Dienstag, 3. August 2021

Solange es Menschen gibt


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Regie: Douglas Sirk

Mütter und Töchter...
 
Mit dem Remake des Films "Imitation of Life" von John M Stahl aus dem Jahr 1934 schuf Regisseur Douglas Sirk sein ultimatives Meisterwerk. Der Film (deutscher Titel: Solange es Menschen gibt) wurde 1959 inszeniertund spielte alleine in den USA und Kanada ca. 6,5 Millionen Dollar ein. Wenn es einen Film gibt, bei dem der Zuschauer Taschentücher bereitlegen sollte, dann ist es dieses Melodram. In wunderschönen, prallen Technicolor Farben wird die Geschichte von zwei Frauen und deren Töchter erzählt, die kurz nach Ende des 2. Weltkriegs, im Jahr 1947 beginnt.
Die Schauspielerin Lola Meredith (Lana Turner) ist vielbeschäftigt und hat wenig Zeit für ihre kleine Tochter Susie (Terry Burnham, als Teenager wird sie von Sandra Dee gespielt). Lola Meredith ist alleinerziehend und träumt davon eine berühmte Broadway Schauspielerin zu werden. Doch der Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel ist sehr mühsam. Eines Tages verliert sie an einem überfüllten Strand von Coney Island den Überblick und findet ihre Kleine nicht mehr. Sie bittet einen Fremden, Steve Archer (John Gavin) ihr zu helfen, das Mädchen wieder zu finden. Inzwischen wurde Susie von der dunkelhäutigen Annie Johnson (Juanita Moore) gefunden und betreut, die ebenfalls alleinerziehende Mutter ist. Ihr Tochter heißt Sarah Jane (Karin Dicker, später wird sie von Susan Kohner verkörpert), die ungefähr in Susies Alter ist. Mit Hilfe von Steve und einem Polizisten sind Mutter und Tochter dann auch wiedervereint, die beiden Mädchen haben sich bereits angefreundet und auch die beiden Mütter kommen sich näher. Lola ist überrascht, dass Sarah Jane - anders wie ihre Mom - nicht dunkelhäutig ist, was bereits den zentralen Konflikt in Sirks Film andeutet. Sarah Janes helle Haut steht im krassen Gegensatz zu ihrer Herkunft. Deshalb kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Mutter und Tochter, die sich noch steigern als Annie Loras Haushälterin wird. Tatsächlich wird Lora immer mehr zum Star - allerdings leidet ihre Beziehung zu Steve, der sich in sie verliebt hat und auch zu ihrer Tochter Susie, die sich von der Mutter stets vernachlässigt fühlt. Sarah Jane verlässt irgendwann ihre Mutter, da sie sich schämt und will von der Gesellschaft als Weiße wahrgenommen werden...






Kameramann Russell Metty hat die Geschichte in edle Bilder verpackt und Lana Turner ist als Hauptdarstellerin perfekt. Genauso stark sind die Co-Stars Juanita Moore und Susan Kohner, die die dramatischsten Szenen des Films bestreiten und dafür auch beide mit einer Oscarnominierung als beste Nebendarstellerin belohnt wurden. In weiteren Rollen sind Robert Alda, Troy Donahue und Dan O´Herlihy zu sehen. Für einen erhabenen Höhepunkt sorgt am Ende die weltberühmte Gospelsängerin Mahalia Jackson mit ihrem Song "Trouble of the World" - dann endet dieser hervorragende Film über die immer noch vorherschenden Rassendiskriminierungen, was zum Bruch zwischen Mutter und Kind führte. 




 
..
Bewertung: 10 von 10 Punkten

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen