Regie: Henry Hathaway
Zwischen Kriminalität und bürgerlichem Leben...
Heiligabend in New York City: Die Stadt ist voller Menschen, die die
letzten Geschenke kaufen. Nick Bianco (Victor Mature), seit einem Jahr
arbeitslos, ist gerade dabei mit drei Komplizen ein Juweliergeschäft
auszurauben, dass sich im obersten Stockwerk eines Hochhauses befindet.
Es herrscht reger Betrieb im Fahrstuhl, so dass sich die Flucht dann
doch immer mehr verzögert.
Das Schicksal will es, dass der Kassierer, der gefesselt war, sich
befreien kann und den Alarm betätigt. Noch ehe die Gangster den
vollbesetzten Fahrstuhl verlassen können, sperrt die Polizei die
Ausgänge ab. Es bleibt nur die Flucht, die dann zumindest für Nick
misslingt, während seine Kumpane entkommen können.
Der Staatsanwalt Louis D´Angelo (Brian Donlevy) sieht im gefassten Nick
eher ein Mann, der durch schlechte Gesellschaft und miese Umstände zum
Kriminellen wurde. Er bietet Nick eine Haftverschonung an, wenn dieser
seine drei Komplizen verrät. Doch die Ehre verbietet diesen Deal,
wohlwissend, dass für seine junge Frau und die beiden kleinen Töchter
nun harte Zeiten ohne Ernährer beginnen.
Verteidiger Earl Howser (Taylor Holmes) will Nick aber bald herausholen, dieser soll nämlich 25 Jahre Haft verbüßen.
In Sing Sing lernt er den psychpathischen Gangster Tommy Udo (Richard
Widmark) kennen, der dort eine kleinere Gefängnisstrafe verbüßt.
Nach 3 Jahren ist immer noch keine Begnadigung in Sicht, da erfährt Nick
von einem Mitgefangenen, dass seine Frau Selbstmord begangen hat.
Er ist nun bereit für die Staatsanwaltschaft auszupacken, um seine
beiden Kinder, die ins Waisenhaus gesteckt wurden, wieder zu sich zu
holen.
Unterstützt wird er dabei von Nettie (Coleen Gray), der jungen
Tagesmutter der beiden Kinder, die schon seit langem in Nick verliebt
ist.
Es scheint alles wieder in bürgerlichen Bahnen zu laufen, doch eine
Zusammenarbeit mit den Gesetzeshütern gegen die organisierte
Kriminalität ist auch gefährlich...
Henry Hathaway drehte "Der Todeskuß" im Jahr 1947 nach einer Erzählung von Eleazar Lipsky.
Aufgrund der sehr markanten Darstellung eines Psychopathen, der immer
mal nervös kichert, wurde der Film ein großer Erfolg und gilt heute zu
Recht als einer der Klassiker des Film Noir.
Dabei ist der Stil fast schon ein bisschen semidokumentarisch gestaltet,
liefert aber durch die anrührende Familiengeschichte immer mal wieder
kurze melodramatische Tendenzen, die allerdings nie zu dick aufgetragen
sind.
Ein weiteres Merkmal des Films ist das phasenweise aufgehobene Gut und
Böse Schema, denn mit der Rolle des berechnenden Louis D’Angelos kommt
da en etwas zwielichtiger Mann des Gesetzes ins Spiel, der sehr stark
auf den eigenen Vorteil bedacht ist.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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