Samstag, 6. April 2019

Die Kadetten von Bunker Hill







































Regie: Harold Becker

Zapfenstreich...

Sehr viele Kinofilme hat Harold Becker in seiner aktiven Laufbahn nicht gedreht. Bei seinem ersten Kinofilm "Mord im Zwiebelfeld" war er bereits 51 Jahre alt. Sein bekanntester Film ist sicherlich der Thriller "Sea of Love" mit Ellen Barkin und Al Pacino. Sein bester Film aber ist für mich der 1981 entstandene "Taps", der in Deutschland den Verleihtitel "Die Kadetten von Bunker Hill" erhielt.
In diesem aussergewöhnlichen Militärfilm spielt George C. Scott den charismatischen General Harlan Bache, der die Militärakademie von Bunker Hill als Kommandeur leitet. Und seine Schüler lieben diesen ruhigen wie starken Mann, der in vielen Schlachten und Kriegen bereits aktiv dabei war und seinen Schülern eine Menge dramatische Heldengeschichten liefern kann.
Der junge Brian Morland (Timothy Hutton) wurde gerade von ihm zum Kadettenmajor befördert und seine Kameraden Alex Dwyer (Sean Penn), Edward West (Evan Handler) und David Shawn (Tom Cruise) gratulieren ihm. Das Schuljahr in der Militärakademie geht gerade zu Ende und alle jungen Soldaten freuen sich bereits auf das neue Semester. Der ungestüme Shawn veranstaltet für Brian sogar eine militärische Feier auf dem Flur. Am anderen Tag findet die große Parade statt. Doch bei der Ansprache des Brigadegenerals stockt den militärverrückten Jungs der Atem. Bache muss mit trauriger Stimme die Schließung von Bunker Hill verkünden. Die Schule wird nur noch 1 Jahr existieren, damit die Senioren ihren Abschluss machen können und die Unterklassen Zeit haben, sich bei anderen Schulen zu bewerben. Doch so schnell will der General nicht aufgeben und dem Kuratorium, dass an eine Immobilienfirma verkauft hat die stirn bieten.
Ein schrecklicher Zwischenfall ändert die Situation. Bei der Feier geraten die Soldaten mit einer Gruppe Teenager in Streit, die sich vor der Halle versammelt haben und die Kadetten beschimpfen. Bache will schlichten, dabei geht seine Waffe los und er trifft aus Versehen einen der Randalierer. Die Polizei führt den General ab und damit sind seine Untergebenen ohne Führung. Er erleidet sogar auf der Wache einen Herzinfarkt und wird auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt. Das Kuratorium schließt die Academy umgehend. Doch sie haben nicht mit dem Kadettenkorps gerechnet, die sich dafür entschieden haben Bunker Hill zu besetzen. Der Sheriff ist machtlos. Nun muss die Nationalgarde unter der Führung von Oberst Kerby (Ronny Cox) ran, der die Mission die Jungs zur Aufgabe zu zwingen. Wenn nötig mit Gewalt...






Ehre, Gehorsam, Tapferkeit und Pflichtbewusstsein - für alle diese Tugenden steht die übergroße Vaterfigur, die George C. Scott perfekt verkörpert. Schließlich hat der großartige Schauspieler auch als "Patton" eine ausgezeichnete Figur gemacht. Ihm ebenbürtig ist aber auch der junge Timothy Hutton, der zur Entstehungszeit des Films gerade frischgebackener Oscarsieger (Bester Nebendarsteller in "Eine ganz normale Famlie" von Robert Redford). Auch der junge Sean Penn macht als ruhender Pol der Gruppe eine gute Figur und Tom Cruise - lange vor Top Gun - darf den fanatischen Kaminkaze spielen. Der Film ist überraschenderweise kaum gealtert und ist eine gute Studie über die idealistisch gefärbten Darstellungen des Soldatenlebens. Und Becker gelingt es den Zuschauer auf die Seite der jungen Kadetten zu ziehen, erst nach und nach wechselt der Blickwinkel und am Ende kommen auch Brian Moreland Zweifel, dass man zuweit ging. Dies geht allerdings nicht ohne Opfer. So ist Beckers Film nicht nur fesselnd, sondern hinterlässt auch gewollt einen bitteren Beigeschmack. Mit 35 Millionen Dollar Einspielergebnis war "Taps" ein guter Kinoerfolg. Kameramann Owen Roizman mit einer superguten Leistung und Timothy Hutton schaffte sogar ein Golden Globe Nominierung.






 Bewertung. 8 von 10 Punkten.

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