Sonntag, 6. Oktober 2019

Das Messer im Wasser







































Regie: Roman Polanski

Auf dem Segelboot....

Der Film "Das Messer im Wasser" entstand 1962 und bedeutete den Durchbruch für seinen Regisseur Roman Polanski. Er bekma für dieses herausragende Debüt viele Preise und konnte sich sogar unter die fünf Oscar-Nominierten für den besten Auslandsfilm 1964 platzieren. Am Ende unterlag er aber dem Favoriten aus Italien: Achteinhalb von Federico Fellini.
Dabei holt Polanski mit minimalen Mitteln das Maximum heraus. In "Messer im Wasser" (Originaltitel: Nóż w wodzie ) spielen nur drei Schauspieler mit und zwei davon - Jolanta Umecka, die die Krystyna spielt und Zygmunt Malanowicz, der den jungen Anhalter spielt - hatten vor dem Film keinerlei Schauspielerfahrung. Unterlegt wurde der schwarz-weiß Film durch Krzystof Komeda, mit dem Polanski sehr oft zusammenarbeitete. Auffallend bei dem Soundtrack ist vor allem der Saxophonist Bernt Rosengren, der eine gewisse jazzige Note vermittelt.
Der Film spielt vornehmlich auf dem Wasser, besser gesagt auf einem kleinen Segelboot. Gedreht wurde in der polnischen Seenplatte Masuren. Das Empire Magazin wählte Polanskis Erstling im Jahr 2010 auf Platz 61 in die Liste "Die besten 100 Filme der Welt".
Am Beginn des Films steht eine Autofahrt. Der Sportjournalist Andrzej (Leon Niemczyk) und seine Frau Krystyna (Jolanta Umecka) sind unterwegs mit dem Auto. Sie wollen an einen See und segeln. Es herrscht eine gewisse Spannung zwischen den Beiden. Andrzej ist mit dem Fahrstil seiner Frau nicht einverstanden und so wechselt er ans Steuer. Mit noch mehr Tempo gehts weiter, die Frau leicht genervt. Allerdings vernünftig genug nicht weiter darauf einzugehen. Von weitem sehen sie einen jungen Anhalter, der gar keine Anstalten macht dem Auto auszuweichen. Und Andrzej hat auch keine Lust wegen dem Halbstarken zu bremsen. Beinahe hätte er ihn dann umgefahren und es wird laut zwischen Autofahrer und Fufgänger mit dem Ergebnis, dass der junge Typ mitfahren darf. Als sie am See ankommen, lädt der Ältere den Jüngeren ein mitzukommen zum Segeln. Da er nicht viel davon versteht, kann Andrzej den Boss spielen, der den Youngster ständig belehrt und kritisiert. Der Junge muss harte Lektionen einstecken. Natürlich spielt im Konkurrenzkampf der beiden Männer die Frau auf dem Boot eine große Rolle. Beide wollen ihr imponieren. Dabei wird der Machtkampf bald auch mit härteren Bandagen ausgetragen...






Kameramann Jerzy Lipman hat mit seiner hervorragenden Leistung die eigenartige Stimmung auf dem Boot zusätzlich verstärkt. Der polnische Kameramann hat auch mit Andrzej Wajda gearbeitet und in den 70er Jahren wurde er auch für den deutschen Film engagiert (Für "Das falsche Gewicht" von Bernard Wicki oder "Der Regen verwischt jede Spur" von Alfred Vohrer).
"Messer im Wasser" begeistert natürlich durch den straffen Inszenierungsstil, die Geschichte bleibt aber von Anfang bis Ende sehr intim, eine klassisch anmutende Dreiecksgeschichte. Ein bisschen wird der Filmliebhaber an die Szenen im Boot aus "Die Lady von Shanghai" erinnert. Auch dort ist dieses Spannungsfeld an Bord durch die drei Figuren vorhanden.






Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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