Sonntag, 27. August 2023

Das Schwert des gelben Tigers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Chang Cheh

Der einarmige Schwertkämpfer und sein bester Freund...

"Das Schwert des gelben Tigers" aus dem Jahr 1971 ist einer der besten Eastern der Shaw Brothers Production. Im Original heißt der Film "New One-Armed Swordsman" und ist sozusagen eine Erweiterung des 67er Erfolgfilms "One Armed Swordsman" (Deutsch: Das goldene Schwert des Königtigers). Mit diesem Film gelang den Shaw Brothers auch der weltweite Durchbruch in den Kinos. Auch in Deutschland lief der Film erfolgreich in den Lichtspielhäusern. Gleichzeitig war dieser spannende Martial Arts Beitrag auch das Karrieresprungbrett für die beiden Hauptdarsteller Ti Lung und David Chiang. Beide wurden bekannt als das "Deadly Duo", wobei der größere Ti Lung immer etwas im Schatten von David Chiang stand, der meistens die effektivere Hauptrolle spielen durfte. So auch hier  in "Das Schwert des gelben Tigers", routiniert und professional gestaltet von Regisseur Chang Chec, der zu Recht den Beinamen "Godfather of Hongkong Cinema" trägt. Er war einer der fleißigsten und einflussreichsten Filmemacher im Martial Art Genre der 60er bis 80er Jahre. Er gab an, dass er am meisten vom Italo Western und vom japanischen Samurai Film inspiriert wurde.
Am Anfang schon nimmt der Film eine ganz dramatische Wendung, denn der junge Schwertkämpfer Lei Li (David Chiang) lässt sich auf einen ungleichen Kampf mit dem erfahrenen und durchtriebenen Fechtmeister Lung (Ku Feng) ein. Lung gilt nicht nur als unbesiegbar, sondern ist in Wahrheit auch ein skrupelloser Verbrecher. Er ist zudem auch der Herr der Tigerburg und ist bekannt dafür alle Kämpfe zu gewinnen und noch nie hat er seinen Konkurrenten im Kampf getötet. Aber alle Verlierer mussten sich nach ihrer Niederlage den rechten Arm abzutrennen. Tatsächlich hat Lei Li - bis dahin unbesiegt - gegen Lungs raffiniert gestalteten dreiteiligen Stab keine Chance. Er trennt sich den Arm ab und schwört zusätzlich nie wieder zu kämpfen. Er zieht sich von der Welt zurück und arbeitet in einem Gasthaus, dort ist der Behinderte zwar sehr geschickt im Umgang mit dem Arbeitsmaterial, aber dennoch wird er von den Gästen oft verspottet. Doch Pa Hsiao (Li Ching), die hübsche Tochter des Dorfschmieds liebt den schweigsamen Mann mit dem Geheimnis. Eines Tages taucht in der Herberge der junge Kämpfer Feng (Ti Lung) auf. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht den Verbrechen nachzugehen, die in der Gegend immer mehr überhand nehmen. Sein Spur führt in die Tigerburg. Sehr schnell kann Feng auch die Freundschaft von Lei Li gewinnen und dieser fasst durch Feng wieder neuen Lebensmut. Die Freunde stehen sich bei, auch wenn Lei Li noch immer keine Waffe anrührt - er hat aber ein sehr schlechtes Gefühl als Feng auf Einladung in die Tigerburg geht...





Der Film konzentriert sich aufs Notwendigste. Die Figuren sind nicht sonderlich tief gezeichnet. Aber dafür stimmt die Dynamik des Films und die Choreografie der Kampfszenen sind extrem gut gelungen. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, daher stört es auch wenig, wenn die Freundschaft sich sehr schnell herauskristallisiert - es braucht nur ein paar nette Worte von Feng, schon hat Lei Li sein Trauma überwunden und gut ist. Die Kameraarbeit ist vorzüglich - Ting Hsiung Kuo ist ständig beim Geschehen und kann nicht nur bei den Locations draussen punkten sondern auch bei den Studioaufnahmen. Splatter Freunde kommen auch auf ihre Kosten, weil sehr viel rotes Kunstblut fließt und manche Szene ist durchaus brutal. Gerade die Kampfszenen zählen mitunter zum Besten, was das Studio zu bieten hat. Abwechslungsreich, dynamisch und überaus blutig wird ein wahres Ballett des Sterbens getanzt, das auch heute noch zu begeistern weiß. Die hervorragenden Tang und Lau beweisen einmal mehr, dass sie zu den besten ihres Fachs gehören und setzten die Action der beiden Hauptdarsteller gekonnt in Szene. Erst sehr spät wird erkannt was es braucht um den sehr effektiven Bösewicht mit seinem Wunderstab zu besiegen.





Bewertung. 9  von 10 Punkten.

 

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