Dienstag, 19. März 2019

Nevada Smith







































Regie: Henry Hathaway

Der junge Rächer Max Sand...

1966 entstand mit "Nevada Smith" einer der letzten klassischen Western, der aber gleichzeitig aber schon als einer der ersten Spätwestern gilt. Regisseur Henry Hathaway inszenierte seine Rachegeschichte dabei stellenweise wie ein Epos. Die starken Bilder von Lucien Ballard, der auf etwa 46 verschiedene Standorte im Inyo National Forest in der Sierra Nevada und dem Owens Valley in Südkalifornien zurückgreifen. Hathaway war nicht nur ein Westernroutinier, er schuf mit "Garten des Bösen" (1954), "Schieß zurück, Cowboy" (1958), "Das war der wilde Westen" (1961), "Die 4 Söhne der Katie Elder" (1965) oder "Der Marshall" (1968) echte Klassiker.
Die Hauptrolle ging an den damaligen Kassenstar Steve McQueen, der auf den ersten Blick mit seinen 35 Jahren fast schon ein bisschen zu alt für die Rolle des jugenlichen Rächers Nevada Smith war, aber dann doch durch seine Ausstrahlung und Coolness so perfekt passt, dass dieses Manko keine Rolle mehr spielt. Die Figur selbst stammt aus dem Roman "Die Unersättlichen" von Harold Robbins, dort taucht die Figur Nevada Smith auf. In der Roman-Verfilmung des Robbins Bestsellers durch Edward Dmytryk wird Nevada Smith von Alan Ladd verkörpert.
Ein Trio von Outlows - Bill Bowdre (Arthur Kennedy), Jesse Coe (Martin Landau) und Tom Fitch (Karl Malden) tötet in brutaler Weise den weißen Vater und die indianische Mutter von Max Sand (Steve McQueen). Der junge Mann findet seine Eltern regelrecht massakriert vor und schwört Rache. Diese Aufgabe wird für ihn zum einzig sinnvollen Lebensinhalt, doch er muss auf dieser Suche nach den Mördern in vielen Dingen zuerst noch wachsen. Er kann weder schießen, auch das Schreiben und Lesen hat er nie gelernt. Er reagiert teilweise auch sehr unbesonnen und beinahe passiert ihm der Fehler unschuldige Männer mit den Mördern zu verwechseln. Er lernt auf seiner Reise der Rache den Wanderbüchsenmacher Jonas Cord. Sr (Brian Keith) kennen, der Max durchfüttert und ihm auch den Umgang mit dem Revolver lehrt.
Mit Hilfe des Saloongirls Neesa (Janet Margolin), einer Kiowafrau wie seine Mutter, kann er den ersten der Männer ausfindig machen. Für die Rache an dem zweiten Mann nimmt er es auf sich ins Gefängnis zu gehen, wo sich dieser Bowdre befindet. Gemeinsam mit einem Boot, dass das Cajun Mädchen Pilar (Suzanne Pleshette) für Max zur Flucht besorgt hat, soll auch der zweite Teil der Rache vollzogen werden. Mittlerweile wird aber Max auch selbst gesucht. Sein Steckbrief gelangt in die Hände von Fitch, der nun besonders auf der Hut ist vor diesem Rächer, der all die Jahre nie seine Mission ausser Acht ließ. Die Begegnung mit einem Padre (Raf Vallone) bringt ihn aber auch nicht davon ab weiter nach Fitch zu suchen...



 das Finale erweist sich nicht nur als letztes Mosaik im Racheplan, sondern auch als bittere Bestandsaufnahme und Reifeprüfung für den zielgerichteten Max, der plötzlich erkennen muss, dass auch er sich durch seine Ausrichtung als Rächer verändert hat. Durch die Rachegeschichte rückte "Nevada Smith" in seiner Zeit auch sehr nahe an den in seinem Einfluß immer stärker werdenden Italo-Western. Vor allem ist "Nevada Smith" aber auch einer der ganz großen Arbeiten des Lucien Ballard, der zwar nur einmal für den Oscar nominiert wurde, aber unvergessen bleibt für seine grandiosen Kameraarbeit in den beiden Peckinpah Meisterwerken "Sacramento" und "Wild Bunch" wurde. Auch hier hat für "Nevada Smith" hat er imposante Bilderkompositionen geschaffen, die dem Film eine epische Kraft verleihen. Leider ist dieser Western filmgeschichtlich etwas unterbewertet, denn auch die Musik von Alfred Newman steuerte viel dafür bei, dass ein Klassiker geboren wurde. Die Geschichte selbst ist auch immer ein bisschen Odyssee, zuzuschreiben von dem großen Willen des Protagonisten, aber auch von dessen Unvernunft alles andere diesem Ziel unterzuordnen. Der Mann nimmt daher ganz viel destruktive Strömung in Kauf. Wenn er im Schlußbild wegreitet, dann prägt zum ersten Mal Bitterkeit sein Gesicht. Der Film endet dort, wo Nevada Smith, wie der junge Max sich irgendwann im Film selbst umbenannte, seine neue Bestimmung suchen muss



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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