Donnerstag, 25. Januar 2018

Dunkirk

Regie: Christopher Nolan

Operation Dynamo...

Christopher Nolan ist zweifelsohne der Regisseur der Stunde. Sein "The Dark Knight" ist sicherlich der bisher beste Film im Genre der vielen angesagten Comic-Verfilmungen. Allerdings fand ich die Nachfolgefilme "Inception", "The Dark Knight Rises" und "Interstellar" zwar alle gut gemacht, jedoch etwas überbewertet. Mit dem Kriegsfilm "Dunkirk" trifft Nolan aber wieder eher meinen Geschmack.
In der nordfranzösischen Hafenstadt Dunkerque (engl: Dunkirk) an der südlichen Nordseeküste ist die belgische Grenze nur ca. 10 Km entfernt. 1940 fand hier eine der wichtigsten Episoden des 2. Weltkriegs statt. Während der Schlacht um die Stadt fand auch mit der "Operation Dynamo" einer der größten militärischen Rettungsaktionen der Kriegsgeschichte statt. Denn sowohl das Britische Expeditionskorps sowie Teile der geschlagenen franzöischen Armee waren in der Stadt vom überlegenden deutschen Genger eingekesselt.
Eine aussichtslose Lage - Nolans Film spielt an drei verschiedenen Kriegsschauplätzen und für imposante Bilder wurde Kameramann Hoyte van Hoytema verpflichtet. Der lieferte auch tatsächlich eine oscarreife Leistung - er und sein Team verwendeten für die Aufnahmen IMAX-Kameras und auch 65-mm-Film. Die Dreharbeiten fanden auch am Originalschauplatz in Dünkirchen statt. Der vielbeschäftigte deutschstämmige Hans Zimmer war einmal mehr als Filmcomposer tätig - auch ihn muss man nach vielen mittelmässigen Scores sehr loben. Sein mit Streichern verzerrtes Klangbild ist nahe an einem Requiem, das Ticken einer Uhr im Hintergrund verstärkt die medidative und unruhige Todesmelodie.
Natürlich ist "Dunkirk" ein Blockbuster, aber ein durchgehend beklemmender und es gelingt Nolan den Zuschauer zum Mitfiebern zu bringen... vor allem auch durch den Focus auf die ganz jungen Menschen, die ihr Leben einsetzen und um dieses auch dramatisch kämpfen. Gekämpft wird wie gesagt an drei verschiedenen Orten.
Neuling Fionn Whitehead spielt Tommy, der in der ersten Szene des Films mit einigen Kameraden durch die umkämpfte Stadt läuft. Plötzlich werden sie beschossen, nur Tommy gelingt es den vorerst rettenden Strand zu erreichen. Er sieht Tausende seiner Kameraden, die warten, dass man sie heimholt. Die Deutschen sind überlegen, Hitlers Wehrmacht hat die Engländer eingekesselt. Eine beinahe auswegslose Situation, um die wehrlosen Männer am Strand zu schützen.
Die Heimat ist durch den Ärmelkanal nur 41 km entfernt. Tommy will unbedingt aufs Rettungsschiff, dass bald Richtung England ablegt. Gemeinsam mit Gibson (Aneurin Barnard) nimmt er einen Verletzten auf die Trage und gibt sich als Sanitäter aus, nun nichts wie hin zum Schiff. Oben in der Luft sind aber auch deutsche Bomber und hiermit ist auch der Schauplatz Nr. 2 erwähnt. In der Luft werden die Soldaten zu leichten Zielscheiben. Collins (Jack Lowden) und Farrier (Tom Hardy) sind als Spitfire Piloten der Royal Army für die  Briten in der Luft und versuchen der Luftübermacht der Deutschen Paroli zu bieten.  Mittlerweile starten von der Insel Hunderte von Soldaten und Zivilisten mit kleinen Booten eine verzweifelte Rettungsaktion und riskieren bei diesem Wettlauf gegen die Zeit ihr Leben, um zumindest einen Großteil der Jungs heimzuholen. So auch Mr. Dawson (Mark Rylance), der in den ersten Kriegstagen seinen ältesten Sohn verloren hat. Sein zweiter Sohn Peter (Tom Glynn Carney) und dessen Freund George Mills  (Barry Keoghan) sind unterwegs zur französischen Küste. Unterwegs retten sie einen traumatisierten Soldaten (Cillian Murphy) aus dem Wasser, doch der hat Angst noch einmal nach Dünkirchen zurückzukehren. Inzwischen wird am Strand das Schiff torpediert...





Eine gute Figur macht auch Harry Styles,  der Ex-Leadsänger der Boyband One Direction als Soldat Alex, auf den Tommy im Lauf der Handlung trifft. Mit bekannten Schauspielern wie Barry Keoghan, Cillian Murphy, Kenneth Branagh, Mark Rylance und Tom Hardy punktet "Dunkirk" auch durch seine attraktive Besetzungsliste, aber es sind vor allem die jungen frischen Gesichter, die dem Film den Stempel aufdrücken.  Man ist auch überrascht wegen der knackig kurzen Laufzeit von 102 Minuten...für einen Nolan Film ungewöhnlich und auch für ein ausuferndes Kriegsepos. Aber gerade diese Beschränkung aufs Wesentliche macht "Dunkirk" zu einem echten Spannungsfilm und jetzt schon zu einem Klassiker in seinem Genre. Jetzt gilt es den Oscar zu gewinnen.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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