Mittwoch, 24. April 2019

Duell am Missouri







































Regie: Arthur Penn

Kopfgeldjäger...

 Vergessen sie bitte alles schlechte was sie über diesen Film gehört haben...denn "Duell am Missouri" ist viel, viel besser als sein Ruf. Er spielte damals bei seinem Kinostart 1976 zwar 14 Millionen Dollar ein, aber dennoch galt er bald schon als ausgemachter Flop. Arthur Penn setzte in seinem dritten Western nach "Einer muss dran glauben" und "Little Big Man" auf das Duo Jack Nicholson und Marlon Brando. Dessen groteskes Spiel wurde damals am stärksten kritisiert: Extremes Overacing, ständige Marotten und die Allüren einer Diva. So darf Marlon Brando eine kleine Musicalszene aufführen, er darf in der Verkleidung einer alten Farmersoma aufkreuzen und hat eine Kußszene mit seinem Pferd. All dies wurde damals als extrem übertrieben und albern abgetan. Aus heutiger Sicht kann man seine markante Performance aber anders sehen und ich finde, dass er ein gelungenes Pendant zu Klaus Kinskis Kopfgeldjäger Loco aus dem Kultfilm "Leichen pflastern seinen Weg" darstellt. Und Brando hat genau wie sein Gegenspieler Nicholson eine helle Freude daran in diesem Film mal gehörig auf die Pauke zu hauen.
Dieser nach Lavendel duftende Regulator (so nennen die Menschen in "Missouri Breaks" diesen Killer, der nun den Pferdedieben in der Gegend den Garaus machen soll) ist so speziell und offen pervers angelegt, dass es bestens zu seinem Berufsstand passt. Er ist derjenige, der aus einer weiten Distanz sein Opfer zur Strecke bringt. Dabei muss er ihm nicht in die Augen sehen, es genügt ihn einfach aus der Ferne zu erlegen.
Engagiert wurde dieser schmierige Killer von dem Großrancher Braxton (John McLiam), der in der ersten Szene mit seinem tüchtigen Vorarbeiter Pete Marker (Richard Bradford) und dem jungen Pferdedieb Sandy (Hunter von Leer) durch die schöne Landschaft am Missouri-Break reitet. Es wird aber kein schöner Sonntagsausritt, den die drei machen. Ganz im Gegenteil: Der junge Cowboy wird nämlich nicht mehr lange leben. Braxton, der mächtige Mann, der hier das Sagen hat, lässt den Jungen an einer Waldlichtung aufhängen. Dort haben sich Frauen, Kinder und die wichtigsten Bürger eingefunden, um dem grauenvollen Spektakel zuzuschauen. Für dieses Urteil wird der Rancher aber von seiner Tochter Jane (Kathleen Lloyd) gehasst. Sandy, der Mann, der am Galgenbaum baumelt, gehörte zur Bande von Tom Logan (Jack Nicholson).
Der lässt sich dort in der Nähe von Braxton nieder und bewirtschaftet eine kleine Farm. Nebenbei beginnt er noch ein Verhältnis mit Jane, die ein Auge auf ihn geworfen hat und vermutet, dass ihr neuer Lover ein gemeiner Pferdedieb ist. Sie warnt ihn vor dem Regulator Robert Lee Clayton, der einen guten Ruf als Killer hat, aber unverschämte Manieren. Dieser hat auch schon einen Verdacht was Tom angeht, doch zuerst kümmert er sich um Logans vier Kumpane Little Tod (Randy Quaid), Cal (Harry Dean Stanton), Cary (Frederic Forrest) und Cy (John Ryan). Braxton hat zwar schon mehr als bereut diesen Killer engagiert zu haben und entlässt ihn. Doch ein Robert Lee Clayton lässt sich nicht entlassen, bevor er seinen Job perfekt erledigt hat...
 





"Duell am Missori" lebt natürlich von seinen seinen beiden Hauptdarstellern.
Ausserdem ist Arthur Penns Arbeit ein abstruser, aber höchst Spätwestern und  bietet tatsächlich einige unschlagbaren Momente, nicht nur der Showdown zwischen Brando und Nicholson am Ende des Films. Kurz und "schmerzlos?"...Marlon Brando wacht auf und "is ready for his close-up". Das ist einfach genial.






Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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