Montag, 17. August 2020

Judgment Night

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Stephen Hopkins

In the Midnight Hour..

Regisseur Stephen Hopkins hatte Ende der 80er Jahre erste Filmerfolge mit "Nightmare on Elm Street 5 - Das Trauma" und "Predator 2", bevor er 1993 den inzwischen zum Kultfilm avancierten Midnight-Thriller "Judgment Night" drehte. Beim Kinostart hatte es der Film sehr schwer. Die Kritiken fielen mittelmässig aus und auch an der Kinokasse kam es zum Flop. Bei einem Budget von ca. 20 Millionen Dollar spielte der Film lediglich 12 Millionen Dollar ein.
Erst im Laufe der Zeit gewann "Judgment Night" eine größere Anhängerschaft von Filmfans, die die Nähe zu den besten Klassikern von John Carpenter oder Walter Hill sofort erkannten.
Es fängt an wie ein typischer Abend unter Freunden:
Frank (Emilio Estevez), sein jüngerer hitziger Bruder John (Stephen Dorff), Mike (Cuba Gooding jr.) und der Angeber Ray (Jeremy Piven) fahren in Rays gemieteten Luxuswohnmobil gemeinsam zu einem Boxkampf. Nur dumm, dass ganz LA auch dorthin will und der Stau langsam aber sicher besorgniserregend wird, weil man ja sonst den Boxkampf verpasst. Die 4 Freunde werden auch etwas aggressiv und ne Menge Testosteron wird ausgeschüttet, damit man mit dem Autofahrer gegenüber Zoff anzetteln kann...Um noch weiteren Verzögerungen zu entgehen, bschliessen die Freunde den Highway zu verlassen und eine Abkürzung, die durch ein durch und durch gefährliches Wohnviertel zu nehmen. Dort kommt es natürlich auch gleich zu einem Zwischenfall: Als sie über ein Hindernis fahren, befürchten sie - obwohl gar kein Anlass dazu besteht, einen Menschen überfahren zu haben und verlassen das Wohnmobil um nachzusehen, was angesichts der Gegend natürlich völlig unvernünftig ist - aber FILM schreibt eigene Gesetze. Sie finden einen verletzten Latinotypen (Michael DelLorenzo), tragen ihn ins Wohnmobil, wo sie bemerken, dass er nicht angefahren sondern angeschossen wurde.
Nun macht sich Panik breit...sie geben Gas und werden plötzlich von einem anderen Auto angefahren, das Wohnmobil ist manövrierunfähig. Dann tauchen dunkle Gestalten aus dem Dunkel auf, diese Männer (Denis Leary, Peter Green, Erik Schrody, Michael Wiseman) erschiessen den Verletzten und sie sehen nicht so aus, als würden sie auf Zeugen stehen....

 
 
Ein größerer Erfolg war zunächst dem Soundtrack des Films beschieden: Ein Konzeptalbum mit Acts wie Sonic Youth, Helmet, Biohazard. Living Colour, Run DMC, De la Soul, Pearl Jam, Cypress Hill, Mudhoney oder Faith No More ist 100 % 90er Feeling und heute inzwischen Retro-würdig.
Wer sich nicht an der Vorhersehbarkeit der Story und auch nicht an gewissen unlogischen Handlungsweisen der Protagonisten stört, damit sie überhaupt in dieses Schlamassel geraten können, der wird sicherlich mit einem sehr spannenden kleinen Genre-Geheimtipp belohnt, der auch eine hohe Indentifikation mit den vier Freuden möglich machen kann.  Denn die Jungs sind einfach ganz normale Typen von Nebenan. Sie kommen aber sehr bald an ihre Grenzen, weil sie in diese Extremsituation katapultiert werden, bei der es dann nur noch um das "Auge um Auge" Prinzip gehen kann. Die Locations sind auch gut gewählt. Wenn man einmal eine Straße falsch abbiegt, dann landet man eben in eine sehr verrufene Gegend, die bei Nacht auch unheimlich und bedrohlich wirkt. Erinnerungen an "The Warriors" oder "Die Klapperschlange" werden wach. 

 

 

 Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

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