Sonntag, 4. September 2022

The Dark Knight Rises


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Christopher Nolan

Mach noch einmal die Fledermaus...

Christopher Nolans Batman Trilogie geht in die dritte und letzte Runde. Nach "Batman Begins" aus dem Jahr 2005 und dem Nachfolger "The Dark Knight" von 2008 mit Heath Ledger als Widersacher Joker muß Batman Christian Bale nun gegen den bösen Bane (Tom Hardy) antreten.
Nolans erste Exkursion in Sachen Batman war eine Wohltat gegenüber den ziemlich vermurksten "Batman Forever" und "Batman und Robin" durch Joel Schumacher, nachdem Tim Burton 1989 und 1992 zwei erfolgreiche Adaptionen des Comics für das große Kino ablieferte.
Weltweit spielte der Film bisher über 1,080 Mrd. US-Dollar ein. Damit ist "The Dark Knight Rises" sogar noch erfolgreicher als  "The Dark Knight", der 1,003 Mrd. US-Dollar einspielte. Damit ist Nolans Batman die zweiterfolgreichste Superhelden-Trilogie. Lediglich Sam Raimis Spider-Man-Filme, die insgesamt fast 2,5 Milliarden US-Dollar einspielten, sind erfolgreicher.
Im November 2012 belegte er nach Avatar, Titanic, Marvel The Avengers, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Transformers 3 und Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs Platz sieben der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
Soviel zur Superlative.
Batman (Christian Bale) hat sich von seinem Fledermauskostüm getrennt und ist seither nur noch Privatmann Bruce Wayne. Er lebt zurückgezogen mit seinem Diener Alfred (Michael Caine) auf  seinem wiedererrichteten Anwesen Wayne Manor.
Es sind 8 Jahre vergangen seit Jokers Wirken und in Gotham City ist es friedlicher geworden. Allerdings ist bereits der berüchtigte Sölnder und Terrorist Bane (Tom Hardy) im Anmarsch, der Angst und Schrecken in die Stadt bringen wird.
Nur sehr selten lässt sich Wayne in der Öffentlichkeit sehen, aber beim Bankett in Wayne Manor am Harvey-Dent-Gedenktag ist er dabei. Er trifft auf Miranda Tate (Marion Cottilard), auf seinen Chefkonstrukteur Lucius Fox (Morgan Freeman), aber auch auf eine Diebin namens Selina Kyle (Anne Hathaway), die in seine Privatgemächer eindringt. Eigentlich ist das Diebesgut eine Perlenkette, aber auch die Fingerabdrücke vom ehemaligen Batman sind interessant - vor allem für Bane, der Auftraggeber war.
Nun kann es losgehen. Nach und nach erkennt der inzwischen sehr verletzlich und schwache Bruce Wayne, dass er noch einmal in die Rolle des Weltretters schlüpfen muss...





Wie schon sein Vorgänger weist auch "The Dark Knight Rises" eine sehr lange Laufzeit auf - stolze 164 Minuten dauert das Spektakel mit dem fulminanten Schauwerten.
Optisch ist der Film beinahe schon monströs und erzeugt ein 100 %iges Batman-Feeling. Allerdings ist der Detailreichtum auch manchmal für die Klarheit des Stoffes nicht sehr hilfreich. In seinen besten Momenten ist der Film mitreissend - vor allem seine Optik ist gut gelungen - manchmal ist aber auch ein bisschen Verworrenheit angesagt.
So ganz spontan würde ich sagen, dass Nolans Film dritter Ausflug nach Gotham City sehr gut geworden ist, aber den genialen Vorgänger "Dark Knight" kann er nicht toppen, weil dieser noch kompakter und fesselnder war.






Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

Jurassic Park


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Steven Spielberg

Die Raptoren sind los...

Von 1993 bis 1998 war Steven Spielbergs "Jurassic Park" der erfolgreichste Film aller Zeiten, erst "Titanic" von James Cameron toppte das phänomenale Einspielergbnis von 920,1 Millionen Dollar.
Und immer noch rangiert der Saurierstreifen unter den 25 erfolgreichsten aller Zeiten.
Genauso wie in Michael Crichtons Romanvorlage geht es um DNA, die man aus Dinosaurierblut zu gewinnen versucht. Der Film geht der These nach, dass  vor Millionen Jahren Sauriers von Mücken gesaugt wurden, die anschließend in Baumharz eingeschlossen und als Bernsteininklusen fossil konserviert wurden. Diese Erhaltungsmöglichkeit der Erbsubstanz wird jedoch von Wissenschaftlern nahezu ausgeschlossen.
"Jurassic Park" ist ein Saurierfilm durch und durch - er setzte 1993 neue Maßstäbe im Bereich der Spezialeffekte und Computertechnologie. Computergenerierte und animatronische Dinosaurier sind kaum noch voneinander zu unterscheiden. Natürlich sind diese Urzeittiere schon immer faszinierend gewesen - mit Begeisterung und auch vor Furcht schaut man sich diese Monster aus der Jura- und Kreidezeit in den Büchern an. In Filmen waren sie bis "Jurassic Park" kam, immer nur ein Filmtrick, meistens künstlich und trashig konzipiert. Erst Spielbergs Film brachte die defintive Ladung echtwirkender Saurier.
Legendär das Wasser im Glas, dass sich langsam durch das Herannahen des Tyrannosaurus Rex bewegt und hin- und herschwappt.
Spielberg ist es nicht nur zu verdanken, dass man seit "Jaws" nicht mehr ganz so unbedarft ins Meer schwimmt, sondern er hat auch bewirkt, dass der Velociraptor den T.Rex an Gefährlichkeit (zumindest in den Augen des Kinogängers) noch übertroffen hat.
Überhaupt sind dies in Gruppen jagende, schnellen Monster die Stars des Films.
"Jurassic Park" ist etwas naiv, hat einige extrem schlechte Schnitte zu bieten und ist aber darüberhinaus ein großartiger Kinofilm geworden.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich den Film erstmalig 1993 in einem Kino am Londoner Picadilly Circus sah und man eigentlich die Dialoge, die in englisch waren, getrost vernachlässigen konnte - was zählte war die FAszination und Magie der Bilder. Steven Spielbergs Großerfolg ist einer dieser neuen Popcornmovies, die auch als Stummfilm keine schlechtere Figur abgeben würden.
Jedenfalls hatte ich danach eine Überdosis Urzeitechsen zu verarbeiten. Sie gingen mir sprichwörtlich nicht mehr aus dem Kopf.
Zur Handlung: Der Multimilliardär John Hammond (Richard Attenborough) hat auf der pazifischen Insel Isla Nublar, die in der Nähe von Costa Rica liegt, mit Hilfe modernster Gentechnologie einen Erlebnispark geschaffen – mit lebenden Dinosauriern und anderen paläontologischen Sensationen.
Doch vor der Eröffnung passiert ein Unfall, ein Arbeiter wird von einem Velociraptor verspeist. Daher ist der Park in Frage gestellt und die Investoren wollen eine unabhängige Expertenjury, die die Gefährlichkeit des Parks prüft. Es sind dies die Paläontologen Dr. Alan Grant (Sam Neill) und Dr. Ellie Sattler (Laura Dern), die vorwiegend auf Botanik spezialisiert ist sowie der Chaosforscher Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum). Gemeinsam mit den beiden Enkelkindern von Hammond (Adrianna Richards/Joseph Mazello) soll es für die Begutachter ein gemütlicher Ausflug im gesicherten Park geben, doch leider stehen für einige Minuten die elektrischen Schutzzäune nicht mehr unter Spannung. Die Katastrophe kann beginnen...





Mit zuletzt einem tollen Score von John Williams ist eine grandiose Mischung aus Horror, Science-Fiction und Abenteuerfilm entstanden, wobei bei Spielberg hier die Abenteuervariante doch irgendwie dominiert - ja sogar mit einigem an Disney-Touch. So richtig ins Horrorgenre lässt sich "Jurassic Park" daher nicht einordnen, vielleicht liegt es daran, dass die Tiere nicht diese Bedrohlicheit einnehmen, da ihr Auftauchen nach vielen Millionen Jahren reine Fiktion darstellt. Hier war der weiße Hai doch bedrohlicher, zudem hat eine Zielgruppe des Films - die jungen Zuschauer - die gefrässigen Monster gleich ins Herz geschlossen. Ein riesen Merchandisemarkt wurde genutzt, ich glaube da war nur "Star Wars" noch erfolgreicher. 






Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

Die Hand Gottes


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Paolo Sorrentino

Maradona in Neapel...

Bei der Fußball Weltmeisterschaft 1986 nahm Diego Maradona seine Hand zu Hilfe, um ein Tor zu erzielen. Damals sprach er von der "Hand Gottes". Erst viel später im Jahr 2005 gab Maradona zu, dass er den Ball mit der Hand gespielt hatte. Nichtsdestotrotz wurde Argentinien Weltmeister und Maradona zur lebenden Legende. In Paolo Sorrentinos Film "Ewige Jugend" wurde der Fußballspieler als Patient in einem eleganten Schweizer Sanatorium gezeigt, in seinem sehr persönlichen Werk "Die Hand Gottes" kommt er wieder zum Einsatz und dem Torschuß von damals kommt - wie ja bereits der Name verrät - eine besondere Bedeutung zu. Die Geschichte spielt in Neapel in den 80er Jahren in Neapel. Der 17jährige Fabietto (Filippo Scotti) ist zwar etwas schüchtern und introvertiert, aber er hat ein besonders gutes Verhältnis zu seinem Vater Saverio (Tony Servillo), seiner Mutter Maria (Teresa Saponangelo) und seinen beiden Geschwistern Marchino (Marlon Joubert) und Daniela (Rossella di Luca). Er ist Schüler am humanistischen Gymnasium, möchte Philosophie studieren und ist ein leidenschaftlicher Fan des Fußballclubs SSC Neapel. Während der Vater als Bankdirektor arbeitet, ist Maria Hausfrau und hat ein besonderes Faible Scherze mit den Nachbarn und Freunden zu treiben. Marchino möchte gerne Schauspieler werden und spricht bei einem Casting für einen Fellini Film vor. Tagesgespräch ist vor allem die Spekulation, dass der Weltklassespieler Maradona vielleicht beim SSC Neapel einen Vertrag unterschreibt. Das wäre das Größte für Fabietto. Noch größer als seine Faszination für seine schöne Tante Patrizia (Luisa Ranieri). Diese ist bisher kinderlos und mit dem eifersüchtigen Franco (Massimiliano Gallo) verheiratet. Als Patrizia eines Tages zu spät nach Hause kommt, beschimpft sie Franco sehr übel und bezichtigt sie als Prostituierte. Die Erklärung von Patrizia ist aber anders. Sie habe in der Stadt an der Bushaltestelle gewartet, als ein Auto vorfuhr und der Mann auf dem Hintersitz des Wagens habe sie angesprochen, sich als Schutzpatron San Gennaro vorgestellt und sehr vieles über sie gewusst. Er habe ihr versprochen sie von der Kinerlosigkeit zu heilen und sie in seine Villa eingeladen. Dort kam es zur Begegnung mit einem kleinen Mönch. Natürlich glaubt ihr diese phantastische Geschichte keiner, denn Patrizia gilt als psychiatrisch auffällig. Lediglich Fabietto schließt nicht aus, dass da was wahres dran sein könnte....









Und schon geht es weiter mit den Jugenderinnerung des Regisseurs Sorrentino, denn viele Geschichten sind autobiographisch belegt. Während der Film mit sehr viel Phantasie und genauso viel fiesem Humor und Witz beginnt, mündet er bald in eine Tragödie. Denn ein Schicksalsschlag wird ab dann den Werdegang des sympathischen, fußballverrückten Youngsters begleiten. Die sowohl federleichte und heitere wie auch schmerzhafte Coming of Age Geschichte ist virtuos inszeniert, vielleicht sogar Sorrentinos bisherigen Meisterwerk - trotz der Klasse von "Ewige Jugend" oder "La Grande Belezza". Als vielversprechende Neuentdeckung erweist sich der Hauptdarsteller Filippo Scotti. Der Film wurde als bester Auslandsfilm für den Oscar nominiert, erhielt weitere zahlreiche Preise, so auch fünf David di Donatello Awards sowie Nominierung für den Golden Globe und den europäischen Filmpreis. Der Film ist sicherlich ein Highlight des Filmjahres 2021 und ist auf Netflix zu sehen.







Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 

 

The Social Network


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: David Fincher

Der Preis des Ruhms...

Facebook (engl. sinngemäß "Studentenjahrbuch) ist eine Website zum Erstellen und Betreiben sozialer Netzwerke, die der Facebook Inc. mit Sitz im kalifornischen Menlo Park gehört. Facebook war im Februar 2004 erstmals zugänglich und erreichte im Januar 2011 600 Millionen aktive Nutzer weltweit.
Das Motto der Plattform lautet "Facebook ermöglicht es Dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen"
Der Harvardstudent Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg) ist ein hochintelligenter Computerfreak, nur mit Freundin Erica (Rooney Mara) hat der Nerd so seine Probleme. Im Oktober 2003 entwickelte er mit Facemash.com den Vorläufer von Facebook. Diese Webside stellte ein Bewertungssystem für Studenten auf dem Campus dar. Ohne die Erlaubnis zu haben, stellte er Fotos von Studenten und Studentinnen ins Netz und die Besucher der Page durften über die Attraktivität abstimmen, indem immer zwei Fotos miteinander konkurrierten.
Facemash com verbreitet sich logischerweise rasend schnell unter den Studenten der Universität und binnen kürzester Zeit bricht der Server durch den hohen Traffic zusammen. Zuckerberg wird vor ein Gremium der Uni geladen und muss sich verantworten.
Die beiden ebenfalls  in Harvard studierenden Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss (Arnie Hammer), Söhne reicher privilegierter Eltern, werden aber auf Zuckerberg aufmerksam. Sie besprechen mit ihm ihre eigene Idee für ein elitäres soziales Netzwerk, das nur für die Kommilitonen an der Harvard University vorgesehen sein soll. Zuckerberg sagt den beiden die Mitarbeit zu, macht sich aber in den Folgewochen rar. Mit der Unterstützung seines besten Freundes Eduardo Saverin (Andrew Garfield) geht aber dann überraschend seine eigene Webside "The Facebook" online. Hat Zuckerberg etwas die inzwischen milliardenschwere Idee geklaut ?
Der Film "Social Network" erzählt die Geschichte von Facebook und die seines hochintelligenten, aber auch arroganten Erfinders Marc Zuckerberg, der sich vor Gericht den Klagen der Winklevoss Zwillinge, Narenda (Max Minghella) und Saverin stellen muss...




David Fincher zeigt mit dem 2010 entstandenen Film "Social Network" ein interessantes Bild aus der Welt der Computercracks und der heutigen Geschäftswelt, die Kohle vor die Freundschaften stellt. Die besten Szenen hat Jesse Eisenberg, der dem jüngsten Milliardär ein kaltes und kalkuliertes Gesicht gibt.
"Social Network" ist aber auch ein Film über einen neuen Typus des Unternehmers in der Geschäftswelt.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.