Regie: Robert Rossen
Körper und Geist...
Seinen größten Erfolg feierte der Regisseur und Drehbuchautor
Robert Rossen bei der Oscarverleihung 1950. "Der Mann, der herrschen
wollte" gewann in den Kategorien "bester Darsteller" Broderick Crawford,
"beste Nebendarstellerin" Mercedes McCambridge und "bester Film",
dieser Preis ging an den Produzenten Robert Rossen. Seine Filme in der
Folgezeit waren nicht mehr so erfolgreich, es gelang ihm jedoch 1961 mit
"Haie der Großstadt" ein großes Comeback. Neben diesen beiden Filmen,
die zu den Klassikern des Hollywood Kinos gezählt werden, darf auch sein
Boxerdrama "Body and Soul" aus dem Jahr 1947 nicht vergessen werden.
Mit dem Hauptdarsteller John Garfield gelang ihm einer der
eindrucksvollsten Werke dieses Genre, vor allem sind die stilistischen
Verbindungen zu den Kriminalfilmen der Schwarzen Serie mehr als
augenfällig. Für Martin Scorsese war er gar Inspiration für den eigenen
Boxerfilm "Wie ein wilder Stier" mit Robert deNiro.
Als Sohn eines Süßwarenhändlers wuchs Charlie Davis (John Garfield)
aus New York in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Die Eltern (Art
Smith/Anne Revere) sind bescheidene, ehrliche Leute und vor allem
Charlies Mutter will, dass ihr Sohn einen Beruf erlernt, anstatt sich
nur auf sein Talent als Boxer zu konzentrieren. Sein Freund und Manager
Shorty Polaski (Joseph Pevney) unternimmt immer wieder Versuche das
Talent von Charlie bei Promoter Quinn (William Conrad) anzupreisen. Der
ist zunächst unbeeindruckt, doch dann erkennt auch er das große Talent
von Charlie. Bei einem Bombeneinschlag auf eine benachbarte Kneipe, die
Alkohol ausschenkt, wird auch der Laden der Familie Davis zerstört, der
Vater stirbt bei dem Anschlag. Um seiner Mutter und seiner Freundin Peg
Born (Lilli Palmer) ein Leben in Armut zu ersparen, wechselt Charlie vom
Amateurfach zu den Profis. Doch beim Boxsport tummeln sich auch dubiose
und Kriminelle Gestalten. Vor allem der ruücksichtslose Promoter
Roberts (Lloyd Goff) hat nur eines im Sinn: Ohne Rücksicht auf Verluste
groß abzusahnen. Im Ring ist Charlie erfolgreich, doch er geht immer
mehr Deals mit seinen jetzigen Ratgebern und Förderer ein. Da ist
erstmals kein Platz für Peg. Ihren Platz nimmt Femme Fatale Alice (Hazel
Brooks) ein. Shorty wird heimlich abserviert und bei einem Kampf wird
der frühere Meister Ben Chaplin (Canada Lee) so schwer verletzt, dass er
bleibenden Schaden davonträgt. Auch der neue Titelkampf mit dem
aufsteigenden Talent Jack Marlowe (Artie Dorell) ist abgesprochen.
Roberts hat eine riesige Summe auf den Youngster gewettet und besteht
darauf, dass sein bisheriger Schützling Charlie den Kampf in der 15.
Runde verliert. Manipuliert durch das viele Geld, dass nun winkt, geht
Charlie auf dieses falsche Spiel ein..
Vor allem die Schauspielerleistung sind richtig gut. John Garfield in einer seiner besten Rolle, er bekam dafür auch eine Oscarnominierung. Auch die Nebendarsteller Joseph Pevny, William Conrad, Lloyd Goff oder Ann Revere sind perfekt besetzt. Kameramann war James Wong Howe. Bei der Oscarwahl gewann Rossens Film den Preis für den besten Schnitt. Auch das Originaldrehbuch war nominiert. Dabei gelang es Robert Rossen mehr als nur eine Boxer- und Film-Noir-Geschichte zu zeigen, denn der oscarnominierte Drehbuchautor Abraham Polonsky machte daraus ein sozialistisches Drama vom Schlage wie Kazans "Die Faust im Nacken" - es geht um die Macht des Geldes und dass ein einfacher Mann dieser Macht unter Umständen so verfallen kann, dass er völlig entgleist. Auch das Ende hinterlässt trotz positiver Momentaufnahme ein mulmiges Gefühl. Wie wird es wohl für Charlie weitergehen ?
Bewertung. 9 von 10 Punkten. Vor allem die Schauspielerleistung sind richtig gut. John Garfield in einer seiner besten Rolle, er bekam dafür auch eine Oscarnominierung. Auch die Nebendarsteller Joseph Pevny, William Conrad, Lloyd Goff oder Ann Revere sind perfekt besetzt. Kameramann war James Wong Howe. Bei der Oscarwahl gewann Rossens Film den Preis für den besten Schnitt. Auch das Originaldrehbuch war nominiert. Dabei gelang es Robert Rossen mehr als nur eine Boxer- und Film-Noir-Geschichte zu zeigen, denn der oscarnominierte Drehbuchautor Abraham Polonsky machte daraus ein sozialistisches Drama vom Schlage wie Kazans "Die Faust im Nacken" - es geht um die Macht des Geldes und dass ein einfacher Mann dieser Macht unter Umständen so verfallen kann, dass er völlig entgleist. Auch das Ende hinterlässt trotz positiver Momentaufnahme ein mulmiges Gefühl. Wie wird es wohl für Charlie weitergehen ?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen