Samstag, 19. November 2022

Eine Hochzeit


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Robert Altman

Der schönste Tag...

Für Muffin Brenner (Amy Stryker) und Dino Corelli (Desi Arnaz jr.) soll es der schönste Tag im noch jungen Leben sein, die beiden heiraten.
Die Trauungszeremonie leitet der schon reichlich senile Bischof Martin (John Cromwell), daher verzögert sich der Ablauf der gleich stattfindenden Feier etwas.
Diese wird in dem Anwesen der Corellis gefeiert, das große Landhaus im 30er Jahre Stil, nahe des Lake Bluff,  gehört der Patriarchin der Familie Nettie Sloan (Lilian Gish), Mutter von Regina Corelli (Nina von Pallandt), Dinos Mutter.
Deren Mann Luigi, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, hat in diese reiche Familie aus dem Mittleren Westen eingeheiratet.
Bevor der ganze Tross an Limousinen auf dem Anfahrtsweg zu sehen sind, trifft die Rita Billingslay (Geraldine Chaplin), die Leiterin der Hochzeitsfeier, die letzten Vorkehrungen, auch das Sicherheitspersonal - extra für dieses feudale Fest engagiert - hat seine Posten eingenommen.
Reginas Schwestern Clarice (Virginia Vestoff) und Antoinette (Dina Merrill) sind eine der ersten Hochzeitsgäste, sie würden gerne Mom Nettie in ihrem Krankenzimmer besuchen, doch das ist gar nicht so einfach.
Denn in dem Moment als das Haus sich füllt, stirbt die Frau von einer Sekunde auf die andere. Der Arzt Dr. Jules Meecham (Howard Duff) kann nur noch den Tod feststellen, doch die schlechte Nachricht soll an diesem Freudentag keiner der Gäste erfahren.
Muffins Familie ist recht groß. Vater Liam (Paul Dooley), ein neureicher Südstaatler mit irischen Wurzeln ist verheiratet mit Tulip (Carol Burnett) und hat ausser der Braut noch einige andere Kinder, darunter Muffins Schwester Buffy (Mia Farrow), eine leidenschaftliche Nymphomanin....








Robert Altmans Film "Eine Hochzeit" ist ähnlich wie sein Meisterwerk "Nashville" eine kaleidoskopartige Erzählung bzw. Schilderung  einer Hochzeit von der Trauungszeremonie bis zum Ende der Hochzeitsfeier gezeigt wird.
Als großartig funktionierender Ensemblefilm wartet Altman mit 48 handlungstragenden Rollen auf, die aus diesem einen Tag der Feier eine Gesellschaftssatire werden lassen.
Dabei liess Altman so gut wie keine richtig sympathischen Figuren auflaufen, das Zusammentreffen der beiden Familien und deren Familienmitglieder wirkt nur umso grotesker dabei.
Das Szenario wird durch eine gute Portion Ambivalenz niemals langweilig, die satirischen Anteile bewegen sich von subtil bis brutal.
Altman zeigt fast alles was an Klischees und Stereotypen so ein Hochzeitsfest zu bieten hat, die Situationskomik resultiert aus dem Verhalten der Menschen, die zu den Gästen gehören.
Mag sein, dass "MacCabe und Mrs. Miller" oder "Nashville" die besten Filme Altmans sind, der damals bei der Kritik eher enttäuschend aufgenommene "Eine Hochzeit" kommt dieser Genialität dieser Filme aber schon sehr nahe.
Ich mochte ihn schon damals bei seiner Kinoauswertung, jetzt nach über 30 Jahren wieder angeschaut und dabei kaum Abnutzungserscheinungen entdeckt - irgendwie sind diese Feiern zeitlos, weil sie immer noch genauso ablaufen könnten.








Bewertung: 10 von 10 Punkten.

 

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