Donnerstag, 3. Oktober 2019

Reservoir Dogs







































Regie: Quentin Tarantino

Gescheiterter Coup...

Gangsterboss Joe Cabott (Lawrence Tierney) und sein Sohn Eddie (Chris Penn) heuern für ein grosses Ding, einen Diamantenraub, sechs Gangster an, die sich untereinander nicht kennen und unter Decknamen das Verbrechen erfolgreich ausführen sollen:
Mister White (Harvey Kaitel), Mister Pink (Steve Buscemi), Mister Orange (Tim Roth), Mister Blonde (Michael Madsen), Mister Brown (Quentin Tarantino) und Mister Blue (Edward Bunker).
Man trifft sich am Tag X in einem Restaurant, alle ganz "unauffällig" in schwarzen Anzügen, man labert über die Lyrics von Madonnas "Like a virgin" oder "True Blue", schwärmt von der 70er Jahre Oldie Hitparade und führt am Ende als es ans Bezahlen geht, endlos Diskussionen über den Sinn oder Unsinn von Trinkgeldern.
Szenewechsel: Mister White fährt das Fluchtauto, auf dem Rücksitz ein schwer verletzter, blutüberströmter Mister Orange. Der Verletzte schreit und braucht dringend einen Arzt, doch zuerst wird an den vereinbarten Treffpunkt, eine alte Lagehalle, gefahren. Erst nach einer gewissen Zeit kommt auch Mister Pink dazu, es wird immer offensichtlicher, dass das Unternehmen von einem Spitzel in den eigenen Reihen verraten wurde...



Quentin Tarantinos Erstling "Reservoir Dogs" (Wilde Hunde) entstand 1992 und der Newcomer hatte damals nur ein sehr geringes Budget zur Verfügung.
Es sind aber die typischen Tarantino-Merkmale in dieser Premiere bereits enthalten: Die einzelnen Szenen sind nicht nur chronologisch angeordnet, sondern durch Rückblenden beispielsweise kommt mehr Licht ins Dunkel. Da der grösste Teil in dieser kargen Lagerhalle spielt, setzt Tarantino einmal mehr auf coole, interessante Dialoge und schräge Typenzeichnung. Durch diese Machart erhalten die Figuren Charaker und Farbe.
Das Drehbuch ist sehr dialogorientiert, die Protagonisten liefern sich interessante, komische Wortgefechte mit viel Sinn für schwarzen Humor.
Und wie immer bei Tarantino ist die musikalische Untermalung des gesamten Films mit schön schräger Retro, hier knalligen Liedchen aus den 1970ern, angereichert. Wie beispielsweise fast schon vergessene Klassiker wie "Hooked on a feeling" von Blue Swede, "Little Green Bagg" der holländischen Baker Selection oder "Stuck in the Middle" von Steelers Wheels. Dieser Song läuft während der heftigen Folterszene und für die der Film dann auch keine Jugendfreigabe erhalten hat.
Der Film ist recht brutal.
Tarantino beweist schon mit seinem Erstling seine Ausnahmestellung und Einzigartigkeit. Er hat sich darauf spezialisiert B-Picture Trash und Gewaltkino für den intellektuellen Bildungsbürger zu machen. Diese gewagte Mischung hat spätestens mit dem zwei Jahre später entstanden "Pulp Fiction" zum Welterfolg geführt.
"Reservoir Dogs" konnte anschliessend dann noch einmal als Kultfilm durchstarten und gilt bis heute als einer von Tarantinos besten Filmen.




Bewertung. 9 von 10 Punkten.

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