Dienstag, 23. Mai 2023

Der falsche General


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Roberto Rossellini

Die tragische Geschichte des Emanuele Bardone...

Die Geschichte, die Regisseur Roberto Rossellini in seinem 1959 gedrehten Kriegsfilm "Der falsche General" erzählt, soll auf einer wahren Begebenheit beruhen. Es wurde auch ein künstlerisches Comeback des Filmemachers, der zahlreiche große Klassiker wie "Rom, offene Stadt", "Franciscus, der Gaukler Gottes", "Paisa", "Deutschland im Jahre Null", Stromboli" und "Reise nach Italien" drehte und Filmgeschichte schrieb.
Auch "Der falsche General" ist ein sehr gelungener Film, bei dem Hauptdarsteller Vittorio de Sica als Kleingauner Emanuele Bardone restlos überzeugt.
Die Geschichte spielt 1943 in Genua. Emanuele Bardone ist gezeichnet von den harten Kriegsjahren, die sein Land erlebt hat und schlägt sich als Gauner durch. Er kennt sich aus auf dem Schwarzmarkt und seine Spezialität ist es sich als Helfer der Angehörigen von Leuten auszugeben, die die deutsche Wehrmacht verhaftet hat. Er hat gute Connections zu Unterfeldwebel Hagemann (Herbert Fischer), der sich von Bardone immer wieder gerne bestechen lässt. Dazu braucht Bardone Geld, dass er von den Angehörigen erhält. Er verspricht diesen Menschen mit dem Geld dafür zu sorgen, dass der gefangene Familienangehörige entweder wieder freikommt oder dass er Hafterleichterungen bekommt. Leider ist Bardone auch ein unverbesserlicher Spieler, der das anvertraute Geld an den geheimen Spieltischen mit schöner Regelmässigkeit wieder verliert. Bardone unterhält ebenso gute Kontakte im Prostituiertenmilieu, die ihn Geld leihen. Manchmal bittet er seine Freundin Valeria (Giovanna Ralli) darum, ob sie nicht ihren Schmuck versetzen würde. Dieses Spiel geht gut bis zu dem Tag, an dem eine der von ihm betrogenen Personen ihn als Betrüger entlarven kann. Die Frau hat erfahren, dass ihr Mann hingerichtet wurde, obwohl sie Bardone bereits Geld gab um ihn freizukaufen. Sie zeigt ihn bei den Nazibehörden an. Er wird gefangen genommen, doch statt der Todesstrafe kann ihn SS-Standartenführer Müller (Hannes Messemer) überreden, für die deutschen Besatzer tätig zu werden. Dazu soll er unter der Identität von General della Rovere, einem hochrangigen Vertreter des Widerstandes, der kürzlich von den Nazis erschossen wurde, im poliitschen Flügel des Gefängnisses San Vittore herausfinden, welcher der anderen Gefangenen der Kopf der Widerstandsbewegung ist, dessen Deckname "Fabrizio" ist. Die Deutschen wissen lediglich, dass einer der dortigen Inhaftierten der Gesuchte ist. Während dieser Zeit im Gefängnis, vollzieht Emanuele Bardone jedoch eine Wandlung. Diese Veränderung bewirkt, dass er sich immer mehr wie der echte General della Rovere verhält, sehr zum Ärger von Müller. Als die Deutschen als Vergeltung für die Ermordung eines Mailänder Funktionärs beschließen, 10 gefangene Widerstandskämpfer zu erschießen, wählt Bardone lieber den Tod als die Identität von Fabrizio preiszugeben...





Rosselinis Film erhielt bei den internationalen Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen und er bekam auch eine Oscarnominierung in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch". Mit diesem Film kehrte Rosselini auch zu seinen neorealistischen Stil zurück. Es fallen einige Ähnlichkeiten zu "Rom, offene Stadt" auf, der ebenfalls den italienischen Widerstand im Zweiten Weltkriegs thematisiert. Am Ende von "Rom, offene Stadt" wird ein Priester exekutiert, der den Widerständlern geholfen hat. In "Der falsche General" lässt sich die Hauptfigur lieber exekutieren, als zum Verräter zu werden.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

 

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