Dienstag, 19. März 2019

Blade Runner 2049


Regie: Denis Villeneuve

Rachaels Kind....

"Blade Runner 2049" wurde insgesamt fünfmal für einen Oscar nominiert. Zum 14. Mal versuchte Kameramann Roger Deakins sein Glück, mit seinen 13 bisherigen Nominierungen (u.a. Die Verurteilten, Fargo, No Country for old men, Der Vorleser, Kundun, True Grit, Skyfall, Prisoners, Sicario) konnte er noch keinen Sieg erringen. Diesmal standen die Chancen aber so gut wie nie - denn der große Vorteil von Denis Arcands Film liegt eindeutig in der phänomenalen Bildsprache und tatsächlich gewann Deakins diesen Preis. Einen weiteren Oscar gabs für die besten visuellen Effekte. Nominierungen gabs ausserdem für den besten Ton, den besten Tonschnitt und das beste Szenenbild.
Optisch ist der Film hervorragend gemacht - die Städteszenen sind kühl und beängstigend, auch die Szenen ausserdem der Metropole von Los Angeles im Hinterland sind total gut gelungen. Schlamm und Dreck erwartet dort den Blade Runner Officer K (Ryan Gosling), einen Mitarbeiter der Einheit von Lieutenant Joshi (Robin Wright). Im Jahr 2049 hat sich das Leben drastisch verändert. 30 Jahre sind seit den Ereignissen des 1. Teils vergangen. Damals im Jahr 2019 war Los Angeles schon ein Moloch mit Dauerregen, Überbevölkerung, düster und schmutzig - die Menschen werden mit Dauerwerbung manipuliert. Dort in dieser zeit flüchtet der Blade Runner Rick Deckard (Harrrison Ford) mit seiner Rachael (Sean Young) vor den Verfolgern aus der Stadt. 
Die Replikanten von damals waren störanfällig und die meisten wurden bereits aus dem Verkehr gezogen. Doch es gibt wohl noch einige im Hintergrund, die von den Jägern gejagt werden. Nicht nur Menschen bevölkern die Stadt, es gibt auch immer mehr Hologramme und künstliche Menschen, die optisch gar nicht vom Menschen unterscheidbar sind. Dieser Replikantentyp Nexus 9 hat keinen Groll gegen seine Erbauer. Er tut seine Dienstleistungen solange, bis seine programmierte Lebenszeit abgelaufen ist und er stirbt. Officer K lebt mit seiner holografischen Gespielin Joi (Ana de Armas) zusammen, die ihn immer wieder mit neuen Outfits überrascht.
Für körperliche Liebe braucht es aber eine echte Frau und Joi liebt ihren Herrn so sehr, dass sie ihm eine Prostutierte (Mackenzie Davies) besorgt.
Als auf dem Grundstück eines von K getöteten Farmers eine Kiste ausgegraben wird, die die Knochen einer Frau enthält, wird Niander Wallace (Jaret Leto), der die Tyrell Corporation nach ihrem Konkurs übernahm, auf diesen Fund aufmerksam. Die Überreste weisen einerseits eine Seriennummer auf, andererseits verraten sie, dass die Replikantin vor dreißig Jahren ein Baby entbunden hat und dabei gestorben ist. Wallace fehlt eine solche zeugungsfähige Replikantin noch in der Produktpalette. Der Verdacht liegt nahe, dass Deckards Rachael ein Kind erwartet hat. Immer mehr hat K. das Gefühl, dass er der Sohn von Deckard sein könnte. Das Kind verschwand damals. Dieser Eindruck wird noch bestärkt als K. die Erinnerungskonstrukteurin Dr. Ana Stelin (Carla Juri) besucht. Bald ist er nicht mehr Jäger, sondern wird gejagt. Auch von Wallaces Vorzeigereplikantin Luv (Silvia Hoeks)....






Diese Jagd führt ins zukünftige San Diego - eine riesige Mullkippe ist daraus geworden. Auch Las Vegas ist in der Zukunft ein düsterer Ort - nach einem Atomkrieg ist es ein radioaktiv verseuchtes Sperrgebiet. Dort lebt der alte Deckard mit einem Hund. Insgesamt kann "Blade Runner 2049" nicht ganz mithalten mit der großartigen Qualität des Ridley Scott Klassikers aus dem Jahr 1982. Muss er auch nicht, denn nur wenige Science Fiction Filme stehen mit "Blade Runner" auf Augenhöhe. So beispielsweise der erste "Alien" Film (auch von Ridley Scott) und Stanley Kubricks wunderbare "2001 - Odyssee im Weltraum".
Aber genau wie mit "Arrival" hat Regisseur Denis Villeneuve  einen beachtlichen Science Fiction Film geschaffen, der weniger durch seine Handlung besticht, sondern vor allem durch seine phänomenalen Bilder einer nahen Zukunft. Wie im Original hat Arcand auch auf viele schöne Frauen gesetzt, die die handlung bereichern. Im Original hießen sie "Rachael" , "Pris" oder "Zhora". 36 Jahre später sind es die böse Replikantin Luv, die toughe Polizeichefin Joshi, das Hologram Joi oder die Prostituierte Mariette.
Sicherlich lohnt auch ein zweites Ansehen, da die visuellen Eindrücke so stark sind, die Gefahr dabei besteht, dass man einige Feinheiten einfach gar nicht wahrnimmt.








Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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