Dienstag, 19. März 2019

Mission







































Regie: Roland Joffe

Das Schicksal der Guarani....

Obwohl Roland Joffes "Mission" bei seinem Kinoeinsatz im Jahr 1986 passable 17, 2 Millionen Dollar einspielen konnte, ging der Film über eine von Jesuiten errichtete Missionsstation im Dschungel, als Flop in die Filmgeschichte ein. Sein Budget von 16,5 Millionen Dollar war vor allem enorm hoch.
Aus künstlerischer Sicht ist "Mission" aber Roland Joffes bester Film, sogar noch vor seinem überzeungenden Debüt "The Killing Fields".
Denn die Machart ist sehr ungewöhnlich und phasenweise sehr meditativ. Dies gelang auch durch die starken Bilder von Kameramann Chris Menges, dem der Oscar zugesprochen wurde und der prägnanten Filmmusik von Ennio Morricone, der leider leer ausging. Desweiteren wurde "Mission" als bester Film des Jahres nominiert sowie in den Kategorien Beste Regie, Bester Schnitt, bestes Szenenbild und beste Kostüme.
Die erste Szene Präsentiert mit den Iguazu Wasserfällen einen imposanten Schauplatz. Eingeborene haben einen Priester an ein Kreuz gebunden und es die Wasserfälle hinabstürzen. Der päpstliche Gesandte Altamirano (Ray McAnally) ist schockiert von der Brutalität dieser "Wilden". Dennoch wagt sich mit Pater Gabriel (Jeremy Irons) ein weiterer Jesuit in dieses Gebiet. Zu den Guarani, die auch oberhalb der Wasserfälle leben, kommt man nur durch einen lebensgefährlichen Aufstieg. Nachdem der Pater diesen geschafft hat, nimmt er seine Oboe aus dem kargen Gepäck und beginnt im Dschungel zu spielen. Angelockt von den harmonischen Klängen kommen die Eingeborenen immer näher. Sie sind zwar etwas misstrauisch und noch ein bisschen feindselig - doch der Kontakt mit der Musik erfolgreich und so darf der Gottesmann beim Stamm bleiben und dort eine Mission errichten.
Die Guarani haben Angst von den berüchtigten Sklavenjägern. Einer davon ist der brutale Rodrigo Mendoza (Robert de Niro),  der nun auch Jagd auf den Stamm macht. Denn der Vertrag von Madrid, der um 1750 die Grenzen zwischen dem portugiesisch kolonisierten Brasilien und den spanischen Kolonien Südamerikas regelt wird neu festgelegt. Ab sofort ist das Dschungelgebiet unter der Herrschaft von Portugal - und dort ist im Gegensatz zum Spanien die Indianersklaverei erlaubt.
Der Sklavenjäger verkauft die Gefangenen gewinnbringend an die Plantagenbesitzer, auch an den spanischen Gouverneur Don Cabeza (Chuck Low), der von diesem Menschenhandel profitiert und gut leben kann.
Doch das Schicksal des grausamen Jägers wandelt sich, als dieser in rasender Eifersucht seinen eigenen Bruder Felipe (Aidan Quinn) in einem Duell tötet. Mit dieser Schuld ändert sich die Gesinnung des Mannes. Er bricht mit seinem bisherigen Leben und tritt dem Orden der Jesuiten bei. Er hat sich eine schwere Buße auferlegt, so nimmt er den eh schon beschwerlichen Weg zu den Guarani mit einem schweren Bündel mit Rüstungen und Schwertern auf sich. Oben bei den Indianern wird er dieses schwere Bündel wieder los...in jeder Hinsicht. Er findet sich wieder bei den Eingeborenen und als die Soldaten dort angreifen, kommt es zum großen Massaker. Während Pater Gabriel mit den Indianern den gewaltlosen Opfertod stirbt, greift Mendoza mit anderen Priestern und den Kriegern des Stammes zu den Waffen. Doch am Ende haben die überlegenen Soldaten die gesamte Mission niedergemetzelt...






Ein erschütternder Bericht über die unrühmliche Rolle der Kirche, die vorher missioniert hat und am Ende wird das Massaker als politisch notwendig eingestuft. Dabei spielt der Gesandte Altamirano eine besonders tragische Rolle, denn er bekommt die Gelegenheit sich von dem friedlichen und frommen Zusammenleben des indigenen Stammes zu überzeugen, trotzdem weist er die Jesuiten an sich nicht einzumischen und päpstlichen Gehorsam zu wahren. Die Bilder wirken magisch und der Zuschauer wird in eine völlig andere Welt hineinkatapultiert, doch man merkt gleich, dass diese Welt in Gefahr steckt. Spätestens dann, wenn der Kolonialherren erscheinen.
Robert de Niro und Jeremy Irons spielen ihre Rollen perfekt - in einer Nebenrolle ist der junge Liam Neeson als Pater Fielding zu sehen.






Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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