Regie: Sydney Pollack
Der Condor...zum Abschuß freigegeben...
Ein unauffälliges Büro in New York City, perfekt getarnt als American
Literary Historical Society, in Wahrheit eine hochtechnisierte Abteilung
der CIA mit 8 Mitarbeitern.
Dort werden weltweit Nachrichten gesammelt und danach ausgewertet, ob
darin Strategien oder Hinweise zu finden sind, die der CIA von Nutzen
sein könnten.
Joe Turner (Robert Redford) ist einer von Ihnen und er ist bekannt nicht
der pünktlichste und auch nicht der regelkonformste Mitarbeiter im Team
zu sein.
Heute beispielsweise kommt er etwas zu spät zur Arbeit und in der
Mittagspause wird er das Büro verbotenerweise durch den Hintereingang
kurz verlassen, dieses Verbot wird ihm aber das Leben retten.
Es ist kurz vor Weihnachten, draussen regnet es und die Pause bedeutet
eine kurze Entspannung von seinem Job mit Bücher lesen, Passagen
ausdrucken, in einen Computer einspeisen, herausfiltern.
Als er wieder zurückkehrt, sind alle seine Kollegen bereits tot. Ein
drei Mann starkes Killerkommando hat sie alle kaltblütig erschossen.
Turner muss nun fliehen, denn die Mörder werden bald herausfinden, dass
sie ihren Auftrag nicht vollständig ausgeführt haben und er als einziger
Überlebender der Gruppe steht natürlich auf der Abschlußliste.
Er muss nun herausfinden, wer hinter diesem Anschlag steckt und vor
allem muss er sich in Sicherheit bringen und kann niemandem trauen, vor
allem nicht seinem eigenen Arbeitgeber CIA.
Er nimmt aber Kontakt zur Dienststelle in Langley auf und soll nun den
Anweisungen des Vorgesetzten Higgins (Cliff Robertson) folgen. Aber kann
er seinem Chef auch trauen ?Untertauchen wird er bei der schönen Kathy
Hale (Faye Dunaway), die taltentierte Fotographin wird seine Geisel.Aber
inzwischen ist auch der besonders versierte Profikiller (Max von Sydow)
, der von der Organisation nur "der Elsässer" schon dicht auf seinen
Fersen...
"Die drei Tage des Condor" von Sydney Pollack entstand 1975 und zählt zu den in den 70ern besonders beliebten Paranoia-Thrillern, die u.a. auch politische Verschwörungen und ominöse Geheimdienstaktivitäten beschreiben.
Vorausgegangen war das Misstrauen der amerikanischen Bevölkerung gegenüber ihren eigenen Sicherheitsbehörden und vor allem gegenüber der Regierung, die aufgrund der Watergate Affäre in ihrem Vertrauen maßgeblich erschüttert wurde.
Dies machte den Weg frei für diese typischen Thriller, die von der undurchsichtigen Haltung der politischen Institutionen handelt. Ein weiteres Thema für diese wunderbaren Thriller war dann auch aufgrund "Watergate" das Abhören durch einen Lauschangriff. Beispiele dafür sind "Klute", "Die Unbestechlichen" oder "Der Dialog".
Ein Indiz dafür wie viele klasse Filme in diesen Zeiten der Paranoia hervorgegangen sind.
Pollacks Film ist vielleicht einer der flüssigsten seiner Art, denn die Geschichte ist spannend und dynnaisch erzählt.
Er bietet auch szenenweise einige Glanzmomente, die super sind (Exposition, Postbotenkiller, jede Szene mit von Sydow), er bietet aber etwas weniger Rätsel im Vergleich zu Alan J. Pakulas "Zeuge einer Verschwörung", bei dem der Zuschauer nicht so viel erfährt.
Die Schlußszene von "Drei Tage des Condor" ist aber wieder auf 100 % Paranoia ausgerichtet.
Ein runder Film, der durchgehend spannend ist und vorzügliche Unterhaltung bietet.
Natürlich bietet es sich bei Kinostars wie Redford und Dunaway an eine Romanze mit einzubauen, die zeigt wie sehr Pollack daran interessiert war seinen Paranoia Beitrag zum großen Publikumserfolg zu machen.