Donnerstag, 26. September 2024

In schlechter Gesellschaft

 
 

Regie: Robert Benton

Junge Outlaws...

Der amerikanische Drehbuchautor und Regisseur Robert Benton erhielt in seiner aktiven Laufbahn zwei Drehbuchoscars (für "Kramer gegen Kramer" und "Ein Platz im Herzen") und ein Regie-Oscar (für "Kramer gegen Kramer"). Mit dem Spätwestern "In schlechter Gesellschaft" debütierte er auf dem Regiestuhl.
Dieser Film zeichnet ein sehr drastisches WildWestbild und gilt daher als eine Art Antiwestern. Ein Prädikat, dass auch einige andere Western dieses Filmjahres auszeichnet, so inszenierte auch Stan Dragoti mit "Dreckiger kleiner Billy" einen krassen Gegenentwurf zu den sonstigen Billy the kid Filmen.
Jeff Bridges, damals ein junger Hoffnungsträger Hollywoods, spielt die Hauptrolle in Bentons Western.
Er spielt den jungen Herumtreiber Jake Rumsey, der mit seiner Bande von diversen Diebstählen lebt. Rumseys junge Bande besteht aus den Brüder Jim Bob (Damon ofer) und Loney Logan (John Savage, Arthur Simms (Jerry Houser) und dem zehnjährigen Boog Bookin (Joshua Hill Lewis).
Durch die Schrecken des Sezessionskrieges wird auch der in Ohio bei seinen Eltern lebende Drew Dixon (Barry Brown) irgendwann auf diese jungen Outlaws stoßen - der Junge ist auf der Flucht vor dem Militär, die Armee wollte ihn einziehen. Um dies zu verhindern, rieten seine Eltern ihm zur Flucht und gaben ihm 100 Dollar mit. Dieses Geld wird von Jake gestohlen, es kommt zum Kampf. Nachdem Drew als Verlierer daraus hervorgeht, bleibt ihm nichts anderes sich Jake und seinen Jungs anzuschließen. Natürlich werden sie von den Gesetzeshütern gejagt. Aber auch der Outlaw Big Joe (David Huddleston) und seine Gang machen Jagd auf die Konkurrenz...



Für die klasse Kameraarbeit war Gordon Willis (Ehrenoscar 2009) verantwortlich, der jahrelang trotz herausragender Leistung von den Academy Mitgliedern bei den Nominierungen für die Oscars ignoriert wurde. Erst 1983 kam es zur ersten Nominierung für den Woody Allen Film "Zelig" - eine weitere für "Der Pate III" im Jahr 1991.
"In schlechter Gesellschaft" ist seit längerer Zeit bereits in Vergessenheit geraten. Dennoch gehört Bentons Film, der durch in sich geschlossene Episoden zusammengehalten wird, zu den großen Spätwestern der 70er Jahre. Für mich ist es nach wie vor Bentons beste Arbeit, der Filmemacher war nie wieder annähernd so subversiv und knallhart wie in diesem seinem Frühwerk.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.