Sonntag, 26. Juli 2020

Der Wolf hetzt die Meute






Regie: Richard Tuggle

Sado Maso Killer in New Orleans...

New Orleans in der Hafengegend: Ein paar Stunden nach ihrem 25sten Geburtstag wird die junge Prostituierte Melanie Silver (Jamie Rose) auf ihrem Nachhauseweg das Opfer eines Verbrechens. Der Täter verfolgte sie und sprach sie kurz vor ihrer Wohnung an - er sah so aus wie ein Cop. Lediglich die Turnschuhe passten nicht zur Berufskleidung.
Der Polizeiermittler Wes Block (Clint Eastwood) trägt in der Freizeit auch Turnschuhe und kümmert sich liebevoll um seine beiden Töchter Amanda (Alison Eastwood) und Penny (Penny Beck), seit seine Frau ihn wegen einem Anderen verlassen hat. Stattdessen häuft sich die Anzahl der vierbeinigen Haustiere an, Block hat ein Herz für herrenlose Hunde.
Und Block wird auch mit seinem Kollegen Detektive Molinari (Dan Hedaya) im Fall des Mordes ermitteln: Dabei wird auch klar, dass Block im Rotlichtmilieu von New Orleans alles andere als ein Unbekannter ist. Die Verhöre vor Ort gestalten sich daher auch mit viel prickelnder Erotik, denn Block steht auf Sex mit den leichten Mädchen und hat nicht nur für mögliche Verhaftungen seine Handschellen dabei. Höhepunkt des Verhörs ist dann oft der schnelle Sex. Doch Block weiss nicht, dass der Täter ihn heimlich beobachtet und ihm folgt. Es wird dem Ermittler aber immer offensichtlicher werden, dass zwischen ihm und dem Killer (es geschehen weitere Morde) erstaunliche Parallelen existieren. Dies wird vor allem nach der Bekanntschaft mit der hübschen Damencatcherin Becky Jacklin (Rebecca Perle) klar.  Währenddessen macht ihm auch die Kollegin des Sittendezernats Beryl Thibodeaux (Genevieve Bujold) Ärger, weil sie bemerkt, dass Block nicht besonders gerne mit ihrer Abteilung zusammenarbeitet, das soll sich während einem gemeinsamen Austernessen ändern...
"Der Wolf hetzt die Meute" entstand unter der Regie von Richard Tuggle und wenn man den Legenden Glauben schenken darf, dann hat Eastwood im Hintergrund in Punkto "Macher" einigen Anteil an diesem Polizeithriller der guten alten Schule. Der Film erinnert etwas an die dunkle Serie der 40er Jahre und kann dieses Genre sehr gut in die 80er Jahre transportieren, in ein Filmjahrzehnt, dass sich langsam vom ultimativen Progressivkino verabschiedet und das Blockbusterkino mit glatteren Figuren einläutet.






Daher ist der Polizeiermittler Captain Wes Block für seine Zeit fast schon eine aussterbende Filmfigur im Mainstreamkino, aber dank Clint Eastwood Folgearbeiten ist genau diese brüchige Figur mit dunklen Punkten in der Seele erhalten geblieben, sei es als Luther Whitey in "Absolute Power", als William Munny in "Erbarmungslos" oder als Walt Kowalski in "Gran Torino".
Selbst als Frank Horrigan, Kennedys Secret Service Agent in Petersens kommerziellem "In the Line of Fire" ist genau dieser brüchige, nicht leicht zu durchschauende Charakter präsent. 
Der spannende Serienkillerfilm wurde zu Recht ein guter Kassenerfolg und erhielt in der Mehrzahl gute Kritiken.
Auch heute noch kann der Film durch seine gut gezeichneten Filmfiguren und durch düstere Location fesseln...




Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

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