Mittwoch, 7. Februar 2018

Der Tag, an dem die Erde stillstand







































Regie: Robert Wise

Klaatus Mission...

Einer der einflussreichsten und besten Science Fiction Filme der 50er Jahre ist zweifelsohne Robert Wises "Der Tag, an den die Erde stillstand". Robert Wise fing als Cutter bei Orson Welles und dessen Meistewerken "Citizen Kane" und "Der Glanz des Hauses Amberson" an - 1945 drehte er als Regisseur den einflussreichen Horrorfilm "Der Leichendieb". Wise war aber vielseitig und in vielen Genres tätig. Im Horrorfach brillierte er vor allem mit "Bis das Blut gefriert", mit "Andromeda, tödlicher Staub aus dem All" folgte  1971 ein weiterer Science Fiction. Der erste Star Trek Kinofilm von 1979 wurde von ihm inszeniert, sein größten Erfolge dürften aber vermutlich die Musicals "West Side Story" und "Meine Lieder, meine Träume" sein. Das Drehbuch von "Der Tag, an dem die Erde stillstand" basierte auf der Erzählung "Farewell to the Master" von Harry Bates, die ursprünglich in dem Magazin "Astounding Science Fiction" erschienen war und zu einer Zeit ins Kino kam, als das Wettrüsten und der kalte Krieg langsam aber sicher gegenwärtig war. Die Worte "Klaatu barada nikto" wurde irgendwann sogar zum festen Bestandteil der Populärkultur des 20. Jahrhundert. Alles beginnt mit Landung einer sibrigen fliegenden Untertasse, die mitten in Washington landet und dort auf dem Rasen eines Stadions gleich von der Armee eingekreist wird. Alle Rundfunkanstalten und Fernsehsender der Welt berichten über das Ereignis, aber die Menschen kennen die Absichten der Ausserirdischen nicht. Daher sind alle Soldaten bewaffnet und jederzeit bereit zu schießen. Aus dem Raumschiff entsteigt ein Alien in Menschengestalt. Der Mann nennt sich einfach Klaatu (Michael Rennie) und hat einen Roboter namens Gort dabei, mit dem nicht zu Spaßen ist. Zumindest nehmen es die Menschen so wahr, denn es wird auf Klaatu geschossen, bei dem man eine Waffe vermutet - dabei war es nur ein Geschenk für den amerikanischen Präsidenten. Gort eliminiert mit seinen Strahlen sofort alle Waffen der Soldaten und erst auf Zuruf des auf dem Boden liegenden verletzten Klaatu lässt er davon ab und bleibt regungslos stehen. Klaatus Mission ist in friedlicher Absicht, aber er hat eine Botschaft an die ganze Menschheit. Er bittet die Führer aller Nationen herbeizurufen, da er eine wichtige Botschaft zu überbringen hat. Dies scheitert allerdings daran, dass die Völker auf der Erde natürlich heillos zerstritten sind und daher ein gemeinsames Treffen nicht realisierbar ist. Ausserdem lässt man Klaatu im Krankenhaus bewachen und schließt ihn im Krankenzimmer ein. Was dem Ausserirdischen aber nur ein müdes Lächeln entlockt, als er bemerkt, dass man ihn als Gefangenen sieht. Für ihn sich Schlösser kein Hindernis und er verlässt inkognito als "Mr. Carpenter" das Krankenhaus. Er hat vor den Charakter der Menschen zu studieren. Zu diesem Zweck mietet er ein Zimmer n einer Pension in Washington. Nähere Bekanntschaft schließt er mit der Mitbewohnerin Helen Benson (Patricia Neal) und deren Sohn Bobby (Billy Gray). Als Helen mit ihrem Freund Tom (Hugh Marlowe) einen Ausflug macht, gehen Klaatu und Bobby durch die Stadt. Der Junge schließt schnell Freundschaft mit dem klugen Mr. Carpenter, weiß aber natürlich nicht, dass sein Begleiter der Ausserirdische ist, der mit Hochdruck gesucht wird...





"Der Tag, an dem die Erde stillstand" hat dann tatsächlich im Laufe der Geschichte einen halbstündigen Stromausfall auf der ganzen Welt und zeigt sich erstaunlich unamerikanisch in dieser heißen Phase des Kalten Krieges. Denn die friedliche Mission des Ausserirdischen wird auch durch die Amerikaner verhindert, die natürlich genauso stur sind wie ihre Feinde in Moskau, die einem Treffen nur dann zustimmen, wenn es in Moskau stattfindet. Lediglich der Wissenschaftler (Sam Jaffe) und der Junge zeigen einen weniger verbohrten Typus von Mensch im Jahr 1951. "Rüstet ab oder ihr werdet vernichtet" mit diesen Worten verabschiedet sich Klaatu von den Menschen, die wahrscheinlich mal wieder nichts dazu gelernt haben. Er warnt die kriegerischen Menschen ihre Kämpfe nicht auch noch auf der Erkundung des Weltalls mitzunehmen. Die Message wurde geschickt in mythischer Schlichtheit verpackt, sie ist aber heute nicht eine Spur veraltet.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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