Freitag, 26. Januar 2018

12 Uhr Nachts - Midnight Express







































Regie: Alan Parker

Persönlichkeitsverfall im Knast...

Gleich nach "Mississippi Burning" ist "Midnight Express" der beste Film von Alan Parker. Enstanden ist Film 1978, die Handlung beruht auf dem Buch "Midnight Express" von Billy Hayes, der die Geschichte 1970 selbst erlebt hat.
Sie beginnt im Oktober 1970. Der US-Bürge Billy Hayes (Brad Davies) befindet sich mit seiner Freundin Susan (Irene Miracle) im Urlaub in der Türkei. Der Student geht das bescheuerte Risiko ein Haschisch aus der Türkei zu schmuggeln.
Doch in Zeiten von weltweitem Terrorismus hat der junge Mann nicht bedacht, dass die Ausreisekontrollen verschärft wurden.
Tatsächlich wird er noch am Flughafen von Istanbul geschnappt.
An seinem Körper finden die Polizisten mehrere Steine von Haschisch - alles mit Klebeband festgemacht.
Es sieht nicht gut aus. Immerhin vermittelt ein gewisser Tex (Bo Hopkins), ein dubioser Amerikaner, der möglicherweise für den CIA arbeitet und dem Festgenommenen ein bisschen zu Seite steht.
Vor allem soll Billy den Behörden helfen, den Dealer - einen Taxifahrer-  zu schnappen.
Trotz einem windigen Anwalt und weil der Richter ihn mag wird Billy zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis wegen Drogenbesitzes verurteilt. Er wird ins Sağmalcılar Gefängnis überführt, wo er seine Strafe absietzen soll. Er trifft auf andere westliche Gefangene wie Jimmy (Randy Quaid), Max (John Hurt) und den Schweden Erich (Norbert Weisser), mit denen er sich im Laufe der Zeit anfreundet.
Im Jahre 1974 wird das alte "milde" Urteil für Billy aufgehoben, die Staatsanwalt hat erwirkt, dass er im Nachhinein eine lebenslange Freiheitsstrafe auferlegt bekommt. Sein Aufenthalt wird nicht zuletzt durch den fiesen Mitgefangenen Rifki (Paolo Bonacelli) und dem sadistischen Aufseher Hamidou (Paul L. Smith) zur großen Tortur...





Ein klasse Drehbuch (Oliver Stone) und eine hypnotische Musik (Giorgio Moroder) wurde bei der Oscarverleihung 1979 mit dem Hauptpreis bedacht, schon sehr schnell avancierte der beklemmende Film zum absoluten Klassiker und ist heute eines der großen Film Meisterwerke dieser progressiven Dekade.
Dabei war der Film vor allem damals skandalträchtig: Einerseits präseniert er eine menschenunwürdige Darstellung der Zustände in türkischen Gefängnissen, andererseits waren auch die stark homosexuellen Tendenzen für einen Kommerziellen Film sehr gewagt.
In der Türkei war der Film bis 1990 verboten.
Alan Parker betonte mehrfach, dass er einen Film über "Unrecht" drehen wollte. Billy Hayes selbst fand die Darstellungen im Film überzogen, er hatte auch viele türkische Freunde während seines Gefängnisaufenthalts.
Trotz dieser Übertreibung bleibt ein großartiger Film, der nicht alle politischen Korrektheiten erfüllt und dies m.E. auch nicht muß





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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