Regie: Wes Anderson
Eine egozentrische Familie...
Drei der Filme von Wes Anderson wurden im Jahr 2016 in die BBC
Liste der 100 besten Filme des 21. Jahrhunderts gewählt. Sein vierfach
Oscarprämiertes Meisterwerk "Grand Budapest Hotel" kam auf Platz 21, der
2001 gedrehte "The Royal Tenenbaums" belegte Platz 68 und auch
"Moonrise Kingdom" auf Platz 95 erfreut sich großer Beliebtheit. "The
Royal Tenenbaums" entstand nach seinen Debütfilmen "Durchgeknallt" und
"Rushmore" und machte auch gute Kasse in den Kinos. Am Ende lag der
Umsatz bei 72 Millionen Dollar - ein Ergebnis, dass er erst 13 Jahre
später mit "Grand Budapest Hotel" toppen konnte.
Dabei dreht sich in "The Royal Tenenbaums" alles um eine sehr
aussergewöhnliche Familie mit dem Familienoberhaupt Royal Tenenbaum
(Gene Hackman).
Der erklärt seinen drei heranwachsenden Kindern Chas (Aram
Aslamian, später: Ben Stiller), Margot (Irene Gorovaia, später: Gwyneth
Paltrow) und Richie (Amedeo Turturro, später: Luke Wilson) , dass er und
seine Frau Etheline (Anjelica Huston) sich trennen werden. Jedes der
Kinder hat in jungen Jahren große Erfolge erzielt. Chas ist ein Mathe-
und Wirtschaftsgenie, von dem Royal Geld stiehlt. Margot, die adoptiert
wurde, erhielt ein Stipendium für ein Theaterstück, das sie in der
neunten Klasse schrieb. Richie ist ein Tennis-Wunderkind und ein
Künstler, der seine Liebe zu Margot in Gemälden zum Ausdruck bringt.
Royal nimmt Richie regelmäßig zu Ausflügen mit, ohne die anderen Kinder.
Eli Cash (James Fitzgerald, später: Owen Wilson) ist der Nachbar der
Tenenbaums und Richies bester Freund. Zum Tenenbaum-Haushalt gehört auch
Pagoda (Kumar Palana), der treue Hausdiener.
Zweiundzwanzig Jahre später wird Royal aus dem Hotel, in dem er
gelebt hat, rausgeschmissen - der Mann ist total pleite. Die Kinder
befinden sich in einer Krise nach dem Erfolg, und Richie reist nach
einem Zusammenbruch auf einem Kreuzfahrtschiff um die Welt. In einem
Brief an Eli offenbart er seine romantische Liebe zu Margot. Chas ist
nach dem Tod seiner Frau Rachael bei einem Flugzeugabsturz
überfürsorglich gegenüber seinen Söhnen Ari (Grant Rosenmeyer) und Uzi
(Jonah Meyerson) geworden. Margot ist mit dem Neurologen Raleigh St.
Clair (Bill Murray) verheiratet, vor dem sie ihr Rauchen und ihre
bewegte Vergangenheit verheimlicht. Raleigh forscht zu einem Thema
namens Dudley Heinsbergen (Stephen Lee Shepard)
Ethelines langjähriger Buchhalter, Henry Sherman (Danny Clover),
macht ihr einen Heiratsantrag. Als Royal von Henrys Antrag erfährt,
behauptet er, er habe Magenkrebs, um die Zuneigung seiner Frau und
seiner Kinder zurückzugewinnen. Er schafft es nach dieser langen Zeit
wieder Fuß bei seiner Familie zu fassen, doch sein Schwindel fliegt bald
auf, nachdem er einige Unruhe in die schrägen Gewohnheiten seiner
Lieben gebracht hat...
Wes Andersons ist ein meisterhafter Film über eine sehr
egozentrische Familie gelungen. Man kann schmunzeln, manches ist aber
auch etwas traurig - aber auch ein bisschen schwarzhumorig und vor allem
liebevoll. Nicht viele Filmemacher beherrschen die Tragikomödie so
meisterhaft wie Drehbuchautor und Regisseur Wes Anderson. Für seine
amüsante Rolle als Royal Tenenbaum gewann Gene Hackman einen Golden
Globe.
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