Mittwoch, 11. Oktober 2017

Die Duellisten

Regie: Ridley Scott

Eine langjährige Feindschaft...

Straßburg im Jahr 1800: Leutnant Armand D’Hubert (Keith Carradine) erhält von seinem Vorgesetzten den Auftrag den Hitzkopf Fereau (Harvey Keitel) ausfindig zu machen, denn dieser hat sich mit dem Neffen des Bürgermeisters duelliert und diesen schwer verletzt. Er soll unter Hausarrest gestellt werden. D´Hubert trifft Fereau dann im Salon einer Abendgesellschaft und überbringt ihm die Nachricht.
Für D´Hubert scheint nun die Angelegenheit erledigt zu sein, doch Fereau fühlt sich vom Kameraden, den er für einen eitlen Pfau hält, sichtlich beleidigt und verlangt eine Entschuldigung.
D´Hubert findet dieses Ansinnen reichlich absurd und zieht noch mehr den Zorn von Fereau zu. Die Frage nach dem Warum bleibt ungeklärt.
Ist Fereau beleidigt, weil der andere seinen Auftrag korrekt ausgeführt hat? Oder weil er sich gestört fühlte?
Es kommt wie es in den Zeiten der Ehre kommen muß. Fereau fordert D’Hubert heraus, dieser lässt sich trotz aller Unsinnigkeit darauf ein. Die beiden duellieren sich, D’Hubert wird verletzt und kann nicht weiter kämpfen.
Statt dem Verletzten die Hand zu reichen, verabschiedet sich Fereau mit den Worten "Wir sehen uns wieder"....und tatsächlich kreuzen sich die Wege der beiden Kontrahenten immer wieder.
Ein Jahr später in Augsburg, dann in Lübeck im Jahr 1806.
Dr. Jacquin (Tom Conti) ein Freund von D´Hubert rät diesem die Nähe von Fereau zu meiden und immer einen Rang über ihm zu stehen, denn dieser Umstand mache ein Duell auf Augenhöhe unmöglich.
Beim Russlandfeldzug 1812 begegnen sich die beiden in Schnee und Eis wieder, das Duell kann nie bis zum tödlichen Ende ausgetragen werden.
1814 findet es in Tours seine Fortsetzung, Nach dem Russlandfeldzug Napoleons wurden beide zu Generälen ernannt. D'Hubert heiratet die schöne Adele (Cristina Raines). Wenig später hört er Gerüchte, dass Feraud in Paris Lügengeschichten über ihn erfindet, ihn als Napoleonhasser bezichtigt.
Als der Kaiser tatsächlich entmachtet wird, kann D'Hubert eine Kavalleriedivision der Armee von Ludwig XVIII übernehmen. Er erfährt von Fereaus Verhaftung und kann dessen Todesurteil abwenden.
Dieser wird begnadigt und fordert ihn in Reims zu letzten Duell auf...
Ridley Scotts Filmdebüt  "Die Duellisten" ist ein wunderbar fotografierter Historienfilm über ein völlig überzogenes Duell der Ehre. Einem Duell allerdings, bei dem niemals der Ehre genüge getan werden kann, denn nur der Tod scheint die Erlösung dieser Feindschaft zu sein, die D´Hubert irgendwann einmal "langjährige Beziehung" nennt.





"Die Duellisten" ist kühl inszeniert und lässt den Zuschauer spielend schnell in andere Epoche ganz anderer Werte eintauchen.
Die Musik von Howard Blake darf man als hervorragend bezeichnen und trifft voll den düsteren Charakter der Männerfeindschaft.
Kameramann Frank Tidy orientierte sich offensichtlich an Stanley Kubricks "Barry Lyndon", diese von John Alcott so vorzüglich fotografierte und perfekt gestaltente Bilderflut.
Für mich gehört der napoleonische Bilderbogen gemeinsam mit "Alien" und "Blade Runner" immer noch zu Ridley Scotts besten Filmen.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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