Dienstag, 16. März 2021

Steiner - das eiserne Kreuz


 Regie: Sam Peckinpah

Der Kampf ums Überleben...

Russlandfeldzug 1943: Geschlagen von der Übermacht Russlands befindet sich die deutsche Armee auf dem Rückzug. Der in Berlin immer noch progagierte Endsieg ist eine wahnsinnige Illusion. Logistische und materielle Engpässe können nicht mehr kompensiert werden. Ausserdem sind die Männer vom Kämpfen und Töten müde und wollen eigentlich nur noch nach Hause.
Unteroffizier Steiner (James Coburn) ist bei seinen Kameraden bereits eine Art Legende, weil er es immer wieder geschafft hat, seine Männer aus den schwierigsten Situationen noch heil herauszubringen. Doch Steiner ist zum Zyniker geworden, der auch kein Blatt bei seinen Vorgesetzten Oberst Brandt (James Mason) und Oberhauptmann Kiesel (David Warner) vor den Mund nimmt. Diese zollen ihm dafür aber auch einen großen Respekt.
Als Steiner mit seinem Stoßtrupp auf Patrouille geht, entdecken sie einen Posten der roten Armee, den sie ausschalten können.
Dabei werden alle russischen Soldaten getötet, nur ein halbwüchsiger Kindersoldat (Slavko Stimac) überlebt. Die Männer nehmen ihn mit und nennen ihn Iwan.
Zur gleichen Zeit trifft der arrogante Hauptmann Stransky (Maximilian Scheel), der sich extra von Biarriz an die Ostfront versetzen liess,  beim Regimentskommandeur Brandt ein. Der überhebliche Aristokrat, der zwar nichts mit den Nazis am Hut hat, ist ein unverbesserlicher Karrierist, der mit aller Gewalt und notfalls auch mit unfairen Mitteln das begehrte Eiserne Kreuz bekommen will. Dementsprechend ist der Schlagabtausch mit dem charakterlich unterschiedlichen Steiner unumgänglich. Es beginnen damit auch im Bunker kammerspielartige verbale Kämpfe, die sich die beiden unterschiedlichen Männer liefern. Und alles inmitten des totalen Kriegs...





 Sam Peckinpah drehte "Steiner" im Jahr 1977 und errang mit dem Film, allen voran in Deutschland, einen riesigen Kassenschlager.
Der Film entstand nach Willi Heinrichs Roman "Das geduldige Fleisch",  eine Kriegsgeschichte aus deutscher Sicht zu einem Zeitpunkt,  wie die völlig unterschiedlichsten Charaktere nicht mehr "für Führer, Volk und Vaterland" kämpfen und lediglich überleben wollen.
Grandios gut sind Peckinpah sowohl die straff inszenierte, hochspannende und emotional aufwuhlende erste Hälfte als auch minutenlange Anfangssequenz gelungen, im Hintergrund der gezeigten Archivbilder erklingt das Kinderlied "Hänschen Klein".
Dann wirds zwar ein bisschen konventionell, er versöhnt aber wieder mit einem besonders zynischen Schlußakkord, der hängen bleibt.
So ist "Steiner" gut gemachtes Actionkino mit Tiefgang und Emotionen und gehört für mich inzwischen zu den besten Filmen von Sam Peckinpah.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.






Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

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