Sonntag, 1. Oktober 2017

Mord im Orient Express

Regie: Sidney Lumet

Hercule Poirot im Abteil...

1930: Die kleine Daisy Armstrong wird aus dem Haus ihrer Eltern auf Long Island entführt. Colonel Hamish Armstrong und seine Frau Sonja sind sehr angesehene, reiche Bürger und der Entführungsfall wirbelt nicht nur in den Zeitungen von New York großen Staub auf. Die Eltern zahlen das Lösegeld, die Zeitungen spekulieren wer dahintersteckt und bringen auch das Hauspersonal der Armstrongs in Verdacht.
Einige Zeit später wird die kleine Daisy tot aufgefunden.
5 Jahre später im winterlichen Instanbul: Hercule Poirot (Albert Finney), der Meisterdetektiv aus Belgien, hat hier gerade erfolgreich einen Fall aufgeklärt und möchte zu einem möglichen neuen Auftraggeber nach London reisen.
Doch der Orientexpress Instanbul - Calais ist hoffnungslos ausgebucht, ein Glück, dass Poirot beim Essen zufällig auf seinen alten Freund Sinor Bianchi (Martin Balsam) trifft, den Direktor der Eisenbahngesellschaft.
Dieser will für Poirot doch noch etwas arrangieren, auf dem Bahnhof angekommen, herrscht reges Treiben der Händler und die vielen Reisenden machen den Bahnhof zusätzlich zu einer Riesenansammlung von Menschen.
Illustre oder bemerkenswerte Gäste wie die Amerikanerin Mrs. Hubbard (Laureen Bacall), Prinzessin Dragomirov (Wendy Hiller), deren Zofe Hildegard (Rachel Roberts), Graf und Gräfin Andreji (Michael York/Jacqueline Bisset), die Missionarin Greta Ohlsson (Ingrid Bergman), Colonel Arbuthnot (Sean Connery), die Engländerin Mary Debenham (Vanessa Redgrave), der schwerreiche amerikansiche Geschäftsmann Ratchett (Richard Widmark) mit Assistent Hector McQueen (Anthony Perkins) und Butler Beddoes (John Gielgud) besetzen einen Waggon der 1. Klasse.
Schaffner Pierre Paul Michel (Jean Pierre Cassel) bekommt von Bianchi den Befehl Poirot für eine Nacht in McQueens Schlafabteil unterzubringen.
Dann setzt sich der Zug auch schon in Gang, mitten in der Nacht zwischen Vinkovci und Brod in Jugoslawien wird es unruhig. Poirot wacht auf und macht einige seltsame Beobachtungen auf dem Gang des Abteils. Dann hält der Zug auch noch an, weil er im massiven Schnee stecken bleibt. Am anderen Morgen wird der Amerikaner Samuel Edward Ratchett durch zwölf Messerstiche ermordet aufgefunden.
Einige Stunden zuvor bat er Poirot ein Job an, nämlich herauszufinden, wer ihm nach dem Leben trachtet. Poirot lehnte ab, aber auf Bitten von Bianchi, der den Fall noch im Zug gelöst haben will, begibt sich Poirot an die Aufklärung des Mordes...




Sidney Lumet drehte "Mord im Orient Express" im Jahr 1975, der Film entstand nach dem gleichnamigen Roman von Agatha Christie und vermittelt wohlige und spannende Krimiunterhaltung.
Der Entführungsfall des Charles-Lindbergh-Babys in den 1930er Jahren stand Pate für den fiktiven Fall Daisy Armstrong.
Großartig sind die Bilder von Geoffrey Unsworth und die dramatische Musik von Richard Rodney Bennett, die den erlesenen Kriminalfall noch edler werden lassen.
Ein großartiges Ensemble spielt mit viel Freude und der Zuschauer hat sein großes Vergnügen. Auch wenn Peter Ustinov als Poirot noch ein bisschen populärer wurde und man die Rolle eher mit ihm als mit Finney verbindet, gelingt es dem Briten eine herrlich schrullige Performance der belgischen Spürnase abzugeben.
Der Lohn war sogar eine Oscarnominierung, fünf weitere kamen hinzu (Ingrid Bergman, Musik, Kamera, Kostüme, Drehbuch), von denen nur die Bergman für die Rolle der Missionarin Ohlsson den Preis gewann, es war damit ihr dritter Oscarsieg.
"Mord im Orient Express" ist einer dieser Filme, die man sich auch gerne mal wieder in Wiederholung anschaut und auch wenn die Auflösung bestens bekannt ist, mindert dies kaum die Spannung bei den Schlußfolgerungen des exzellenten Beobachters und Zuhöreres Poirot.






Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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