Samstag, 25. November 2017

Z







































Regie: Costa Gavras

Das politische Attentat..

Der Ort der Handlung wird zwar ausdrücklich nie genannt, aber alle Indizien sprechen für Griechenland.
"Z" gilt als DER Klassiker des politisch engagierten Fims und der aus Griechenland stammende Regisseur Constantin Costa-Gavras beleuchtet die Hintergründe der Errichtung der griechischen Militärdiktatur unter dem Obristenregime in den 60er Jahren.
"Z" (griechisch: Ζεί) bedeutet  "er lebt" und meint damit den Oppositionspolitiker (Yves Montand), der vielleicht einem politischen Attentat zum Opfer gefallen ist.
Der französisch-algerischer Spielfilm entstand im Jahr 1969 nach der gleichnamigen Romanvorlage von Vassilis Vassilikos und wurde ein riesiger Kinoerfolg.
Es laufen in der Stadt die letzten Vorbereitungen für eine Kundgebung der oppositionellen Fraktion, wo der kommunistisch orientierte Chef der pazifistischen Oppositionsgruppe (Montand) eine Rede über Abrüstung halten will. Das Staat, in dem das Militär und das Königshaus das Sagen hat, sieht in dem charismatischen Politiker und populären Universitätsprofessor eine große Gefahr für die innere Sicherheit.
Genauso wie eine aufkeimende Opposition, die von den führenden Staatskräften als "Mehltau" bezeichnet wird.
Die engsten Vertrauten (Charles Denner, Jean Bouise, Bernard Fresson) holen den Mann der Stunde vom Flughafen ab, doch sie haben schlechte Nachrichten: Die Polizei und das Militär, repräsentiert durch den Polizeioberst (Julien Guiomar) und den General (Pierre Dux) haben dafür gesorgt, die Veranstaltung nicht nur zu boykottieren, sondern zu sabotieren, damit sie erst gar nicht durchführbar ist.
Der große Saal, indem die Rede gehalten werden soll, entspricht plötzlich nicht mehr den Sicherheitsstandarts und die Männer müssen auf eine andere, wesentlich kleinere Lokalität ausweichen.
Dort ist zwar die Polizei präsent, aber es scheint so, dass sie eher die aggressiven Kräfte in Form einer gewaltbereiten Schlägertruppe, zumindest schweigend duldend und gar nicht helfend eingreift, wenn die gehassten Oppositionellen beschimpft oder gar körperlichen Angriffen ausgesetzt ist.
In dieser aufgeheizten Stimmung, bei dem auch der General anwesend ist und extra auf das Gastpiel des Bolschoi-Balletts verzichtet hat, wird der Politiker mit einem Schlagstock am Kopf verletzt.
Trotzdem hält er seine Rede.
Weil in dem Saal nur ein paar hundert Zuhörerinnen und Zuhörer Platz gefunden haben, wird die Rede über Lautsprecher auf den Platz vor dem Gewerkschaftshaus übertragen, wo sich mehrere tausend Anhänger der Oppositionspartei und genauso viele Gegner versammelt haben. Ein größeres Polizeiaufgebot steht bereit. Der Pressefotograf (Jacques Perrin) wird festgenommen. Nach der Rede schlägt die Stunde für zwei Mitglieder der Royalistisch Christlichen Union (Renato Salvatori/Marcel Bozzuffi), die den Politker, der die Straße überqueren will, noch einmal von einem dreirädigen Lieferwagen aus, mit einem Schlagstock schwer verlezten, so schwer, dass er zusammenbricht und ins Krankenhaus muss.
Während seine Frau (Irene Papas) benachrichtigt wird, kämpfen die Ärzte verzweifelt um das Leben des Mannes, dessen Gehirn schwer verletzt ist, der aber ein kräftiges Herz hat.
Währenddessen wird der junge, aufstrebende Ermittlungsrichter (Jean Louis Trintignant) vom Staatsanwalt (Francois Perrier) beauftragt die Ermittlungen in diesem Fall aufzunehmen. Die Vorgaben sind klar: Keine schlechte Presse dem Ausland liefern, alles wird gut, wenn man den Mordanschlag als bedauerlichen Unfall zweier Betrunkener darstellen könnte, die aus Versehen den Politiker überfahren haben...




Als sich Constantin Costa-Gavras, bewegt von dem menschlichen und politischen Skandal in seinem Heimatland, an die Arbeit zu seinem Film machte, wollte aus Angst zunächst niemand dieses gewagte Projekt unterstützen. Schließlich gründeten Eric Schlumberger und Jacques Perrin eine eigene Produktionsfirma, um die Entstehung des Films zu ermöglichen. Weitere Unterstützung fanden sie bei Costa-Gavras, Yves Montand, Jean-Louis Trintignant, Irène Papas und anderen hochkarätigen Schauspielern, die für die Umsetzung des wichtigen Filmstoffs auf den Großteil ihrer Gage verzichteten. Eine ausschlaggebende Rolle in dem Film spielte auch die Musik von Mikis Theodorakis, der im übrigen 1963 die Lambrakis-Jugendbewegung gegründet hatte und deren Vorsitzender war.
Es gelang ihm ein packender und politisch engagierter Film, dessen bewegende Bilder des Attentats und dessen Tatorts im Gedächtnis bleiben.
Die Schauspieler vollbringen eine klasse Ensembleleistung.
Bewusst bleiben die Hauptfiguren namenlos, denn die Scheindemokratie in "Z" steht nicht nur für die damaligen griechischen Verhältnisse, sondern für alle ähnlichen Regime.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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