Freitag, 3. April 2020

Kill Bill Volume 1







































Regie: Quentin Tarantino

Das  Hatori Hanso Schwert...

Für mich gehört "Kill Bill Volume 1" trotz der heftigen Blutspur, die die Geschichte mit sich zieht, zu den besten Tarantino Filmen überhaupt. Tarantino konzipierte den Kampfkunstfilm als Hommage an das Grindhouse-Kino - Kung Fu B-Pictures, die Samurai Kampffilme, Spaghetti Western oder Blaxploitation lassen grüßen. Herzstück des Films ist sicherlich die ausufernde und bluttriefende Anime Sequenz, die von Production I.G. gemacht wurde. "Kill Bill" besteht aus zwei Teilen. Ursprünglich war es vorgesehen den Film nicht zu teilen, aber mit einer Laufzeit von mehr als 4 Stunden war dies den Produzenten nicht recht. Da Tarantino auf keinen Fall seinen Film kürzen wollte, entschied man sich als Kompromiss für die zwei Teile. Volume 1 kam 2003 in die Kinos, Teil 2 ein Jahr später. Fans warten natürlich immer noch sehnsüchtig auf den von Tarantino angekündigten Directors Cut in einem Stück und in voller Länge. Doch bisher wurde die Veröffentlichung immer wieder verschoben.
"Kill Bill Vol. 1" wurde trotz höherer Altersfreigabe in den Kinos ein riesiger Kassenhit. Er spielte 180 Millionen Dollar ein, Teil 2 brachte es auf 152 Millionen Dollar Einspielergebnis.
"Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird" - ein altes klingonisches Sprichwort fungiert als Einleitung für den ersten Teil und zeigt in der ersten Szene (schwarz-weiß) eine schwer verletzte Frau am Boden liegen. Ihren Peiniger sieht man nicht, aber man hört seine Stimme. Es täte ihm zwar leid, aber es muss sein und er straft sich selbst am meisten damit, dass er der Frau, die er liebt, sowas antun muss. Aber was sein muss, dass muss sein. Bill (David Carradine) ist der sadistische Todesfolterer und er rächt den Verrat von der Braut (Uma Thurman), die seine "Black Mamba" ist. Für diese Rache hat er vier seiner besten Killer beauftragt - es sind dies Elle Driver (Daryl Hannah), Copperhead (Vivica A. Fox), Sidewinder (Michael Madsen) und O-Ren Ishii (Lucy Liu). Das Attentat vollzog sich während einer Hochzeitsfeier. Doch wie durch ein Wunder überlebt die Fau als einzige das Massaker, bei dem 9 Menschen ihr Leben lassen. Doch sie bleibt im Koma und wacht erst 4 Jahre danach im Krankenhaus wieder auf. Dann erinnert sich die Kämpferin wieder an ihre Geschichte und beginnt mit ihrem Rachefeldzug, der sie zuerst zu Copperhead führt, die inzwischen als Vernita Green ein bürgerliches Leben führt und Mutter einer kleinen Tochter ist. Vor dem Kind wird der Kampf um Leben und Tod ausgetragen. Vorher - so erzählt eine ausufernde Rückblende - hat sich Black Mamba in Japan an der geheimnisvollen O-Ren Ishii gerächt...
Und die Figur der O-Ren Ishii drückt dem ersten Kill Bill auch total den Stempel auf. Lucy Liu spielt diese Figur einfach göttlich und ich finde, dass sie den Oscar als beste Nebendarstellerin verdient hat, doch leider mochte die Academy den Genremix von Tarantino nicht. Tarantino erzählt in einem Anime die Geschichte dieser großen Schwertkämpferin, die als Kind mit ansehen musste, wie ihre Eltern von einem Triadenboss ermordet wurde. Natürlich rächt sich das kleine Mächen irgendwann und wird irgendwann zur großen Chefin der Yakuza. ihre Mannschaft besteht aus Sofie Fatale (Julie Dreyfuß), Gogo Yubari (Chiaki Kuriyama), Johnny Mo (Gordon Liu) und vielen weiteren Kämpfern, die ihre Armee bilden.
Auch ihre Geschichte ist der der Black Mamba ähnlich und am Ende besiegt diese mit einem Schwert des Schmiedemeisters Hattori Hanzo (Sonny Chiba) ihre Konkurrentin, die ihr vor ihrem Tod noch den größten Respekt zollt...







 Tarantino hat sein Spektakel mit einem grandiosen Soundtrack unterlegt - Nancy Sinatras Version von "Bang Bang" ist zu hören, viele Musikstücke erinnern an Ennio Morricone und wenn die Handlung etwas melancholisch wird, dann hört der Zuschauer das einschmeichelnde "The lonely Shepard" von James Last und Gheorghe Zamfir. Verantwortlich für den Soundtrack war der Rapper RZA, Hauptproduzent des bekannten Wu Tang Clans. Tarantino hat seine beiden Kill Bill Movies dem Schauspieler Charles Bronson gewidmet, der 2003 im Alter von 82 Jahren verstarb.







Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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