Samstag, 7. Januar 2023

Gottes Werk und Teufels Beitrag


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Lasse Hallström

Die Regeln im Apfelweinhaus...

1999 drehte der schwedische Regisseur Lass Hallström die Verfilmung von John Irvings 1985 erschienen Roman "The Cider House Rules". Der Titel nimmt Bezug auf die fünf Regeln des Apfelweinhauses, die für die Menschen, die dort wohnen Pflicht sind.
1. Bitte rauchen sie nicht im Bett.
2. Bitte bedienen Sie die Mühle oder Presse nicht, wenn Sie getrunken haben.
3. Bitte gehen Sie nicht auf das Dach, um Ihr Mittagessen zu essen.
4. Bitte gehen Sie nicht auf das Dach, um zu schlafen, auch wenn Ihnen sehr heiß ist.
5. Nachts sollte man nicht auf das Dach gehen.
Es sind Regeln, die den Bewohnern von Menschen außerhalb der Gemeinschaft auferlegt werden. Ein sehr schöner Titel für die Geschichte, denn sie hat den Charakter einer Metapher. Auch der deutsche Titel "Gottes Werk und Teufels Beitrag" ist gut gewählt, denn im Roman und im Film geht es auch darum, dass der Mensch zwar immer auch zu sehr großen und guten Taten fähig ist, aber der Antagonist - das Böse - nie sehr weit entfernt ist.
"Gottes Werk und Teufels Beitrag" war ein guter Kassenerfolg und spielte 88 Millionen Dollar ein. Die Geschichte beschäftigt sich mit den Themen Abtreigung, mit Sucht, mit Rassismus, mit sexuellem Mißbrauch und mit Ablehnung durch andere Menschen.
Es ist die Geschichte von Dr. Wilbur Larch (Michael Caine), der ab den 20er Jahren Besitzer des St. Clouds Waisenhauses in Maine wird. Der alleinstehende und stark äthersüchtige Mediziner betreibt darin auch eine gynäkologische Praxis und nimmt Abtreibungen vor. Die Abtreibungen sind zwar illegal, doch Larch hat viele stümper- und laienhafte Verzweiflungsabtreibungen miterlebt, er bietet de Frauen, die zu ihm kommen eine sichere Methode an. Seine Waisenkinder liegen ihm am Herzen, Hilfe leisten die Krankenschwestern Edna (Jane Alexander) und Angela (Kathy Baker). Dr. Larch sagt seinen Kindern jeden Abend Gute Nacht mit dem Spruch "Gute Nacht, ihr Prinzen von Maine, ihr Könige von NeuEngland", die Kinder lieben es. Zu dem Waisenjungen Homer Wels (wird als junger Mann von Tobey Maguire gespielt) entsteht mit der Zeit eine noch tiefere Beziehung - die beiden gehen eine Art Vater-Sohn Bindung ein und Larch beginnt den Jungen als Mediziner auszubilden und assistiert auch bei den Abtreibungen. Eines Tages zieht es Homer in die Welt hinaus, sein bester Freund Buster (Kieran Culkin) ist tottraurig und auch Dr. Larch ist am Boden zerstört. Er weiß aber auch, dass der Junge ein Recht darauf hat die Welt draußen kennenzulernen.
Die hübsche Candy Kendall (Charlize Theron), die bei Dr. Larch abtreiben ließ, und deren Freund Wally (Paul Rudd), ein Pilot bei der Armee, machen ihm den Vorschlag in der Apfelplantage von Wallys Vater als Pflücker arbeiten zu können. Homer ist der einzige Weiße unter den Arbeitern. Vorarbeiter ist Arthur Rose (Delroy Lindo), dessen Tochter Rose (Erykah Badu) dort ebenfalls arbeitet. Als Wally durch den 2. Weltkrieg an die Front muss, kommen sich Homer und Candy näher. Homer verliebt sich in das Mädchen...






Der britische Kameramann Oliver Stapelton (Mein wunderbarer Waschsalon, Sammy und Rosie) hat die gefühlvolle Geschichte über die Schwächen der Menschen wunderbare Bilder mit perfektem Zeit- und Lokalkolorit getaucht. Auch die Ausstattung Beth A. Rubino und David Cropman haben eine wunderbare Leistung vollbracht - zum Lohn wurden sie mit einer Oscarnominierung bedacht. Der Film selbst gewann zwei Oscars. Michael Caine durfte triumphieren und auch der Autor John Irving selbst, der es sich nicht nehmen ließ auch das Filmdrehbuch zu verfassen. "Gottes Werk und Teufels Beitrag" ging auch ins Oscar-Rennen um den besten Film, ebenso Lass Hallström - sie siegten jedoch nicht. Weitere Nominierungen gabs für den Filmschnitt und die Filmmusik. Die Darsteller agieren perfekt. Tobey Maguire ist in einer seiner überzeugendsten Rollen zu sehen. 






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

 

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