Montag, 9. Januar 2023

Waltz with Bashir


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Ari Folmann 

Traumatische Kriegserlebnisse..

Düstere Animation: Das Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila, dass am 16. September 1982 geschah, wurde bereits einige Monate später von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als Genozid gewertet.
Diese Militäraktion der christlichen libanesischen Phalange-Milizen, gerichtet vor allem gegen die Bewohner des im Süden von Beirut gelegenen palästinensichen Lager traf vor allem Zivilisten, die nicht bewaffnet waren. Zuerst die jungen Männer, dann die älteren, anschliessend Kinder und Frauen. Die Zahl der Opfer kann nur geschätzt werden und geht von 460 bis 3300 Toten aus.
Erst am 18. September hat das Blutbad ein Ende.
In "Waltz with Bashir" werden die traumatischen Ereignisse aus der Sicht des Regisseurs Ari Folman erzählt, der zu dieser Zeit als israelischer Soldat im Libanon stationiert war.
Der Filmtitel spielt auf den mit Israel verbündeten christlich-maronitischen Milizenführer Bachir Gemayel an, dessen Ermordung kurz vor dem Völkermord geschah und die Rache einläutete.
Aris Freund Boaz Rein-Buskila erzählt von einem Albtraum, in dem 26 bissige Hunde durch die Straßen rennen, zielgerichtet vor dem Haus von Boaz aggressiv stehen bleiben und in dem Moment erwacht der Träumer. Diesen Traum träumt er seit 2 Jahren und Ari bleibt vorerst ziemlich teilnahmslos, beginnt aber durch diese Erzählung seine eigene Vergangenheit in diesem Krieg zu ordnen und muss überraschend feststellen, dass er so gut wie keine Erinnerung an diese Zeit mehr hat. Trauma ? Jedenfalls kann er sich nur an eine makabre Szene erinnern, dass er mit zwei Mitsoldaten aus dem Meer steigt, sich dann Kleider anzieht und in Richtung Beirut Zentrum läuft. Dort trifft er auf eine wehklagende Menschenmenge. Ari versucht mit Hilfe von anderen Zeitzeugen, die tatsächlich existieren (Ori Sivan, Ronny Dayag, Carmi Cna'an, Shmuel Frenkel und Dror Harazi, Kriegsreporter Ron Ben-Yishai) verschüttete Erinnerungen wieder hervorzuholen. Ein schmerzhafter Prozess...

 



Der düstere Animationsfilm mit starken Bildern, kraftvollen Szenen wurde bei der Oscarverleihung 2009 als einer der besten fünf ausländischen Filmen nominiert. Auch beim europäischen Filmpreis 2008 war der Film in vier Kategorien nominiert und erhielt einen der Preise. Ebenso ausgezeichnet wurde er mit dem Golden Globe und mit einem Cesar.
Die Zeichentrick-Bilderwelten wirken phasenweise wie ein Sog, der gleichermassen fesselt und schockiert, weil es den Holocaust immer noch gibt.






Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

 

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