Samstag, 26. Oktober 2019

Pathfinder - Die Rache des Fährtensuchers







































Regie: Nils Gaup

Ofelas...

Der historische norwegische Abenteuerfilm "Pathfinder" von Nils Gaup war in Jahr 1987 ein Kino Überraschungshit und wurde sogar als bester ausländischer Film für einen Oscar nominiert. Den Preis gewann zwar der dänische Beitrag "Babettes Fest", aber in seiner Heimat wird "Ofelas" - so der Originaltitel - immer noch als einer der besten Filme des norwegischen Kinos angesehen.
Vor grandioser Naturkulisse lässt der Regisseur, unter anderem auch durch die Bilder von Kameramann Erling Thurmann-Andersen, eine alte samische Sage wieder auferstehen. Dabei war es Gaup wichtig, die Geschichte so authentisch wie möglich wiederzugeben.
Ausserdem gibt "Ofelas" einen schönen Einblick in die Kultur, Sprache und die Traditionen der Samen. Man lernt ihre Bräuche, ihre Religion (Schamanismus)  und ihre Gesänge (Yoik, ein guturaler Gesang) kennen. Dies alles eingebettet in eine uralte Legende, die von Generation zu Generation weitererzählt wird.
Sie spielt hoch im Norden, in der Finnmark und 1000 nach Christus. Dort lebt der 16jährige Sami Aigin (Mikkel Gaup) mit seinem Vater (Ingvald Guttorm), seiner Mutter (Ellen Anna Bullij), seiner kleinen Schwester (Inger Utsi) und dem treuen Hund in dieser wunderschönen Naturidylle. So schön es ist, das Leben ist auch unglaublich hart. Aigin ist an diesem Tag zur Jagd gegangen. Seine Familie erfährt aber während seiner Abwesenheit ein grausames Schicksal. Die Tschuden sind auf Raubzug. Diese räuberischen Eindringlinge haben keinerlei Skrupel Menschen abzuschlachten, um an deren Besitz zu gelangen. Aigin bekommt von einer Anhöhe gerade noch mit, wie die Tschuden die Leichen seiner Familie entsorgen. Als er entdeckt wird, machen die bösen Männer (u.a. Sven Scharffenberg, Helgi Skulason, Knut Walle) sofort Jagd auf ihn. Nur durch Glück kann er ihn entkommen. Doch ein Pfeil von einer Armbrust hat ihn verletzt. Verwundert findet er ein Nachbarslager, dort nehmen ihn die Bewohner auf - das etwa gleichaltrige Mädchen Sahve (Sara Marit Gaup) verliebt sich sofort in den Jungen. Als er ihnen von dem Tod der Familie erzählt, wissen die Menschen, dass sie nun sofort fliehen müssen. Denn die Tschuden werden auch bald in ihrem Lager sein. Der alte Fährtensucher Raste (Nils Utsi)  bleibt bei Aigin, der wegen seinen Rachegedanken auf die Mörder seiner Familie im Lager warten will. Er fordert Aigin auf, ebenfalls in Richtung Küste zu fliehen, während er die Tschuden aufhalten will. Doch es kommt anders. Als Raste von den Tschuden gefoltert wird, ergibt sich Aigin und verspricht dem Feind sie zu dem Versteck der geflohenen Nomaden an der Küste zu führen. Er nimmt dabei den Weg über die Berge und damit besiegelt er das Schicksal der Mörder. Er führt sie über einen vereisten Bergpass und lässt die gesamte Seilschaft in den Untergang laufen. In einem unbeobachteten Moment kappt er das Seil und die Mörder stürzen alle in den tödlichen Abgrund...





So wird aus Aigin der große Held und es dürfte auch ein Happyend mit dem Mädchen geben. Nils Aslak Valkeapää, der im Film den Samen Siida Isit spielt, gibt einige traditionelle Joik Gesänge zum Besten. Dies verstärkt die ohnehin sehr mystische Aura des Film noch mehr. Im Original wurde ausschließlich in einer samischen Sprache gesprochen. An den ersten Drehtagen gabs Horrortemperaturen von Minus 47 Grad zu bewältigen. Noch heute überzeugt dieser archaische Jugendfilm durch seine stimmungsvolle und geheimnisvolle Machart. 





Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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