Donnerstag, 12. Juli 2018

Die Wüstensöhne







































Regie: William A. Seiter

Die Reise nach Honolulu....

William A. Seiter kam als Cowboy-Stuntman nach Hollywood. Bereits 1915 drehte er seinen ersten Film. Später entwickelte er sich zu einem der erfolgreichsten Komödienregisseure, der mit vielen damaligen Größen des Genres zusammenarbeitete. Bis einschließlich 1960 war er an mehr als 140 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt, einen seiner berühmtesten Filme machte er mit dem größten Komiker-Duo aller Zeiten: 1933 entstand "Die Wüstensöhne" und dieser Klassiker wurde im Jahr 2000 vom American Film Institute auf Platz 96 der besten Filmkomödien aller Zeiten gewählt. Auch der berühmte Satz des 30er Jahre Klassikers "Well, here's another nice mess you've gotten me into" (Da hast du mich ja wieder in ein schönes Schlamassel hineingezogen) schaffte es 2005 in eine Liste des American Film Institute, nämlich auf Platz 60 der besten amerikanischen Filmzitate aller Zeiten.
Der Film beginnt mit einem Treffen der Söhne der Wüste, einer brüderlichen Loge, in der Stan Laurel und Oliver Hardy Mitglieder sind.  Die Organisation wird in einer Woche seine Jahrestagung in Chicago feiern und alle Mitglieder müssen nun gemeinsam den Eid leisten, dass sie auf alle Fälle dort sein werden.  Stan zögert den Eid zu leisten, aber dank Olis Intervention wird feierlich geschworen. Doch so ganz einfach ist es nicht das Jahrestreffen wirklich zu besuchen, denn da gibt es sowohl eine Mrs. Lottie Hardy (Mae Bush) und eine Mrs. Betty Laurel (Dorothy Christie), die beide in der Ehe die Hosen anhaben. Stan weiß das und fügt sich, aber Oli mimt den Herrn im Haus. Trotzdem ist er am Ende derjenige, der seine Frau gemeinsam in die Berge begleiten soll und Wüstensöhne-Vereinstreffen-Verbot hat. Mit einem Trick und sehr viel Lügen gelingt es jedoch die Frauen reinzulegen und so gehts auf Reisen nach Honolulu aufgrund Olis lädierter Gesundheit. In Wirklichkeit gehen die beiden natürlich ans Jahrestreffen. Alles geht gut. Doch die Heimkehrer, die extra für die Frauen das Lied "Honolulu Baby" einstudiert haben, haben nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet das Schiff mit dem sie von Hawaii zurückkehren sollten, gesunken ist. Nun heißt es neue Lügen erfinden...




Und am Ende steht "Ehrlich währt am längsten", aber bis dahin ist es ein lustiger und vergnüglicher Weg und der Zuschauer wird Zeuge von einer der besten Leistungen des legendären Komikerduos in dieser legendären Produktion von Hal Roach. 
Das Motiv der unter dem matriarchalischen Ehejoch stehenden Pantoffelhelden, die sich mit Lügen und Ausreden diesem Joch entziehen wollen, steht zwar bei vielen Filmen des Duos im Vordergrund, aber wurde nie besser dargeboten als hier. Für Fans ist es auch immer wieder eine Herausforderung von den vielen deutschen Synchronstimmen, die Laurel und Hardy hatten, die liebgewonnenste zu finden. 1950 entstand dabei für die deutsche Wiederaufführung eine Fassung für die Erwin Bootz als Stan und Alfred Haase als Ollie sprachen. 1965 gab es eine weitere Fassung für deren Synchronisation die wohl bis heute bekanntesten Stimmen Walter Bluhm und Arne Paulsen engagiert wurden. Für die ZDF-Fernsehausstrahlung des Jahres 1975 wurden den Helden erneut neue Stimmen verpasst: Stan wurde von Walter Bluhm gesprochen, Ollie bekam die Stimme von Michael Habeck. Trotz des Stimmen-Chaos sollte man sich aber nicht die Freude an der unnachahmlichen und subtilen Komik von Laurel und Hardy nehmen lassen.



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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