Regie: Mervyn Le Roy
Wohin gehst Du ?
Für Peter Ustinov war die Darstellung des Nero in Mervyn Le Roys 1951
entstandenen "Quo Vadis" der Beginn einer glanzvollen Karriere. Dabei
hatten die MGM-Bosse trotz einem sehr überzeugenden Casting lange
gezögert, dem Neuling diese bedeutende Rolle zu geben. Der damals
30-jährige schien ihnen zuerst zu jung zu sein..."Wenn ihr noch länger
wartet, bin ich zu alt. Nero starb nämlich mit 31 Jahren" soll er dem
Produzenten Sam Zimbalist geschrieben haben. Der Rest ist
Geschichte..."Quo Vadis" ist neben "Ben Hur" der beste christliche
Monumentalfilm.
Ustinov erhielt eine Oscar-Nominierung und der deutsche Fernsehzuschauer
erfreut sich seit Jahren an Ostern an der sehr gelungenen deutschen
Synchronarbeit in diesem 167 minuten langen Film. Alfred Balthoff, der
den Ustinov Part in deutsch spricht und singend die Lyra vergewaltigt
(grins) tut dies so gut, dass viele Zuschauer seine Stimme
fälschlicherweise sogar dem echten Ustinov zuordnen. Eine Weitere
Oscarnominierung gab es für Leo Genn in seiner Rolle als Petronius,
beide mussten sich aber Karl Malden in "Endstation Sehnsucht" geschlagen
geben. Auch die Farbkamera (Robert Surtees; William V. Skall), das
Kostümdesign, der Schnitt, die Musik von Miklos Rosza, das Szenenbild
wurden nominiert - natürlich auch als "Bester Film". Doch "Quo Vadis"
ging leer aus und teilt damit das Schicksal vieler anderer Filme, die
viele Nominierungen erhielten, denen jedoch keinen einziger Sieg gelang.
Aber immerhin war der Monumentalfilm ein echter Blockbuster und spielte
grandiose 21 Millionen Dollar ein. Damit belegte er mit riesigem
Abstand Platz 1 der Filmcharts des Jahres 1951.
Aus heutiger Sicht ist diese Kritik nicht mehr nachzuvollziehen. "Quo Vadis" ist ein unsterblicher Filmklassiker nach dem Roman von Henryk Sienkiewicz. Die Autoren John Lee Mahin, Sonja Levien und S.N. Behrman haben dazu ein wunderbares Drehbuch verfasst mit herrlichen Dialogen. Vor allem ist es aber Ustinovs bis heute unvergessliche, kranke Darstellung dieses psychopathischen Kaisers, der im kollektiven Gedächtnis blieb.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen