Dienstag, 15. August 2017

Misfits - Nicht gesellschaftsfähig







































Regie: John Huston

Aussenseiter und kollektiver Wahnsinn...

The Misfits" ist sehr schwere Kost, aber dennoch einer meiner Filmfavoriten, denn die Aussagen, die der Film trifft sind radikal und elementar.
Ausserdem brilliert Marilyn Monroe mit einer sehr sensiblen und intelligenten Darstellung der jugen Roslyn Tabor.
Der Film spielt irgendwo in der westlichen Wüste von Nevada, zuerst in Reno. Denn dort wird die Ehe der jungen, einsamen Rosyln geschieden. Sie wird von ihrer älteren Freundin Isabelle Steers (Thelma Ritter) zum Scheidungsrichter begleitet. Ihr Mann (Kevin McCarthy) steht schon vor dem Eingang zum Gerichtsgebäude, möchte die junge Frau noch einmal umstimmen. Doch die bleibt hart, denn er liess sie die ganze Zeit alleine.
An diesem Tag lernt sie den Mechaniker Guido (Eli Wallach) kennen, der sofort Feuer und Flamme für die Blondine ist. Er macht sie mit seinem Kumpel Gay Langland (Clark Gable) bekannt, der als alternder Cowboy von der Pferdejagd lebt und unzählige Affären mit Frauen hat.
Zu Viert geht es dann in die Einöde, hinaus auf die Berge - dort steht ein halbfertiges Haus, das Guido für seine verstorbene Frau baute.
Unbeschwert trinkt und tanzen das Quartett. Obwohl Gay gar nicht der Typ der jungen Roslyn ist, kommen die beiden zusammen und verbringen eine gewisse Zeit miteinander.
Erste Spannungen gibt es, als Rosyln Mitleid mit einem Kaninchen hat, dass sich an Gays Gemüsegarten vergriffen hat.
Doch der Besuch von Isabelle und Guido uterbricht die Unstimmungkeiten. Gemeinsam besuchen sie das Rodeo, um einen Cowboy zu finden, der ihnen hilft Mustangs für gutes Geld einzufangen. Dort auf dem Weg treffen sie auf Perce Howland (Montgomery Clift), der ebenfalls am Rodeo teilnimmt.
Gay will Perce das fehlende Startgeld zahlen, wenn er mitmacht. Der willigt auch ein. Isabelle setzt sich ab. Am anderen Tag machen sie sich auf zur Pferdejagd. Als Rosyln von Gay erfährt, dass die Tiere geschlachtet und zu Hundefutter verarbeitet werden, kochen die Emtionen extrem hoch...



John Huston hat mit "The Misfits" einen selten unangenehmen Film gemacht, der sich eben in dieser brutalen Pferdejagd gipfelt und seine Akteure dabei mit allen emotionalen Facetten ins schonungslose Bild rückt. Nie wird man die grausamen Szenen vergessen als die Pferde gefesselt auf dem Boden liegen. Hier gibt der Film viel Potential zum Nachdenken und zeichnet mit diesem schonungslosen Abgesang auf die guten alten Zeiten des Wilden Westens eine bittere Parallele zum heutigen, zerstörerischen Konsumverhalten, insbesondere auch dem Umgang mit den Tieren. Immer noch ist der Mensch der Jäger und noch viel mehr zählt heute dieser Profitgedanke. Für mich ist und bleibt "The Misfits" ein ganz wichtiger Film, der vieles exakt auf den Punkt bringt.
Man muss sich allerdings auch auf einen sehr dialoglastigen Film einlassen können.



 Bewertung: 10 von 10 Punkten.


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