Donnerstag, 9. Juli 2020

Revanche







































Regie: Götz Spielmann

Vor und nach dem Todesschuß....

Der Ex-Knacki Alex (Johannes Krisch) arbeitet für den Bordellbesitzer Konecny (Hanno Pöschl) als eine Art "Mädchen für alles", er ist Fahrer, Hausmeister und Handlanger. Mit einer der Frauen, der ukrainischen Prostituierten Tamara (Irina Potapenco) hat er heimlich eine Affäre, der Chef darf das natürlich nicht wissen.
Konecny hat mit Tamara Grösseres vor: Weg vom Puff, sie soll in einem eigenen Appartment noch grosszügigere Freier bedienen.
Die beiden träumen allerdings von einer schöneren Zukunft, was in der jetzigen Umgebung zwischen karger Einzimmerwohnung und Arbeitsplatz kaum möglich ist.
Bei einem Besuch bei seinem Großvater (Hannes Thanheiser), der allein auf einem kleinen Bauernhof auf dem Lande lebt, wird seine Idee, eine Bank zu überfallen, immer realistischer.
Der einsame Großvater wird lediglich von einer jungen Nachbarin Susanne (Ursula Strauss) besucht, die mit ihrem Mann ganz in der Nähe in einem Einfamilienhaus wohnt.
Die Bank in diesem Dorf ist scheinbar eine sichere Sache, so folgt ziemlich spontan die Ausführung eines Planes. Alex stellt das Auto kurz vor der Bank ab, geht rein, Mütze auf, Geld her und in 5 Minuten, so der Plan, fahren beide mit dem geparkten Auto weg, dem neuen besseren Leben entgegen. Doch es kommt anders: Robert (Andreas Lust), ein Polizist, kommt zufällig vorbei. Dies war nicht eingeplant. Alex muss den Bullen überwältigen und fährt mit dem Fluchtauto panisch davon. Der Polizist gibt dabei folgenschwere Schüsse ab...



 "Revanche" ist ein österreichischer Mix aus Thriller und Drama und wurde 2008 von dem Autorenfilmer Götz Spielmann realisiert. Als Kameramann überzeugt einmal mehr der Wiener Martin Gschlacht, der bereits Jessica Hausners "Hotel" mit seinen hypnotischen Bildern so bedrohlich machte.
Weltpremiere wurde auf der Berlinale gefeiert, der Film bekam so gute Kritiken, dass es nicht verwunderte ihn in der Liste der fünf nominierten Filme für den Oscar in der "Auslandsfilm" Kategorie zu finden.
Der Film erinnert leicht an Claude Chabrol und geht virtuos mit dem Mix aus Crime und seinen Charakterstudien um. Menschen, die durch Zufälle und durch einen Schuss vom Schicksal zusammengewürfelt werden und die sich entweder mit Vergebung oder mit Rache auseinandersetzen müssen, um vielleicht einen inneren Frieden zu finden.
Ganz grosse Empfehlung eines eindringlichen Filmes voller Bilder und szenen, die man nicht so schnell wieder vergisst....


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen