Dienstag, 3. Januar 2023

Good Morning Vietnam


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Barry Levinson

Cronauer ist auf Sendung...

1965, Vietnam: Der AFN Radiomoderator Adrian Cronauer kommt von seinem Einsatz auf Kreta nach Saigon, um dort für die stationierten Soldaten Radiosendungen zu machen. Cronauers Stil ist locker und unkoventionell und verursachte im eher steifen Militärsender gelegentlich für Irritationen, er hatte aber sehr schnell bei den G.I.s eine große Beliebtheit. 1987 wurde seine Geschichte unter dem Titel "Good Morning Vietnam" von Barry Levinson erfolgreich verfilmt. Die Kriegssatire spielte an der Kinokasse 123 Millionen Dollar ein, aber nach Aussagen von Cronauer selbst zeigte Levinson kein realistisches Bild seines Vietnamdienstes. Er empfand daher den Film als fiktional und nicht biographisch, die Handlung - so seine Aussage - hätte vielleicht einen 45 %igen Anteil an Authentiziät. Cronauer erklärte auch, dass er wohl heute noch in einem Militärgefängnis säße, hätte er so ein Gebaren an den Tag gelegt wie Robin Williams in seiner Paraderolle. Tatsächlich ist es aber die geniale Vorstellung des Schauspielers, die den Film prägt und ihm auch eine besondere Klasse verleiht. Wahrheit hin oder her.
Adrain Cronauer (Robin Williams) ist kein Soldat, der gleich kuscht und der seine progressive Art und respektlose Tendenz nicht verbergen kann. Aber mit dem Gefreiten Edward Garlick (Forest Whitaker) findet er sofort einen guten Kumpel. Garlick findet den Humor von Cronauer total gut, was man aber von Cronauers Vorgesetzten Second Lieutenant Steven Hauk (Bruno Kirby) und Sergeant Major Philip Dickerson (J. T. Walsh) gerade nicht behaupten kann. Sie finden seinen subversiven Stil der Moderation extrem respektlos. Cronauer beginnt sein Programm mit dem hysterisch geschrienen Gruß "Good Morning Vietnam" und schnell ist er in seinem Element, imitiert Stimmen und bringt seine Sprüche alle in enormer Schnelligkeit an den Mann. Den Soldaten draußen gefällt das Programm, denn Cronauer spielt auch vermehrt RocknRoll Songs, was den Vorgesetzten auch nicht so lieb ist. Hauk beispielsweise würde sich viel mehr Polka Musik wünschen. Immerhin hat Cronauer mit Brigadegeneral Taylor (Noble Willingham) den ranghöchsten Unterstützer. Daher hat er bald gewisse Freiheiten in seinem Radioprgramm. In der Stadt folgt Cronauer einem hübschen einheimischen Mädchen (Chintara Sukapantara). Er findet heraus, dass sie Trinh heißt und eine Englischschule besucht. Er möchte sie unbedingt kenennlernen und besticht den dortigen Lehrer, dass er auch Unterricht geben darf. Auch bei diesem Unterricht geht Cronauer unkonventionelle Wege und lernt seinen erstaunten Schülern den amerikanischen Slang, so wie er auf der Straße gesprochen wird und auch diverse Schimpfwörter. In der Klasse ist auch Trinhs Bruder Tuan (Tung Thanh Tran), mit dem er sich anfreundet. Nichtsahnend, dass sein neuer Freund ein feindlicher Vietkong ist...




Einiges von der Handlung findet in der Radiostation statt. Es gibt im Film kaum Kampfhandlungen, der Schwerpunkt von Levinsons Kriegskomödie gilt den involvierten Soldaten und der Bevölkerung von Saigon, die nicht alle den Einsatz der Amerikaner als Segen empfinden. Sie haben Opfer unter den Angehörigen zu beklagen. Daher übt die nationale Befreiungsfront für die Befreiung von Südvietnam Anschläge auf die Soldaten. Der Film kann eindrücklich die gespannte Lage vor Ort einfangen. Robin Williams macht natürlich aus seiner Rolle eine One Man Show, die logischerweise mit einer Oscarnominierung belohnt wurde. Er hatte aber gegen Michael Douglas in "Wall Street" das Nachsehen. Bei der Vergabe des Golden Globe hatte Robin Williams mehr Glück, er gewann die Trophäe als bester Hauptdarsteller





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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