Dienstag, 23. Januar 2018

Sophie Scholl

Regie: Marc Rothemund

Vom deutschen Widerstand...

Am 18. Februar 1943 legten die Geschwister Scholl die Flugblätter der Weißen Rose im Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität München aus. Sie erreichten gegen 10.45 Uhr den Haupteingang. Sie trugen einen rotbraunen Koffer und eine Aktentasche, beide gefüllt mit dem sechsten Flugblatt und einer kleinen Menge des fünften. Die Geschwister Scholl legten vor den noch geschlossenen Hörsälen und in den Gängen die Flugblätter stoßweise aus. Als sie schon am rückwärtigen Ausgang Amalienstraße waren, kehrten sie um und liefen in den ersten Stock, wo sie nochmals Flugblätter ablegten. Dann rannten sie in den zweiten Stock, wo Sophie den Rest der Flugblätter über die Brüstung in den Lichthof warf. Dabei wurden die beiden vom Hörsaaldiener Jakob Schmid entdeckt und von diesem (und anderen) so lange festgehalten, bis die Gestapo eintraf. Während des zweiten Weltkriegs entstand an der Uni München die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Sophie (Julia Jentsch) und Hans Scholl (Fabian Hinrichs). In der Münchner Gestapo Zentrale am Wittelsbacher Palais in der Brienner Straße wurde Sophie Scholl durch den Kriminalobersekretär Robert Mohr (Alexander Held) vom 18. bis 20. Februar 1943 verhört. Der Film "Sophie Scholl - Die letzten Tage" ist ein 2005 entstandener deutscher Film des Regisseurs Marc Rothemund, der sich vor allem auf die Vernehmungsprotokolle der Gestapo bezieht. Hauptpart des Films ist das kammerspielartige Aufeinandertreffen von Sophie mit dem Gestapo-Ermittler Mohr.  Dabei gelingt den Darstelern Jentsch und Held ein packender Dialog, der stellenweise an "Der Totmacher" erinnert. In diesem Film von Romuald Karmakar spielt Götz George den Serienmörder Fritz Haarmann, der mit seinem Psychologen Dr. Ernst Schultze (Jprgen Hentsch) über seine Morde spricht. Diese Dialoge für die Filmdarsteller wurden den Verhörprotokollen der Vernehmung entnommen, bei "Sophie Scholl" war dies ähnlich.  Nach anfänglichem Abstreiten gibt Sophie im weiteren Verlauf der Verhöre zu, dass sie gemeinsam mit ihrem Bruder, der bereits geständig war, die Flugblätter verfasst und verbreitet zu haben. Sie weigert sich hartnäckig Namen von Komplizen zu nennen. Neben ihrem Bruder Hans wird auch Christoph Probst (Florian Stetter) des Hochverrats, der Wehrkraftzersetzung und wegen landesverräterischer Feindbegünstigung angeklagt. Im Schauprozess vor dem Volksgerichtshof vor dem Vorsitzenden Roland Freisler (Andre Hennicke) wird die Anklage bestätigt und alle drei Angeklagten werden zum Tode verurteilt. Als Sophie erfährt, dass das Urteil noch am selben Tag vollstreckt werden soll, hat sie Mühe ihre Haltung zu bewahren. Es folgt der letzte Besuch der Eltern, die den Kindern versichern, dass sie stolz auf diese sind. Sophie verspricht ihrer Mutter, dass sie sich im Himmel wiedersehen werden, als der Gefängnispfarrer kommt und sie den Segen Gottes erhält. Anschließend wird sie nochmals in eine Zelle geführt, in der auch Hans und Christoph Probst auf die Vollstreckung ihres Urteils warten. Schließlich wird Sophie von den Henkern zur Guillotine geführt und enthauptet..




.Ein atmsophärisch unglaublich dichter Film, der durch seine Authentizität zu einem erschütternden Zeitdokument wird. Der Film wurde sogar 2006 für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert, musste sich aber vom südafrikanischen Beitrag "Tsotsi" geschlagen geben. Großartige Kameraarbeit von Martin Langer, der immer ganz nahe bei den Figuren bleibt und in deren Gesichter blickt.



Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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