voller schöner Bilder und sehr behutsamer, genau kalkulierter und in sich geschlossener Einstellungen. "Pather Panchali" entstand in dem kleinen Dorf Nitschimdapur und der Film behandelte mit großer Intensität Menschlichkeit, aber auch Armut und Hoffnungslosigkeit. Inspiriert war der Regisseur vom Neorealismus französischer und italienischer Klassiker und der zweite Teil knüpft dort an, wo "Pather Panchali" endete. Nach dem tod seiner Schwester sind der junge Apu (Pinaki Sengupta/ als Teenager wird er von Smaran Ghosal gespielt) und seine Eltern (Kanu Banerjee und Karuna Banerjee) vom Dorf nach Benares gezogen. Vater Harihar verdient sich mit dem Herstellen von Heilmitteln und dem Abhalten religiöser Riten am Ufer des Ganges seinen Lebensunterhalt. Währenddessen streift der kleine Apu durch die Stadt, fasziniert und begeistert von der Vielfalt des Lebens, dass dort herrscht.
In der Nacht des Lichterfestes erkrankt er plötzlich und bekommt sehr hohes Fieber. Seine Frau Sarbajaya will sofort den Arzt holen, doch ihr Mann winkt ab. Es wird sicher bald besser werden und ausserdem hat er ja gute Heilmittel zuhause, die ihm helfen werden. Am anderen Morgen steht er auf und fühlt sich tatsächlich besser. Doch dies ist ein Trugschluß. Auf dem Weg zur Arbeit, bricht er beim Treppensteigen zusammen und kurze Zeit später ist er tot. Nun ist Apus Mutter mit ihrem kleinen Sohn auf sich selbst gestellt. Sie entscheidet sich aufs Land zurückzukehren und beim Schwiegervater zu leben, dem sie im Haushalt hilft. Apu ist jedoch mit dem einfachen Dorfleben seiner Kindheit nicht mehr ganz zufrieden und auch der Dorflehrer ermutigt den klugen Jungen viel zu lesen und zu lernen. Im Alter von 16 Jahren bekommt er als Zweitbester Schüler seines Jahrgangs ein Stipendium, er muss jedoch in der Metropole Kalkutta studieren. Die Mutter lässt ihren Sohn nicht gerne gehen, aber sie gibt schließlich nach. Dort in der Großstadt blüht der junge Mann auf, er arbeitet sogar nach der Schule in einer Druckerei und bald stehen die ersten akademischen Prüfungen an. Die Besuche zur Mutter werden weniger. Sie erkrankt, ohne dass Apu davon Kentniss hat. Erst ein Brief des Onkels bringt Klarheit über den Zustand seiner Mutter. Er nimmt den nächsten Zug, doch er kommt leider erst einen Tag nach dem Tod seiner Mutter nach Hause...




Für mich hat Satyajit Ray einen perfekten Film geschaffen, der zwar etwas europäischer wirkt als seine beiden vorherigen Filme "Pather Panchali" und "Das Musikzimmer", aber genauso intensiv wirkt. Das Thema dieses Meisterwerks ist die Beziehung zwischen Kind und Eltern und auch von Entfremdung. Vom Abschied der Kindheit wird der Zuschauer extrem berührt durch die Menschen und vom Leben in einem bengalischen Dorf und vom Einfluss einer gr0ßen Stadt. Apu wird von zwei Welten hin- und hergerissen. Am Ende steht eine der schönsten wie traurigsten Filmszenen. Die sterbende Mutter wird nachts wach und sieht in der Ferne den Zug, vom dem sie hofft, dass ihr Junge darin sitzt und sie ihn noch ein letztes Mal sehen kann. Doch der Wunsch wird nicht zur Wirklichkeit. Für mich einer der 10 besten Filme aller Zeiten.







Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

 

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