Samstag, 19. November 2022

Point Blank


 

Regie: John Boorman

Walker...

Neben dem Survival Thriller "Beim Sterben ist jeder der Erste" und dem besonderen Kriegsfilm "Hope and Glory" ist der Kriminalfilm "Point Blank" aus dem Jahr 1967 John Boormans beste Arbeit überhaupt. Der 1933 geborene Brite erhielt insgesamt 5 Oscarnominierungen, gewann die Trophäe jedoch nie.
"Point Blank" ist ein Neo Noir mit einem Lee Marvin in Hochform. Obwohl er als Revolverheld und Trunkenbold in der Westernparodie "Cat Ballou" den Oscar bekam, zeigte der Schauspieler mit der abweisenden und mürrischen Miene seine besten Leistungen in den beiden Krimis "Tod eines Killers" von Don Siegel und in Boormans Film, der nur kurze Zeit später entstand. In beiden Filmen spielt Angie Dickinson die weibliche Hauptrolle - eine Entscheidung, die perfekt passt.
"Walker" - so nennt sich Lee Marvin im Film und so wird er auch von seinen Bekannten genannt. Sein Vorname bleibt ein Geheimnis. "Walker" ist ein Mann, der schnellen Schritte. Er kommt aus Rachegründen und schreitet schnell heran wie das nahende apokalyptische Unglück. Dieser Racheengel hat noch eine Rechnung mit seinem besten Freund Mal Reese (John Vernon) offen. Mal ist ein Gangster und er hat enorme Geldschulden bei einer Mafia-Organisation, die nun die Summe zurückfordert. Mal fleht Walker an ihm zu helfen und mit ihm die Summe zu beschaffen. Ein Überfall auf kriminelle Geldtransporteure, die sich im verlassenen Alcatraz Gefängnis treffen, soll die Lösung bringen. Walkers Frau Lynne (Sharon Acker) ist die Dritte im Bunde, die den beiden Männern bei dem Überfall hilft. Der Coup gelingt, doch Mal erschießt die Gefolgsleute und jagt auch Walker eine Kugel in den Körper. Der bleibt leblos liegen - Mal verschwindet mit Walkers Frau, mit der er nachfolgend eine gewisse Zeit zusammenlebt. Mal kann das Geld zurückzahlen - doch er hat einen entscheidenden Fehler gemacht. er hat seinen Freund nicht tödlich getroffen. Und der will nun seine Rache und auch seine 93.000 Dollar...





Als mysteriöser Yost ist Keenan Wyn zu sehen, Frederic Carter wird von Lloyd Bochner gespielt. Natürlich hat Boormans Film große Ähnlichkeit mit Siegels "Tod eines Killers". Beide Filme gehören ihrem Hauptdarsteller Lee Marvin. Boorman inszenierte mit eisiger Kälte und großem Pessimismus. Ein Mann alleine gegen eine übermächtige Organisation. Der Film spielte gut 9 Millionen Dollar ein. Man hat sich natürlich oft die Frage gestellt, ob der Film eher ein Traum ist, den Walker hat, nachdem er erschossen wurde und nun sterbend auf dem Boden liegt. Jedenfalls wirkt die Hauptfigur tatsächlich wie ein Geist oder ein Schatten auf seine Verfolger oder Jäger. Zu dem Noir Touch ist auch ein gewisser Einfluss durch die Nouvelle Vague zu sehen.





Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 

 

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