Donnerstag, 20. August 2020

True Grit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ethan und Joel Coen

Mutiges Mädchen, verrückter Marshall...

Tom Chaney (Josh Brolin) ist der Mörder von Farmer Ross. Der Übeltäter macht sich mit dessen Pferd und zwei Goldstücken davon.
Die älteste Tochter des Ermordeten, die 14jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld) kommt aus diesem Grund nach Fort Smith in Arkansas, um die Leiche ihres Vates nach Hause zu überführen.
Im Ort ist aber gerade Volksfeststimmung, denn es werden drei Outlaws gehängt und ausserdem gibts noch ne Gerichtsverhandlung über den Tod von einem Schurken und dessen Sohn. Im Zeugenstand muss sich der abgehalfterte Sheriff Reuben "Rooster" Cogburn (Jeff Bridges) vor dem Anwalt rechtfertigen, warum er die beiden gleich abgeknallt hat, ohne denen die Möglichkeit zu geben, sich zu ergeben.
Mattie hat sich vorgenommen, den Mord an ihrem Vater zu rächen. Da sie von den Behörden keine Hilfe bekommt, will sie den Mörder Tom Chaney selbst jagen und dazu braucht sie einen Mann vom Schlage Cogburns, der nie lang fackelt, wenn es gilt Gesetzlose ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
Doch Chaney hat sich in ein Indianerterritorium geflüchtet ist und darüberhinaus der berüchtigten Gangsterbande von Ned Pepper (Barry Pepper) angeschlossen.
Da Cogburn zwar nicht viel von rachesüchtigen Kindern hält, aber umso mehr von 50 leichtverdienten Dollars, willigt er ein Chaney zu fassen.
Doch er ist nicht der einzige, der Jagd auf den Übeltäter macht. Auch in Texas wird Chaney gesucht, weil er einen Politiker getötet hat. Die hohe Belohnung erhofft sich Texas Ranger La Boeuf (Matt Damon).
Auf der Reise durch den Wilden Westen gehts bei solch drei ungleichen Charakteren nicht immer friedlich zu, es wird schon mal gezankt und auch vor keinen Skrupel zurückgeschreckt...




 
"True Grit" ist das erfolgreiche Remake von den Coen Brothers eines ebenso erfolgreichen gleichnamigen Westerns aus dem Jahr 1969, der Westernikone John Wayne den einzigen Oscar seiner Karriere bescherte.
In der Tat bietet die Rolle dieses trunksüchtigen, geschwätzigen US-Marshall mit der Augenklappe natürlich viel Szenenapplaus, das war beim Original so und ist mit Jeff Bridges auch nicht anders.
Dieser schräge Vogel ist und bleibt eine besonders liebgewonnene, schräge Filmfigur des Westerngenres.
Und die Coens haben natürlich noch eine Reihe weiterer schräger Vögel, vor allem in den Banditenrollen, aufzubieten.
Vor allem die Banditen Quincy (Paul Rae), Moon (Domnhall Gleeson) und Lucky Pepper (Barry Pepper) sind gut gelungene skurrile Figuren des weiten, wilden Landes.
Interessanterweise halten sich die Coens aber schon sehr stark an ihre Vorlage und bieten nicht grundsätzlich Neues an.
Die große stärke des Films - neben den bestens aufgelegten Darstellern - ist aber die großartige Kameraführung von Roger Deakins, der mit den Bildern zu den Filmen wie "1984", "Haus aus Sand und Nebel", "Die Verurteilten", "Fargo", "Kundun", "No Country for old Man", "Barton Fink", "Jarhead", "Der Vorleser", "Glaubensfrage" oder "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" sein einzigartiges Talent immer wieder aufs Neue unter Beweis stellt.
Deakins wurde mehr als ein Dutzend mal für den Kamera-Oscar nominiert und gehört neben Leon Shamroy, Charles Lang und Robert Surtees zu den Kameramännern mit den meisten Nominierungen. 2018 gewann er endlich seinen ersten Oscar für "Blade Runner 2049", der zweite folgte 2020 für den Kriegsfilm "1917".
Auch die Musik von Carter Burwell verbreitet gute Western Stimmung.
Der Film ist daher atmosphärisch grossartig gestaltet und zeigt eine heitere und gleichzeitig ernste Odyssee durch weites Land. Das Ziel ist - wenn man den Schlußbildern glauben darf - die Legendenbildung dieser wilden zeiten, zuerst durch die Wildwestshows, dann durch den Film, der es schaffte aus dem Genre große Blütezeiten zu machen.
  




Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

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