Sonntag, 8. Oktober 2017

No Country for old men







































Regie: Ethan und Joel Coen

Böses Meisterwerk...

Ethan und Joel Coen melden sich nach den zwei weniger geglückten Filmen, der Screwball Verbeugung "Ein unmöglicher Härtefall" und dem Remake "Ladykillers" eindrucksvoll mit einem neuen, sehr Coen-typischen Film zurück, der gerechterweise, aber dennoch sehr überraschend dieses Jahr gleich mehrere Oscars, darunter die zwei wichtigsten (Bester Film, Beste Regie) gewinnen konnte. Überraschend vor allem deshalb, weil dieses recht subversive, einzigartige und zynisch-brutale Werk ganz in der Tradition von Tarantino und den 80er und 90er Kultfilmen der Coen-Brothers selbst steht und genau solche Filme bisher in der jährlichen Academywahl, vor allem in der Vergabe der Hauptpreise, eher gegen die opulente typischere Oscarkonkurrenz bislang das Nachsehen hatte und meistens mit einem Preis in den Nebenkategorien oder wenn es besonders günstig lief immerhin noch mit dem Schauspielerpreis (z.B. Frances McDormand in Fargo) ausgezeichnet wurde.
"No Country for old men" ist ein sehr brutales, verstörendes aber auch durchgängig extrem spannendes und geradlinig erzähltes Katz- und Mausspiel dreier sehr unterschiedlicher Männer, bei dem ein besonders fieser Psychopath und Auftragskiller (Javier Bardem) der Jäger, ein gewitzter, arbeitsloser Vietnamveteran Llewelyn Moss (Josh Brolin) der Gejagte und ein fast pensionierter, lebenserfahrender Sheriff (Tommy Lee Jones) vielleicht der Retter des Gejagten ist. Und das alles wegen einem Geldkoffer, den Moss in der wüsten Landschaft im südlichen Texas, nahe Mexiko, rein zufällig findet. Der Fundort ist ein regelrechtes Schlachtfeld nach einem geplatzten Drogendeal, die Gangster haben sich gegenseitig erschossen.





Was dann folgt ist so ziemlich die dichteste Verfolgungsjagd der jüngsten Filmgeschichte, ein komplexes, visuell perfektes Meisterwerk mit einer Vielzahl bemerkenswerter markanter Einzelszenen, einer durchgehend anhaltenden Spannung ohne dramaturgische Schwächen.
In seiner Machart noch viel weniger skuril-sympathisch wie "Fargo" und vor allem sehr nahe am eigenen vielgelobten Erstlingswerk "Blood Simple" angesiedelt, lediglich perfekt veredelt.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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