Sonntag, 27. August 2023

Lady Snowblood


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Toshiya Fujita

Tarantinos Liebling...

Das ist er also: Der Film, bei dem Tarantino seine Ideen zu "Kill Bill" geklaut hat. Obwohl ich die Tarantino Zynismus Variante ingesamt besser finde, hat dieser japanische Film von 1973 aber auch seine Reize. Toshiya Fujita führte Regie bei "Lady Snowblood", der nach dem gleichnamigen Manga von Kazuo Koike und Kazuo Kamimura entstand.
Die Story ist sehr poetisch gefilmt und gibt der Rachestory sehr gelungene Kinobilder. Untermalt wird die melancholische Blutorgie von dem Song "The Flower of Carnage" der Sängerin Meiko Kaji, der sich sehr nach Grand Prix Eurovision de la Chanson der 60er Jahre anhört. Auch diese Rafinesse Gewalt mit harmonischen Liedern zu kombinieren hat der Maestro geklaut. Bei ihm gabs statt dem lieblichen Geishasong den unverwüstlichen Panflöten-Overkill mit "Lonely Sheperd" von Zamfir.
Im Jahr 1874 bringt eine Frau namens Sayo (Myoko Akaza) in einem Frauengefängnis ein kleines Mädchen zur Welt. Sayo, die das Kind Yuki (Mayumi Maemura spielt die kleine Yuki) nennt, weil sie draußen den Schnee sah, vertraut den Insassinnen an, die bei der Geburt halfen, dass sie von drei der vier Kriminellen, die vor einem Jahr ihren Mann Tora und ihren Sohn Shiro ermordet hatten, brutal vergewaltigt worden war. Zwar gelang es ihr, ihren Entführer Shokei Tokuichi zu erstechen, als sich die Gelegenheit bot, doch wurde sie verhaftet und lebenslang eingesperrt. Sayo verführte daraufhin viele Gefängniswärter, um Yuki zu zeugen. Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Geburt stirbt sie kurz nachdem sie ihre Geschichte erzählt hat. Ihre letzten Worte waren, dass das Kind aufgezogen werden sollte, um Rache an den drei verbliebenen Peinigern zu üben. Das Kind wächst bei einem Priester (Ko Nishimura) auf, der die Kleine zur Schwertkämpferin ausgebildet hat.
Die Jahre vergehen: Inzwischen ist Yuki erwachsen Yuki. Sie tötet den Gangster Shibayama, der dem Anführer einer Undergrundorganisation von Bettlern im Wege ist, um von diesem Informationen zu bekommen, wo sich die drei anderen Attentäter aufhalten könnten. Matsuemons Informationen führen sie zu Takemura Banzō (Noboru Nakaia), einem alkoholkranken Wrack mit Spielschulden, dessen Tochter Kobue (Yoshiko Nakada) als Prostituierte arbeitet, um ihn zu unterstützen. Nachdem Yuki die Besitzer des Glücksspielhauses davon überzeugt hat, Banzō zu begnadigen, nachdem dieser beim Schummeln bei einem Kartenspiel erwischt wurde, führt sie ihn zum Strand und tötet ihn erbarmungslos, nachdem sie ihm ihre Identität preisgegeben hat. Yuki erfährt, dass der letzte Vergewaltiger ihrer Mutter, Tsukamoto Gishirō (Eiji Okata), drei Jahre zuvor bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen sein soll. Nachdem Yuki frustriert Gishirōs Grabstein angegriffen hat, wird sie von einem Reporter namens Ryūrei Ashio (Toshio Kurosawa) verfolgt. Sie warnt ihn, sich von ihr fernzuhalten. Ashio erfährt von Yukis tragischer Verpflichtung und Geschichte von Priester  Dōkai, der ihn überredet, die Story zu veröffentlichen, um einen von Sayos Peinigern herauszulocken: Kitahama Okono (Sanae Nakahara) und tatsächlich taucht sie auch auf. Und auch der totgeglaubte Tsukamoto Gishiro erweist sich als sehr lebendig...






Einziger Kritikpunkt: Das Blut sieht teilweise aus wie der Ketchup bei McDonalds. Aber gut, der Film hat ja auch mehr als 30 Jahre auf dem Buckel, was man ihm aber sonst nicht ansieht. Regisseur Toshiya Fujita erzählt eine sehr traurige Racheballade in stimmungsvollen Bildern. Kameramann Tamura Masaki hat Bilder von visueller Schönheit dazu geschaffen. Ein Rächerfilm, der inzwischen zu den Klassikern des Genres gezählt wird.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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