Samstag, 8. August 2020

Blood Simple - Eine mörderische Nacht

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Joel and Ethan Coen

Die Coens...wie alles begann...

Der Höhepunkt im nunmehr jahrzehntelangem Filmschaffen der Coen Brothers war der mehrfache Oscar-Triumph 2008 für die Killersaga "No Country for old men". Die Filmographie der beiden Brüder ist aber auch sonst schon vollgespickt von neuen Klassikers wie "Fargo", "Big Lebowksi", "Millers Crossing" oder "Barton Fink".
Alles fing 1984 mit dem Erstlingswerk "Blood Simple - Eine mörderische Nacht" an, der inzwischen zu den geglücktesten Neo Noir Movies überhaupt zählt. Diese Hommage an den Film Noir, den die Brüder schufen, ist angereichert mit der Optik der B-Pictures und wird aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive erzählt: Während üblicherweise der Zuschauer die Lösung eines Rätsels/Mordes verfolgt, ist er hier ständig den Filmfiguren voraus. Und die Figuren reagieren im Laufe der Ereignisse auch irgendwie panisch und neigen zu Fehleinschätzungen.
Abby (Frances McDormand), die frustrierte junge Frau des psychopathischen Barbesitzers Julian (Dan Hedaya) beginnt ein Verhältnis mit dessen jungem Barkeeper Ray (John Getz). Der eifersüchtige Julian (Dan Hedaya) hat schon längere Zeit das Gefühl, dass seine Gattin ihn mit anderen Männern hintergeht. Er vermutet aber, dass der dunkelhäutige Meurice (Sam Art Williams) der Auserwählte ist und hat natürlich schon längst einen abgehalfterten Privatschnüffler namens Loren Visser (M.Emmet Walsh) engagiert, der das Treiben beschatten soll. Visser beobachtet Abby und Ray natürlich und es ist ihm eine echte Freude auch noch eindeutige Beweisfotos vom Fremdgehen zu schließen. Als Julian das Beweismaterial vor sich liegen sieht, ist er nicht nur geschockt. Bald staut sich auch die Wut in ihm auf.
Der Hass auf beide nimmt immer drastischere Formen an, er heuert Visser noch einmal an, diesmal als Killer...





Dann aber überschlagen sich die Ereignisse. Der Szenenhöhepunkt des Films ist sicherlich die Begräbnisszene auf einem entlegenen Acker. Die Coens sind natürlich immer gut dafür so etwas dem Zuschauer in einer etwas anderen, total morbiden Art darzubieten. Auch der Showdown des Killers ist extrem spannend inszeniert. Mit dem Feuerzeug des Mörders haben die Coens natürlich auch einen McGuffin einzubauen.
Zweifelsohne ist schon damals das grosse Können der Coens sichtbar. Bis zur Restauration des Kultfilms litt "Blood Simple" vielleicht unter einer verbesserungswürdigen Optik. Darüberhinaus war das Budget für ihr erstes Filmprojekt auch nicht besonders üppig.
Die Folgefilme sind alle optisch stilvoller inszeniert.  Doch tatsächlich entfaltet "Blood Simple" mit dieser minimalistischen B-Picture eine aussergewöhnlich gute Atmosphäre.  Mit dem Mix an skurrilen Filmfiguren haben die Brüder dies aber ohnehin schon mehr als wettgemacht. Insgesamt eine bitterböse, rabenschwarze Abrechnung mit dem Leben in kleinbürgerlichen Verhältnissen, vornehmlich im Staate Texas.
Der Film erhielt den grossen Preis beim Sundance Film Festival 1985. Kameramann war Barry Sonnenfeld, der sich in späteren Jahren dann zunehmend als Regisseur betätigte und mit der "Men in Black" Trilogie riesigen Erfolg hatte. 






Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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