Donnerstag, 8. Februar 2018

Hostel

Regie: Eli Roth

Wilder Osten, perverse Westler...

Die beiden jungen Amis Paxton (Jay Hernandez) und Josh (Derek Richardson) sind zwei typische Rucksacktouristen. Nach dem Schulabschluß und vor der beruflichen Laufbahn stehen sind noch einige Wochen und Monate Zeit das Leben wie noch nie zu geniessen. Alles, was dann später zu kurz kommt, noch einmal richtig ausleben. Und dazu gehört natürlich die Europareise und dort möglichst viele Städte unsicher machen und vor allem in Rekordzeit möglichst viele Mädchen aufreissen und Sex mit ihnen zu haben.
Unterwegs in Paris lernen sie den etwas älteren Oli (Eythor Gudjonsson) aus Island kennen, der auch nichts besseres zu tun hat als Europa unsicher zu machen und noch hormongesteuerter agiert als die beiden amerikanischen Jungs.
Gemeinsam besuchen die drei Jungs Amsterdam. Dort pfeiffen sie sich Dope rein und sind bald Stammgäste im Rotlichtmilieu. Selbst Josh, der anfänglich noch etwas schüchtern ist, schaut fasziniert dem Treiben der Prostituierten und ihren Kunden zu, die für ausgefallene perverse Folterspiele Geld bezahlen.
Von Alex (Lubomir Bukovy) erfahren sie dort, dass ihr nächstes Ziel Madrid eher langweilig im Gegensatz zum wilden Bratislava, wo Alex herkommt und von den heißesten und willigsten Bräuten in ganz Europa, die es dort zu vernaschen gibt. Dort wartet man geradezu auf so smarte, heiße Jungs und Anlaufstelle soll im Hostel einer Kleinstadt, unweit von Bratislava, sein.
Klar, dass die drei dann auch dort hinreisen. Auf der Zugfahrt lernen sie noch einen sehr sonderbaren holländischen Geschäftsmann (Jan Vlasak) kennen, der ihnen das Foto seiner kleinen Tochter Saskia zeigt, ausserdem seinen Geflügelsalat mit den Händen ist, weil der Mensch die Beziehung zu seiner Nahrung verloren habe und dann auch noch einen plumpen Annäherungsversuch bei Josh unternimmt.
Doch im idyllischen Städtchen in der Slowakei angekommen, scheint sich Alex Beschreibunngen zu bewahrheiten. Die drei sind in einem Zimmer mit zwei sehr flirtbereiten Mädels namens Natalya (Barbara Nedelyakova) und Svetlana (Jana Kadarabkova) einquartiert.
Auch Jedi (Milda Jedi Havlas), die junge Dame am Tresen des Hostels ist sehr willig und so haben alle drei Jungs am ersten Abend schon eine heiße Liebesnacht.
Überraschend verläuft der Morgen danach. Oli ist verschwunden und laut Auskunft hat er am frühen Morgen ausgecheckt. Irgendwas ist faul, aber auf der anderen Seite gestehen sich Josh und Paxton ein, den erst kürzlich kennengelernten Freund viel zu wenig zu kennen und "Europäer sind so"...Wie allerdings Osteuropäer sind und welche Dienstleistungen sie für gutistuierte perverse Geschätsleute aus dem reichen Westen anbietet, das erfahren die beiden unbedarften Rucksacktouristen kurze Zeit später...





Ein bedrückender, düsterer Film, der voller Gewalt ist und ein menschenverachtendes Bild in Szene setzt.
Die Welt in "Hostel" ist verkommen. Sex als schnelle Ware ist für die jungen Menschen das erstrebenswerte. In Amsterdam erleben sie wie sehr der Sex durch den Kommerz dominiert wird und im Osten Europas scheint sich eine perfekt funktionierende Nische für den zahlenden Sexverbrecher und Mörder aufgetan zu haben...sozusagen als neue innovative Geschäftsidee bei dem ein ganzes Dorf inklusive der Polizei profitiert.
Dort in einem alten, großen leerstehenden Fabrikgebäude existiert ein florierendes und sehr teures Etablissement...es ist die Hölle voller Folter. Ein Ort, der deshalb so erschreckend wirkt, weil ich als Zuschauer mir sogar vorstellen könnte, dass es sowas gibt.
Natürlich wird in Eli Roths "Hostel" der Osten sehr negativ geschildert. Die Menschen sind dort korrupt, gewalttätig und wenn es sein muss, dann verkaufen diese Leute ihren besten Freund für ein bisschen Kohle.
Und selbst in einem netten Städtchen gibts eine Kindergang, die sehr bestimmt von den Touristen eine Art Wegzoll einfordert.
"Hostel" hat mich sehr niedergedrückt und man kann ihn sehr leicht ablehnen. Allerdings muß er durch seine perfide Wirkung zweifelsohne zu den besten Horrorfilmen der letzten Dekade gezählt werden





Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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