Regie: Fred Zinnemann
Schwester Lukas...
In der Schlußszene verlässt Gabrielle durch die Hintertür für immer das Kloster, dem sie mehr als 20 Jahre gedient hat.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
Regie: Fred Zinnemann
Schwester Lukas...
Regie: Mervyn Le Roy
Wohin gehst Du ?
Für Peter Ustinov war die Darstellung des Nero in Mervyn Le Roys 1951
entstandenen "Quo Vadis" der Beginn einer glanzvollen Karriere. Dabei
hatten die MGM-Bosse trotz einem sehr überzeugenden Casting lange
gezögert, dem Neuling diese bedeutende Rolle zu geben. Der damals
30-jährige schien ihnen zuerst zu jung zu sein..."Wenn ihr noch länger
wartet, bin ich zu alt. Nero starb nämlich mit 31 Jahren" soll er dem
Produzenten Sam Zimbalist geschrieben haben. Der Rest ist
Geschichte..."Quo Vadis" ist neben "Ben Hur" der beste christliche
Monumentalfilm.
Ustinov erhielt eine Oscar-Nominierung und der deutsche Fernsehzuschauer
erfreut sich seit Jahren an Ostern an der sehr gelungenen deutschen
Synchronarbeit in diesem 167 minuten langen Film. Alfred Balthoff, der
den Ustinov Part in deutsch spricht und singend die Lyra vergewaltigt
(grins) tut dies so gut, dass viele Zuschauer seine Stimme
fälschlicherweise sogar dem echten Ustinov zuordnen. Eine Weitere
Oscarnominierung gab es für Leo Genn in seiner Rolle als Petronius,
beide mussten sich aber Karl Malden in "Endstation Sehnsucht" geschlagen
geben. Auch die Farbkamera (Robert Surtees; William V. Skall), das
Kostümdesign, der Schnitt, die Musik von Miklos Rosza, das Szenenbild
wurden nominiert - natürlich auch als "Bester Film". Doch "Quo Vadis"
ging leer aus und teilt damit das Schicksal vieler anderer Filme, die
viele Nominierungen erhielten, denen jedoch keinen einziger Sieg gelang.
Aber immerhin war der Monumentalfilm ein echter Blockbuster und spielte
grandiose 21 Millionen Dollar ein. Damit belegte er mit riesigem
Abstand Platz 1 der Filmcharts des Jahres 1951.
Regie: Edward Dmytryk
Der Marshall und sein Geschäftspartner...
Ich habe "Warlock" zweimal im TV gesehen und fand ihn damals recht
verworren. Die auf DVD vorliegende Version schliesst durch das
Hinzufügen vielen kleiner Szenen des Originals die logischen Lücken - da
fiel einfach viel Handlung in der deutschen Version der Schere zum
Opfer. Insgesamt waren es mehr als 20 Minuten.
Jetzt kommt Edward Dmytryks psychologischer Western viel schlüssiger
daher und dies wertet den Film merklich auf. In dieser Langfassung
gehört "Warlock" zu den ganz großen Highlights des Genres.
Die Handlung ist sicherlich für einen Western sehr unkonventionell, ja
sogar verwegen, wenn man die Rolle des Anthony Quinn bedenkt, den wir
erst als Geschäftspartner vom Marshall Henry Fonda wahrnehmen, dann als
sein über Leichen gehendesr eifersüchtiger Liebhaber. Obwohl dies
natürlich nur in Andeutungen behandlet wird. Aber hier steckt eine
verborgene Homokomponente, die dann immer offensichtlicher ausgetragen
wird, als der Marshall heiraten und sich in Warlock sesshaft machen
möchte. Ab diesem Zeitpunkt wird Tom Morgan, so heißt Anthony Quinn im
Film, von einer großen Eifersucht und starken Besessenheit geleitet.
Auch sein Objekt der Begierde - der starke Marshall Clay Blaisdell mit
seinen Pistolen mit den vergoldeten Griffen setzt die Beziehung zu
seinem besten Freund immer in Vergleich mit seiner neuen Eroberung
Jessie Marlow, einer Bürgerin des kleinen Grenzortes "Warlock" im
Bundesstaat Utah.
Unter diesem Blickwinkel ist es fast ein Vorläufer zu "Brokeback
Mountain", denn auch in Warlock läuft diese Sache sehr versteckt ab und
nur der Zuschauer erahnt die Tragweite der Beziehung...
Diese innige Männerbeziehung ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte um
die Stadt. Dort wird der ehemalige Sheriff eingangs von einer Bande
verjagt, die Bürger entscheiden sich dann den berüchtigten
Revolverhelden Clay Blaisdell als Marshall zu engagieren.
Erst im Lauf des Films erhält die dritte grosse Figur - Richard Widmark -
klarere Konturen. Er gehört zuerst zu dieser besagten Bande San Pablo
Gang, distanziert sich jedoch sehr schnell und kann sich langsam aber
sicher von dem Bandenchef Abe McQuoun (Tom Drake) abnabeln, wechselt von
den Bösen zu den Guten ins bürgerliche Lager. Es gelingt ihm aber nicht
seinen jüngeren Bruder Billy (Frank Gorshin) davon zu überzeugen, die
Bande zu verlassen.
War Fonda anfangs der Retter der Stadt und bei allen Bürgern beliebt, so
ändert sich hier ebenfalls das Blatt. Der Marshall wird zur Belastung.
Ein Mann, der hauptsächlich an seiner eigenen Legendenbildung feilt und
sich als überlebensgrosse Ikone selbstherrlich feiern lässt - eine
Paraderolle für Henry Fonda.
Zwei Frauen sind die Schlüsselfiguren der Geschichte. Die wohlbehütete
brave Bürgerin, die sich in den Marshall verliebt und eine gestrauchelte
Tingeltangel-Lady, die plötzlich wieder auftaucht und die wohl mit Clay
und auch mit Tom schon mal eine Beziehung gehabt haben muss. Sie möchte
sich am Marshall rächen, aber auch sie ändert ihre Ziele und so werden
Dorothy Malone und Richard Widmark nicht nur zum Filmpaar, auch zu den
wahren Rettern des Städchens. Damit sind zwei ehemals zwiespältige
Charaktere am Ende die Helden der Story...am Schluss verlässt der
Marshall die Stadt...allein. In der Nacht zuvor erschoss er im Duell
einen Menschen, der ihm nicht nur seine schillernde Identität gab...er
reitet verbittert davon und nimmt viele Geheimnisse mit sich mit.
Dmytryk hat einen fabelhaften wie einzigartigen Western der Filmwelt hinterlassen.