Regie: Chang Cheh
Comes a horseman...
Die Shaw Brothers hatten ein untrügliches Gespür für mitreißende Filmstoffe, was bereits der phantastische Vorspann von "Have Sword will travel" (deutscher Kinotitel: Die Todespagode des gelben Tigers) eindrucksvoll verdeutlicht, der von Hausregisseur Chang Cheh realisiert wurde. Dort tauchen schemenhaft Gestalten in Zeitlupe auf, die sich als Schwertkämpfer entpuppen und die verschiedenartig beleuchtet werden. Dieser akrobatische Schwertkampf mündet in Blut und erinnert ein bisschen an den genialen Vorspann aus Francis Ford Coppolas "Dracula". Der Film entstand 1969 in Hongkong und wurde ein großer Publikumserfolg. Bis heute zählt er zu den besten Produktionen der Shaw Brothers. Der aufgrechte und bisher unbesiegbare Anführer des Wulin Klans, der ehrenwerte Meister Yin Ke Feng (Cheng Miu) hilft der Regierung von Luoyang den jährlich stattfindenden Goldtransport im Wert von zweihundert Millionen zu eskortieren und war bisher immer erfolgreich. Keiner Diebesbande gelang es jemals die wertvolle Fracht zu erbeuten. Was aber nur seine engsten Vertrauten wissen: Die hübsche Yun Piao Piao (Lee Ching) und ihr Verlobter Siang Ding (Ti Lung), die ebenfalls Leibwächter für den anstehenden Goldtransport sind, wurden von ihrem Meister informiert, dass er altersbedingt sein Kampfkunstfähigkeiten weitestgehend verloren hat. Um sein Gesicht zu wahren, braucht er natürlich eine schlagfertige Gruppe von Beschützern, die es auch mit dem gefürchteten Clan des fliegenden Tigers aufnehmen könnten. Deren Anführer Chao Hong (Ku Feng) hat unter seinen Kumpanen die gefährlichsten Banditen (u.a. Wong Chang als der Stumme, Wang Kuang, Hung Lau, Cliff Lok, Lau Gong) weit und breit versammelt. Somit sind die beiden Parteien - die Guten und die Bösen genannt. Lediglich der undurchsichtige Reiter und Kämpfer Yi Lo (David Chiang - hat auch in dem Hammer Film "Die 7 goldenen Vampire" mitbespielt) gibt beiden Parteien Rätsel auf. Der Mann hat aussergewöhnliche Fähigkeiten und einen einzigartigen Kampfstil, so dass sowohl die Banditen als auch der ehrenwerte Meister Interesse daran haben, dass er sich für die "richtige" Seite auch positioniert. Doch der junge Draufgänger will nur eine Unterkunft zum Schlafen und etwas essen, wie er sagt und er wäre auf Durchreise, was ihm aber niemand glaubt. Erschwerend hinzu kommt noch, dass sich Yun Piau Piau für den Jungen sehr zu interessieren scheint, was ihrem Verlobten natürlich überhaupt nicht passt....
Die Geschichte ist zwar simpel, aber sie wurde Chang Che sehr straff in Szene gesetzt und auch die Optik des Films lässt keine Wünsche offen. Die Liebesgeschichte verstärkt den Reiz an diesem Schlagabtausch zwischen bösen Finsterlingen und edlen Charakteren. Am Ende betrauert man den Helden, der selbstlos im Kampf war und was bleibt ist die Erinnerung an diesen edlen Fremden.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
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