Mittwoch, 25. Dezember 2019

Once upon a time in Hollywood








































Regie: Quentin Tarantino

Von alternativen Fakten, Flammenwerfern und Kampfhunden..

"Once upon a time in Hollywood" ist Retro und dennoch ein Film unserer Zeit. Denn er erzählt uns etwas über alternative Fakten und das die manchmal sogar etwas schöner sind als die bittere Realität. Wir erinnern uns an "Inglorious Basterds" und an die Möglichkeit, dass Brad Pitt den Führer in einem französischen Kino besiegt hat.  Darüberhinaus stellt sich der Zuschauer die Frage was wir ohne unsere Kinohelden wären, die unglaubliche Sachen machen und mal kurz die Welt retten.
Quentin Tarantinos Film "Once upon a time in Hollywood" hat gute Chancen auf ein paar Oscars. Bei den Golden Globe Nominierungen wurden bereits Hauptdarsteller Leonardo di Capri sowie Nebendarsteller Brad Pitt bedacht. Macher Tarantino kam auf zwei Nominees, einmal als bester Regisseur und zum zweiten als Drehbuchautor. Ausserdem konkurriert "Once upon a Time in Hollywood" in der Hauptkategorie "Bester Film" um den Sieg.
"Once upon a time in Hollywood" ist ein ganz naher Verwandter zu "Inglorious Basterds", was man als Zuschauer aber erst recht spät begreift. Und mehr sollte gar nicht verraten werden. Nur soviel, dass Tarantino einmal mehr seiner Egozentrik freien Lauf lässt und ein phantastischer Geschichtenerzähler ist.
Zweifelsohne muss man "Once upon a time in Hollywood" zu den besten Tarantino Filmen ever zählen. Der Film ist völlig originell und als Zuschauer hat man eine ganze Menge Spaß. Manche Szenen sind einfach genial, weil sie völlig respektlos daherkommen, wie auch die absurde sequenz mit Bruce Lee (Mike Moh) - eines der Highlights dieses Films.
Als Autorenfilmer hat Tarantino für seinen Zustandsbericht aus Hollywood des Jahres 1969 natürlich reichlich Filmzitate eingepflegt und was wäre die Traumfabrik ohne ihre Stars. Tarantino präsentiert u.a. Steve McQueen (Damian Lewis), Mama Cass (Rachel Redleaf), Connie Stevens (Dreama Walker), Michelle Philipps (Rebecca Rittenhouse), Sam Wannamaker (Nicholas Hammond) und nicht zuletzt Roman Polanski (Rafal Zawierucha) und seine bildschöne Frau Sharon Tate (Margot Robie), die in dieser Zeit hochschwanger ist. Ehemann Roman Polanski gilt zu dieser Zeit nach seinem Film "Rosemarys Baby" als der weltbeste Director. Wenn Sharon Tate und Roman Polanski in dieser Bestandsaufnahme der Traumfabrik auftauchen, dann ist natürlich die üble Manson Familie nicht weit. Tarantino verweibt diese schrecklichen Morde durch Mitglieder in Mansons (der Guru aus der Hölle wird von Damon Herriman gespielt)  Hippiekommune in seine fiktiive und dennoch realistische Geschichte.
Fiktiv ist sicherlich Tarantinos Hauptfigur Rick Dalton (Leonardo diCapri), ein Schauspieler in Hollywood, der sich mit einigen TV-Serien eine gewisse Popularität erspielt hat und dennoch nicht genau weiß, wie er seine Karriere weitergehen soll. Immer an seiner Seite ist sein Stuntman Cliff Both (Brad Pitt), der durch seine Eskapaden nicht mehr gerne von den Produzenten engagiert wird. Wenn Both am Set ist, dann gibts meistens Ärger. Stuntdouble Dalton lebt mit seinem Pitbull Brandy in einem Trailer und kutschiert seinen Freund durch die Straßen von Hollywood. Immer mehr sieht man in Hollywood auch die vielen Blumenkinder und Hippies. Im Auto flirtet Dalton mit dem Hippiemädchen Pussycat (Margaret Qualley), die per Anhalter unterwegs ist und die er später wieder treffen wird.  Dalton spielt mit dem Gedanken nach Italien zu gehen und dort Spaghetti Western zu machen, verspricht sich aber von seinem neuen Nachbarn Polanski auch etwas. Vielleicht kann er dort in dessen Bekanntenkreis Fuß fassen, wo ständig irre Partys gefeiert werden. Noch ahnt niemand, dass die Manson Familie Morde in High Society plant...





In Nebenrollen tauchen Al Pacino, Kurt Russell und Bruce Dern auf. Die Manson Familie wurde u.a mit Dakota Fanning, Austin Butler, Mikey Madison, Madisen Beaty und Maya Hawke besetzt. Emile Hirsch spielt Sharons Starfriseur Jay Sebring, der in der Mordnacht auch Opfer der Satansgruppe wird. Mit 372 Millionen Dollar weltweit war Tarantinos phantastisches Kaleidoskop über Hollywood und die wilden 60er Jahre zu einem Hit an der Kasse. Die 161 Minuten sind sehr kurzweilig und ich hätte gerne noch weiter in dieses durchgedrehte Zeitfenster geschaut und Brad Pitt schießt hier wirklich den Vogel ab. Der Oscar kann kommen...auch bei Margot Robie müsste es diesmal klappen. Nicht nur, weil sie genauso schön ist wie Sharon Tate.





Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 
 

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