Freitag, 11. Oktober 2019

Der Siebente ist dran







































Regie: Budd Boetticher 

B-Western in Perfektion....

John Wayne und Robert Fellows 'Produktionsfirma Batjac haben das Burt Kennedy-Drehbuch "Seven men from now" mit der Absicht gekauft, dass Superstar Wayne dIe Hauptfigur Ben Stride zu spielt. Es war Kennedys erstes Drehbuch. Wayne war jedoch fest entschlossen "The Searchers" mit seinem bevorzugten Regisseur John Ford zu machen. Laut Kennedy interessierte sich Wayne nicht besonders für das Drehbuch, bis er bemerkte, dass Robert Mitchums Vertreter daran interessiert waren. Zu diesem Zeitpunkt schlug Wayne vor, zu Warners zu gehen und das Projekt mit Randolph Scott zu besetzen. Scott bestand auf Budd Boetticher als Regisseur. Es wurde der erste von insgesamt 7 Western, die die beiden gemeinsam realsierten. Die meisten der Drehbücher wurden von Burt Kennedy geschrieben und mindestens diese fünf dieser sieben B-Western sind heute unvergessene Genreklassiker. Einige davon strahlen immer noch eine unvergleichliche Kinomagie aus. Auch der Erstling "Der Siebente ist dran", der in den letzten Monaten des Jahres 1955 in den Alabama Hills gedreht wurde.
Budd Boetticher, der in den 50s zahlreiche B-Pictures, vor allem Western drehte, wurde irgendwann Ende der 70er zum Kultregiesseur erkoren, erheblichen Anteil an diesem Status hatten vor allem angesehene französische Filmkritiker, allen voran Andre Bazin, geistiger Vater der Nouvelle Vague, der den Film "Der Siebente ist dran" als den intelligentesten aller Western bezeichnet hat. Intelligent, weil nicht intellektuell. Nichts wird hier ausgesprochen, aber alles ist klar.
Boetticher selbst war in den 50er Meister im schnellen Herunterkurbeln seiner Filme: 2-3 Wochen Drehzeit der Western an den üblichen Locations, die Movies waren kurz (ca. 75 Minuten) und vor allem kurzweilig (gefühlte 50 Minuten lang).
Randolph Scott, der Hauptdarsteller...ein gealterter Westernheld, zynisch, desillusioniert, verhärtet...ein tragischer, einsamer Held.
Die einfache, linear strukturierte Story mit klaren Konflikt, denn Ben Stride will  Rache für den Mord an seiner Frau üben. Dazu sucht er die 7 Banditen, die die Wells Fargo Postkustschenstation überfielen. Bei diesem Überfall wurde die dort arbeitende Angestellte ermordet: Seine Frau. Er wird zum Jäger. In der ersten Szene, die in der Nacht und bei Regen spielt, hat er bereits zwei der Halunken aufgespürt und wird sie zur Rechenschaft ziehen. Unterwegs schliesst er sich dem Siedler John Greer (Walter Reed) und dessen Frau Annie (Gail Russell) an, die in einem Planwagen Richtung Kalifornien unterwegs sind. Er ist ihnen behilflich, denn John ist ein Stadtmensch und in Sachen Wilder Westen ein echtes Greehorn. Vorher muss Greer aber noch in dem kleinen Kaff Flora Vista eine Fracht abliefern. Ben Stride muss auch dorthin, denn die Spur der restlichen fünf Banditen führt in die Kleinstadt. Unterwegs treffen sie auf den grobschlächtigen Bill Masters (Lee Marvin) und dessen Kumpanen Clete (Don Berry) . Zwischen den Männern entsteht sehr schnell eine Rivalität um die einzige Frau. Vor allem Masters macht auf Alpha-Männchen. Interessanterweise fühlt sich Annie ein bisschen zu dem älteren Ben Stride hingezogen. Am Ende steht dann wie immer der Showdown....



 
 
Für einen Film aus den 50er Jahren ist der Transfer auf DVD extrem gut geglückt, herrliche satte Farben...so macht der Film natürlich doppelt soviel Vergnügen. Wie Anthony Mann, John Ford, Howard Hawks oder John Ford liebt und versteht auch der B-Filmer Budd Boetticher seine Helden. Er hebt sie auch etwas in den Himmel und benutzt dabei Bilder, die man für ihre Reinheit und Einfachheit einfach nur bewundern kann. Der Regisseur treibt die Versatzstücke des Genres zur Perfektion. Alles ist schnörkellos und geradlinig. Aber gerade dies macht den Film so gut. Irgendwie hat man das Gefühl klassisches Theater zu sehen, nur mit dem Unterschied, dass sich alles in der Natur, in der Wüste, zwischen den Felsen abspielt.





Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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